Ιχθύες (fr. 18)
133
ferner πολύχρυσος in Hom. Hymn. 5 [Ven.],l und s. Olson 2012, 130.175 Eine
Verbindung zwischen der Goldbrasse und Aphrodite ist sonst nicht bezeugt.
Zur Goldbrasse als „heiliger“ Fisch vgl. aber Archestr. fr. 13,3 Olson-Sens
(mit Olson-Sens 2000, 66), wo sie als θρέμμα Σελινούντος σεμνού bezeichnet
wird. Dass auch die Goldbrasse mit dem sogenannten ιερός ιχθύς (vgl. Hom.
II. 16,407 und die Diskussion in Athen. 7,282e-284d) identifiziert wurde,176
behauptet Athenaios (7,284c), der als Nachweisstelle dafür Callim. fr. 378 Pf.
anführt, vgl. insb. den im Zitatkontext angeführten v. 1; s. dazu Farioli 2001,
162 Anm. 75. Eine Verbindung zwischen der Goldbrasse und dem ιερός ιχθύς
belegt außerdem Kleitarchos (czp. Athen. 284d): Die Goldbrasse sei tatsächlich
der ιερός ιχθύς, der - da er die Schiffe begleitete (προπέμπειν) - πομπιλος
genannt wurde. Denselben πομπιλος setzt Athenaios (7,282e-f) in Verbindung
mit Aphrodite, weil dieser, wie die Göttin, aus dem Blut des Uranos zur Welt
gekommen war.
Eine enge Verbindung zwischen Aphrodite und dem Meer ist durch ihre
Meeresgeburt (vgl. infra zu Αφροδίτης) gegeben. Ihre Ankunft auf der Insel
Kythera (vgl. infra zu Κυθηρίας) nach der Geburt erklärt außerdem die Be-
zeichnung Κυθηρία für die Göttin (bzw. Κυθήριοι für die Goldbrassen, s. supra
zur Textgestalt). Ob der traditionelle (und von Athen bekämpfte) spartanische
Besitz der Insel (s. infra zum Lemma) in dem Vers eine Rolle spielte, muss of-
fenbleiben. Dafür, dass die Bezeichnung in irgendeiner Form eine Konnotation
trug, spricht, (a) dass die Ausdrücke mit der Bedeutung „aus Kythera“ in Bezug
auf Aphrodite (s. infra zu Κυθηρίους) nach der archaischen und vor der hel-
lenistischen Zeit selten sind, vgl. Κυθέρεια in Aesch. Supp. 1032 und Soph.
fr. 847 R.z, und (b) dass das Epitheton Κύπρις (das die Verbindung zwischen
der Göttin und dem Meer ebenso suggeriert haben könnte wie Κυθήριος bei
Archippos, s. infra zu Αφροδίτης) häufiger vorkommt, vgl. in der Komödie
z. B. Ar. Ach. 988, Lys. 1290; Eub. fr. 13,4; Xenarch. fr. 4,22; s. dazu Bruchmann
1893, 59-65 und Olson 2002, 316.
Zu einer Verbindung zwischen Fischen und Religion vgl. auch fr. 17, in dem
ein Zackenbarsch als Priester einer (unbestimmten) Gottheit erwähnt wird.
ιερούς Αφροδίτης Zu ιερός + Genitiv mit der Bedeutung „jemandem
heilig“ vgl. neben den in LSJ s. v. Ιερός II.3 erwähnten Stellen (Hom. Od. 6,322
und 13,104; Hdt. 1,80,1 und 2,41,1; Ar. Plut. 937; Xen. An. 5,3,13, eine Inschrift
175 Nesselrath (1990, 252 Anm. 29) erwähnt das vorliegende Fragment und fr. 25 als
Zeugnis der verbreiteten dithyrambischen Sprachelemente bei den Dichtern der
Übergangszeit zwischen der Alten und Mittleren Komödie.
176 Dafür kommen auch δελφϊνες (Epimenid. FGrHist 457 F 22), der πομπιλος (s. infra),
der λεΰκος (Theocr. fr. 3,4) und der ϋκης (Callim. fr. 394 Pf. ap. Athen. 7,327a) infrage.
133
ferner πολύχρυσος in Hom. Hymn. 5 [Ven.],l und s. Olson 2012, 130.175 Eine
Verbindung zwischen der Goldbrasse und Aphrodite ist sonst nicht bezeugt.
Zur Goldbrasse als „heiliger“ Fisch vgl. aber Archestr. fr. 13,3 Olson-Sens
(mit Olson-Sens 2000, 66), wo sie als θρέμμα Σελινούντος σεμνού bezeichnet
wird. Dass auch die Goldbrasse mit dem sogenannten ιερός ιχθύς (vgl. Hom.
II. 16,407 und die Diskussion in Athen. 7,282e-284d) identifiziert wurde,176
behauptet Athenaios (7,284c), der als Nachweisstelle dafür Callim. fr. 378 Pf.
anführt, vgl. insb. den im Zitatkontext angeführten v. 1; s. dazu Farioli 2001,
162 Anm. 75. Eine Verbindung zwischen der Goldbrasse und dem ιερός ιχθύς
belegt außerdem Kleitarchos (czp. Athen. 284d): Die Goldbrasse sei tatsächlich
der ιερός ιχθύς, der - da er die Schiffe begleitete (προπέμπειν) - πομπιλος
genannt wurde. Denselben πομπιλος setzt Athenaios (7,282e-f) in Verbindung
mit Aphrodite, weil dieser, wie die Göttin, aus dem Blut des Uranos zur Welt
gekommen war.
Eine enge Verbindung zwischen Aphrodite und dem Meer ist durch ihre
Meeresgeburt (vgl. infra zu Αφροδίτης) gegeben. Ihre Ankunft auf der Insel
Kythera (vgl. infra zu Κυθηρίας) nach der Geburt erklärt außerdem die Be-
zeichnung Κυθηρία für die Göttin (bzw. Κυθήριοι für die Goldbrassen, s. supra
zur Textgestalt). Ob der traditionelle (und von Athen bekämpfte) spartanische
Besitz der Insel (s. infra zum Lemma) in dem Vers eine Rolle spielte, muss of-
fenbleiben. Dafür, dass die Bezeichnung in irgendeiner Form eine Konnotation
trug, spricht, (a) dass die Ausdrücke mit der Bedeutung „aus Kythera“ in Bezug
auf Aphrodite (s. infra zu Κυθηρίους) nach der archaischen und vor der hel-
lenistischen Zeit selten sind, vgl. Κυθέρεια in Aesch. Supp. 1032 und Soph.
fr. 847 R.z, und (b) dass das Epitheton Κύπρις (das die Verbindung zwischen
der Göttin und dem Meer ebenso suggeriert haben könnte wie Κυθήριος bei
Archippos, s. infra zu Αφροδίτης) häufiger vorkommt, vgl. in der Komödie
z. B. Ar. Ach. 988, Lys. 1290; Eub. fr. 13,4; Xenarch. fr. 4,22; s. dazu Bruchmann
1893, 59-65 und Olson 2002, 316.
Zu einer Verbindung zwischen Fischen und Religion vgl. auch fr. 17, in dem
ein Zackenbarsch als Priester einer (unbestimmten) Gottheit erwähnt wird.
ιερούς Αφροδίτης Zu ιερός + Genitiv mit der Bedeutung „jemandem
heilig“ vgl. neben den in LSJ s. v. Ιερός II.3 erwähnten Stellen (Hom. Od. 6,322
und 13,104; Hdt. 1,80,1 und 2,41,1; Ar. Plut. 937; Xen. An. 5,3,13, eine Inschrift
175 Nesselrath (1990, 252 Anm. 29) erwähnt das vorliegende Fragment und fr. 25 als
Zeugnis der verbreiteten dithyrambischen Sprachelemente bei den Dichtern der
Übergangszeit zwischen der Alten und Mittleren Komödie.
176 Dafür kommen auch δελφϊνες (Epimenid. FGrHist 457 F 22), der πομπιλος (s. infra),
der λεΰκος (Theocr. fr. 3,4) und der ϋκης (Callim. fr. 394 Pf. ap. Athen. 7,327a) infrage.