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Archippos
Diskussionen Meineke FCG II.2 (1840), 722-3; Bothe 1855, 273; Kock CAF
I (1880), 682-3; Schmid 1946, 157; PCG II (1991), 544; Farioli 2001, 162-3;
Marchiori in Ateneo II (2001), 801 Anm. 2; Storey 2012, 7.
Zitatkontext Überliefert wird das Fragment im 7. Buch von Athenaios’
Deipnosophisten (vgl. supra zu fr. 12) im Rahmen der Diskussion über den χρύ-
σοφρυς (328a-c). Archippos’ Fragment wird gleich am Anfang des Abschnitts
ohne Erläuterung zitiert.
Textgestalt In der in Hs. A überlieferten Textgestalt des Fragments gibt es
keine Konkordanz zwischen dem Adjektiv ιερούς (Akkusativ Plural) und dem
Substantiv χρύσοφρυς (Nominativ Singular). Deshalb (und wahrscheinlich
auch anhand der Analogie zu fr. 17) setzt Bothe (1855, 273, gefolgt von Kock
CAF I, 682; Edmonds I, 800 und Kassel-Austin PCG II, 544) das Substantiv
ίερεύς anstelle von ιερούς, während Meineke (FCG II.2, 722-3; s. auch
Marchiori in Ateneo II, 801 Anm. 2) ιερούς (Akkusativ Plural) behält und den
Fischnamen als Paroxytonon setzt (χρυσόφρυς, Akkusativ Plural). Der von
Meineke vorgeschlagenen Textgestalt ist der Vorzug zu geben, da durch eine
minimale Änderung ein sinnvoller Text wiedergegeben wird. Dafür spricht
außerdem, (a) dass dem Kult der Aphrodite in der Regel Priesterinnen (und
nicht Priester) vorstanden, s. infra zu Αφροδίτης; (b) dass sich eine Parallele
ziehen lässt zu Callim. fr. 378,1 Pf. ή μάλλον χρύσειον έν όφρύσιν ιερόν ίχθύν,
wo der erwähnte ιχθύς mit der Goldbrasse identifiziert worden sein könnte
(s. infra zu χρυσόφρυς).
Es scheint plausibel, das in Hs. A überlieferte Κυθηρίας durch die Ak-
kusativform Κυθηρίους (in Bezug auf die Goldbrassen) zu verbessern. Κυθηρίας
(Hs. A) kann als eine Banalisierung interpretiert werden, da es einfacher ist,
„von Kithera“ als Attribut der Aphrodite denn als Attribut eines Fisches zu
interpretieren. Für die Korrektur spricht außerdem, (a) dass in den Ichthyes mit
der Herkunft von Fischen gespielt wird, vgl. frr. 25 und 27; (b) dass sich durch
die Korrektur die überlieferte „verflochtene“ Wortstellung vermeiden lässt.
Interpretation Die Verbindung zwischen der Goldbrasse und Aphrodite
stützt sich auf den Gleichklang zwischen dem Fischnamen (χρύσοφρυς) und
dem Epitheton „(die) goldene“ (χρυσέη, in kontrahierter Form χρυσή), das
in Bezug auf die Göttin bereits bei Homer vorkommt (s. bereits Kaibel 1889,
50):174 z.B. Hom. II. 3,64, 5,427, Od. 4,14, 8,337; Hes. Th. 975; Thgn. 1293; vgl.
174 Das Epitheton wird tatsächlich auch in Bezug auf andere Gottheiten verwendet,
z.B. Μοϊσα in Pind. Isthm. 8,5a-6, und im Allgemeinen auf θεοί in Ar. Ran. 483.
Archippos
Diskussionen Meineke FCG II.2 (1840), 722-3; Bothe 1855, 273; Kock CAF
I (1880), 682-3; Schmid 1946, 157; PCG II (1991), 544; Farioli 2001, 162-3;
Marchiori in Ateneo II (2001), 801 Anm. 2; Storey 2012, 7.
Zitatkontext Überliefert wird das Fragment im 7. Buch von Athenaios’
Deipnosophisten (vgl. supra zu fr. 12) im Rahmen der Diskussion über den χρύ-
σοφρυς (328a-c). Archippos’ Fragment wird gleich am Anfang des Abschnitts
ohne Erläuterung zitiert.
Textgestalt In der in Hs. A überlieferten Textgestalt des Fragments gibt es
keine Konkordanz zwischen dem Adjektiv ιερούς (Akkusativ Plural) und dem
Substantiv χρύσοφρυς (Nominativ Singular). Deshalb (und wahrscheinlich
auch anhand der Analogie zu fr. 17) setzt Bothe (1855, 273, gefolgt von Kock
CAF I, 682; Edmonds I, 800 und Kassel-Austin PCG II, 544) das Substantiv
ίερεύς anstelle von ιερούς, während Meineke (FCG II.2, 722-3; s. auch
Marchiori in Ateneo II, 801 Anm. 2) ιερούς (Akkusativ Plural) behält und den
Fischnamen als Paroxytonon setzt (χρυσόφρυς, Akkusativ Plural). Der von
Meineke vorgeschlagenen Textgestalt ist der Vorzug zu geben, da durch eine
minimale Änderung ein sinnvoller Text wiedergegeben wird. Dafür spricht
außerdem, (a) dass dem Kult der Aphrodite in der Regel Priesterinnen (und
nicht Priester) vorstanden, s. infra zu Αφροδίτης; (b) dass sich eine Parallele
ziehen lässt zu Callim. fr. 378,1 Pf. ή μάλλον χρύσειον έν όφρύσιν ιερόν ίχθύν,
wo der erwähnte ιχθύς mit der Goldbrasse identifiziert worden sein könnte
(s. infra zu χρυσόφρυς).
Es scheint plausibel, das in Hs. A überlieferte Κυθηρίας durch die Ak-
kusativform Κυθηρίους (in Bezug auf die Goldbrassen) zu verbessern. Κυθηρίας
(Hs. A) kann als eine Banalisierung interpretiert werden, da es einfacher ist,
„von Kithera“ als Attribut der Aphrodite denn als Attribut eines Fisches zu
interpretieren. Für die Korrektur spricht außerdem, (a) dass in den Ichthyes mit
der Herkunft von Fischen gespielt wird, vgl. frr. 25 und 27; (b) dass sich durch
die Korrektur die überlieferte „verflochtene“ Wortstellung vermeiden lässt.
Interpretation Die Verbindung zwischen der Goldbrasse und Aphrodite
stützt sich auf den Gleichklang zwischen dem Fischnamen (χρύσοφρυς) und
dem Epitheton „(die) goldene“ (χρυσέη, in kontrahierter Form χρυσή), das
in Bezug auf die Göttin bereits bei Homer vorkommt (s. bereits Kaibel 1889,
50):174 z.B. Hom. II. 3,64, 5,427, Od. 4,14, 8,337; Hes. Th. 975; Thgn. 1293; vgl.
174 Das Epitheton wird tatsächlich auch in Bezug auf andere Gottheiten verwendet,
z.B. Μοϊσα in Pind. Isthm. 8,5a-6, und im Allgemeinen auf θεοί in Ar. Ran. 483.