156
Archippos
Maltese (= fr. 314,197 R.2); Eur. Cyc. 677, fr. 673,2 Kn.), aber auch in den geho-
benen Gattungen (vgl. Ale. fr. 347,4 V., s. dazu Page 1955, 305; Soph. Ant. 746,
Trach. 987) und in der Prosa (z. B. Plat. Ap. 23d, Phaedr. 236e (s. de Vries 1969,
81), Charm. 161b, Resp. 562d und 589e; bei den Rednern, oft in Bezug auf die
Person gesagt, gegen die sich die Rede wendet, z.B. Lys. 13,77; Dem. 25,81).
Bei Aristophanes ist das Adjektiv die am häufigsten belegte Beschimpfung,
s. Dickey 1996, 167 und 171 und vgl. z.B. Ar. Ach. 182, 282, 557 (in Bezug auf
Dikaiopolis), Vesp. 187 (Bdelykleon in Bezug auf Philokleon). μιαρός ver-
wenden üblicherweise Personen mit niedrigem Status (mit Ausnahme von
Ar. Pac. 182-4, von Hermes in Bezug auf Trygaios gesagt); ebenso wird es
oft auch in Bezug auf niedrige Figuren gebraucht (mit Ausnahme von Ar. Av.
1209, von Peisetairos in Bezug auf die Göttin Iris gesagt). Seine Verwendung
kennenzeichnet häufig eine starke Feindschaft zwischen dem Sprecher und der
dadurch gekennzeichneten Person, vgl. Ar. Eq. 823 (der Wursthändler in Bezug
auf Paphlagon) und 328-32 (der Wurstverkäufer wird den Eederverkäufer
Paphlagon besiegen, weil er selbst schändlicher (μιαρότερος) sei als
Paphlagon), Ar. Nub. 1465 (Strepsiades in Bezug auf Chairephon vor dem
Brand des φροντιστήριον), Ar. Vesp. 342a (vom Chor in Bezug auf Bdelykleon
gesagt). In Bezug auf die Fischverkäufer (zu ihrer negativen Darstellung in
der Komödie s. supra zur Interpretation) findet sich das Adjektiv μιαρός auch
in Antiph. fr. 157,7-10 μετά γε νή Δία / τούς μητραγυρτούντάς γε· πολύ γάρ
αύ γένος / μιαρώτατον τούτ’ έστιν, εί μη νή Δία / τούς ίχθυοπώλας τις ψ
βούλεται λέγειν („Bei Zeus nach / den Bettelpriestern von Kybele: Sie sind
nämlich das weitaus ruchloseste Geschlecht, wenn - bei Zeus - / jemand die
Fischhändler f nicht erwähnen will“).
των ιχθύων κάπηλος In Bezug auf die Fischhändler wird in der Komödie
gewöhnlich die Bezeichnung ιχθυοπώλης verwendet (vgl. z.B. Ar. fr. 402,10;
Antiph. fr. 69,7; Timocl. fr. 4,8), wobei der ιχθυοπώλης in Athen nicht gleich-
zeitig auch der Fischer (αλιεύς) war; s. dazu Mylona 2008, 83 und Paulas 2010,
408-9 mit Verweis auf weitere Eiteratur. Die ungewöhnliche Bezeichnung des
Fischhändlers als των ιχθύων κάπηλος könnte daher eine negative Nuance
ausdrücken, vgl. ferner den negativen Begriff κάπηλος als Adjektiv („betrüge-
risch“) in Aesch. fr. 322 R. und Com. adesp. fr. *620; s. auch infra zum Lemma.
των ιχθύων In der Regel steht der Genitiv nach κάπηλος ohne Artikel
(z.B. Ar. Pac. 447 κάπηλος άσπίδων und 1209 οπλών κάπηλος). Als Grund
für den Artikel in Plat. Prot. 313c κάπηλος τών άγωγίμων lässt sich anführen,
dass (τά) άγώγιμα ein substantiviertes Adjektiv ist. Unklar ist hingegen die
Bedeutung des Artikels in Galen. De diagn. puls. vol. VIII p. 946,17 Kühn επί
τε τούς τών οίνων καπήλους.
Archippos
Maltese (= fr. 314,197 R.2); Eur. Cyc. 677, fr. 673,2 Kn.), aber auch in den geho-
benen Gattungen (vgl. Ale. fr. 347,4 V., s. dazu Page 1955, 305; Soph. Ant. 746,
Trach. 987) und in der Prosa (z. B. Plat. Ap. 23d, Phaedr. 236e (s. de Vries 1969,
81), Charm. 161b, Resp. 562d und 589e; bei den Rednern, oft in Bezug auf die
Person gesagt, gegen die sich die Rede wendet, z.B. Lys. 13,77; Dem. 25,81).
Bei Aristophanes ist das Adjektiv die am häufigsten belegte Beschimpfung,
s. Dickey 1996, 167 und 171 und vgl. z.B. Ar. Ach. 182, 282, 557 (in Bezug auf
Dikaiopolis), Vesp. 187 (Bdelykleon in Bezug auf Philokleon). μιαρός ver-
wenden üblicherweise Personen mit niedrigem Status (mit Ausnahme von
Ar. Pac. 182-4, von Hermes in Bezug auf Trygaios gesagt); ebenso wird es
oft auch in Bezug auf niedrige Figuren gebraucht (mit Ausnahme von Ar. Av.
1209, von Peisetairos in Bezug auf die Göttin Iris gesagt). Seine Verwendung
kennenzeichnet häufig eine starke Feindschaft zwischen dem Sprecher und der
dadurch gekennzeichneten Person, vgl. Ar. Eq. 823 (der Wursthändler in Bezug
auf Paphlagon) und 328-32 (der Wurstverkäufer wird den Eederverkäufer
Paphlagon besiegen, weil er selbst schändlicher (μιαρότερος) sei als
Paphlagon), Ar. Nub. 1465 (Strepsiades in Bezug auf Chairephon vor dem
Brand des φροντιστήριον), Ar. Vesp. 342a (vom Chor in Bezug auf Bdelykleon
gesagt). In Bezug auf die Fischverkäufer (zu ihrer negativen Darstellung in
der Komödie s. supra zur Interpretation) findet sich das Adjektiv μιαρός auch
in Antiph. fr. 157,7-10 μετά γε νή Δία / τούς μητραγυρτούντάς γε· πολύ γάρ
αύ γένος / μιαρώτατον τούτ’ έστιν, εί μη νή Δία / τούς ίχθυοπώλας τις ψ
βούλεται λέγειν („Bei Zeus nach / den Bettelpriestern von Kybele: Sie sind
nämlich das weitaus ruchloseste Geschlecht, wenn - bei Zeus - / jemand die
Fischhändler f nicht erwähnen will“).
των ιχθύων κάπηλος In Bezug auf die Fischhändler wird in der Komödie
gewöhnlich die Bezeichnung ιχθυοπώλης verwendet (vgl. z.B. Ar. fr. 402,10;
Antiph. fr. 69,7; Timocl. fr. 4,8), wobei der ιχθυοπώλης in Athen nicht gleich-
zeitig auch der Fischer (αλιεύς) war; s. dazu Mylona 2008, 83 und Paulas 2010,
408-9 mit Verweis auf weitere Eiteratur. Die ungewöhnliche Bezeichnung des
Fischhändlers als των ιχθύων κάπηλος könnte daher eine negative Nuance
ausdrücken, vgl. ferner den negativen Begriff κάπηλος als Adjektiv („betrüge-
risch“) in Aesch. fr. 322 R. und Com. adesp. fr. *620; s. auch infra zum Lemma.
των ιχθύων In der Regel steht der Genitiv nach κάπηλος ohne Artikel
(z.B. Ar. Pac. 447 κάπηλος άσπίδων und 1209 οπλών κάπηλος). Als Grund
für den Artikel in Plat. Prot. 313c κάπηλος τών άγωγίμων lässt sich anführen,
dass (τά) άγώγιμα ein substantiviertes Adjektiv ist. Unklar ist hingegen die
Bedeutung des Artikels in Galen. De diagn. puls. vol. VIII p. 946,17 Kühn επί
τε τούς τών οίνων καπήλους.