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Ar chippos
Interpretation Die mit κύαθος bezeichnete Schöpfkelle wird in den
Belegstellen vor allem im Rahmen von Symposien erwähnt; sie wurde aber
auch als Küchengerät und Mittel gegen Blutergüsse benutzt. Mit κύαθος kann
man allerdings auch den Inhalt einer Schöpfkelle bezeichnen, so dass der un-
bekannte Sprecher des Fragments auch den Ankauf einer bestimmten Menge
von etwas thematisiert haben könnte (s. infra zum Lemma).
Der Akt des Kaufens und Verkaufens lässt sich in der Komödie häufig
belegen und oft wird dort der Verkauf von Hausratsartikeln erwähnt, wie
z.B. von Töpferwaren (Ar. Ach. 549, 901-2); lakonischen Tassen (Ar. Eq. 600);
Öl für die Lampe (Ar. Vesp. 253); eines Fläschchens (Ar. Ran. 1229, 1235-6);
einer Fackel (Ar. Nub. 614); vgl. außerdem die μυστριοπώλαι („Verkäufer von
kleinen Löffeln“) in Nicoph. fr. 10,3 (mit Pellegrino 2013, 51) in einer Liste von
allzu spezialisierten Händlern.
Ob der erwähnte Daisios eine historische Figur war und ob in seinem
Namen eine komische Pointe lag, muss offenbleiben.
κύαθον In dem Fragment kann κύαθος (a) als „Schöpfkelle“; (b) als Heil-
mittel bei der Behandlung von Schwellungen oder (c) als Mengenangabe
interpretiert werden.
(a) Die κύαθοι („Schöpfkellen“) wurden aus Ton, Metall und vermutlich
Holz hergestellt; s. dazu Leonard 1922; Hill 1942, 42-5 mit Abbildungen auf S.
53 und archäologischen Nachweisen; Crosby 1943, insb. 209-13. Schöpfkellen
wurden häufig verwendet, um aus einem Gefäß (z.B. dem ψυκτήρ, vgl. Poll.
10,74-5) Wein zu schöpfen und ihn in reiner (Anacr. PMG 356,3-5) oder bereits
gemischter Form (Athen. 10,423c) in Becher zu gießen - eine Aufgabe der
Sklaven z.B. in Antiph. fr. 81,2-3; Alex. 116,1-2; Athen. 10,423c. Vgl. ferner
das abgeleitete Verb κυαθίζω („mit der Schöpfkelle verteilen“) in Antiph. 113,3
und Diph. fr. 107 (metaphorisch in Bezug auf τύχη, die Glück und Unglück
wie mit einer Schöpfkelle verteilt). Aus der Schöpfkelle wird in Xen. Cyr. 1,3,9
auch Wein in die Hände gegossen, um ihn zu probieren. Schöpfkellen wurden
daher in allen Kontexten verwendet, in denen Wein eine Rolle spielte, z.B.
bei Symposien (vgl. Sophil. fr. 5,2-3; Alex. frr. 21, 116,1-3 mit Arnott 1996,
325; Athen. 10,423c; und s. das Vasenbild in Hill 1942, 44; Beazley RFV 93,
Abb. 61-2) und bei Trankopfern (wie die Erwähnung im Silberinventar des
Tempels des Amphiaraos von Oropos (2. Jh. v. Chr.) IG VII 3498,13, 22, 33,
und 55 (= 325,13, 22, 33, und 55 Epigr. tou Oropou) suggeriert); s. dazu Crosby
1943, 214 Anm. 20).
Ar chippos
Interpretation Die mit κύαθος bezeichnete Schöpfkelle wird in den
Belegstellen vor allem im Rahmen von Symposien erwähnt; sie wurde aber
auch als Küchengerät und Mittel gegen Blutergüsse benutzt. Mit κύαθος kann
man allerdings auch den Inhalt einer Schöpfkelle bezeichnen, so dass der un-
bekannte Sprecher des Fragments auch den Ankauf einer bestimmten Menge
von etwas thematisiert haben könnte (s. infra zum Lemma).
Der Akt des Kaufens und Verkaufens lässt sich in der Komödie häufig
belegen und oft wird dort der Verkauf von Hausratsartikeln erwähnt, wie
z.B. von Töpferwaren (Ar. Ach. 549, 901-2); lakonischen Tassen (Ar. Eq. 600);
Öl für die Lampe (Ar. Vesp. 253); eines Fläschchens (Ar. Ran. 1229, 1235-6);
einer Fackel (Ar. Nub. 614); vgl. außerdem die μυστριοπώλαι („Verkäufer von
kleinen Löffeln“) in Nicoph. fr. 10,3 (mit Pellegrino 2013, 51) in einer Liste von
allzu spezialisierten Händlern.
Ob der erwähnte Daisios eine historische Figur war und ob in seinem
Namen eine komische Pointe lag, muss offenbleiben.
κύαθον In dem Fragment kann κύαθος (a) als „Schöpfkelle“; (b) als Heil-
mittel bei der Behandlung von Schwellungen oder (c) als Mengenangabe
interpretiert werden.
(a) Die κύαθοι („Schöpfkellen“) wurden aus Ton, Metall und vermutlich
Holz hergestellt; s. dazu Leonard 1922; Hill 1942, 42-5 mit Abbildungen auf S.
53 und archäologischen Nachweisen; Crosby 1943, insb. 209-13. Schöpfkellen
wurden häufig verwendet, um aus einem Gefäß (z.B. dem ψυκτήρ, vgl. Poll.
10,74-5) Wein zu schöpfen und ihn in reiner (Anacr. PMG 356,3-5) oder bereits
gemischter Form (Athen. 10,423c) in Becher zu gießen - eine Aufgabe der
Sklaven z.B. in Antiph. fr. 81,2-3; Alex. 116,1-2; Athen. 10,423c. Vgl. ferner
das abgeleitete Verb κυαθίζω („mit der Schöpfkelle verteilen“) in Antiph. 113,3
und Diph. fr. 107 (metaphorisch in Bezug auf τύχη, die Glück und Unglück
wie mit einer Schöpfkelle verteilt). Aus der Schöpfkelle wird in Xen. Cyr. 1,3,9
auch Wein in die Hände gegossen, um ihn zu probieren. Schöpfkellen wurden
daher in allen Kontexten verwendet, in denen Wein eine Rolle spielte, z.B.
bei Symposien (vgl. Sophil. fr. 5,2-3; Alex. frr. 21, 116,1-3 mit Arnott 1996,
325; Athen. 10,423c; und s. das Vasenbild in Hill 1942, 44; Beazley RFV 93,
Abb. 61-2) und bei Trankopfern (wie die Erwähnung im Silberinventar des
Tempels des Amphiaraos von Oropos (2. Jh. v. Chr.) IG VII 3498,13, 22, 33,
und 55 (= 325,13, 22, 33, und 55 Epigr. tou Oropou) suggeriert); s. dazu Crosby
1943, 214 Anm. 20).