Ιχθύες (fr. 27)
189
in 19,119) und in der Tragödie („Sohn“ z.B. in Aesch. Sept. 407, 504; Soph.
Trach. 181; Oed. Col. 69; Eur. Tr. 421, fr. 558,3 Kn.). „Sohn“ bedeutet das
Wort außerdem bei Platon z.B. in Soph. 242d (im Plural) und Resp. 507a (im
Singular, das gleiche Wortspiel wie in Ar. Thesm. 845, s. infrd), während diese
Bedeutung z.B. bei Herodot, Thukydides, Lysias und Demosthenes fehlt. Die
Verwendung von τόκος könnte deshalb eine Erhebung des Sprachniveaus
markieren. Zugleich könnte seine Verwendung aber auch eine Pointe haben
und auf einen Amtsmissbrauch hinweisen, da das Substantiv in der Komödie
sowohl in seiner Bedeutung „Geburt“ (vgl. Ar. Lys. 742, 754) als auch - am
häufigsten - in der Bedeutung „Zinsen“ verwendet wird (z.B. Ar. Nub. 20, 739,
Thesm. 843; Axionic. fr. 10,2; Philem. 92,10; Men. fr. 176,9 und 446), während
sich die Bedeutung „Sohn“ nur in Ar. Thesm. 845 (s. Taillardat 1965, 314 und
Austin-Olson 2004, 276) in einem Wortspiel mit der Bedeutung „Zinsen“ findet.
Zur Vorstellung von Figuren als „Sohn von ...“ s. supra zu fr. 25. Angesichts
der Tatsache, dass κωβιός auch als Fischname gebraucht wurde, passt das
Substantiv τόκος sehr gut in die im vorliegenden Fragment aufgezählte Reihe,
da es sich auch auf Tiere beziehen kann, vgl. Hom. II. 17,5, Od. 15,175; Eur.
Cycl. 162; Arist. Hist. an. 543a4 und s. Kaibel 1889, 51 Anm. 2, der τόκος
mit dem Substantiv παϊς verglich, das sich nur auf Menschen bezieht (mit
Ausnahme von Aesch. Ag. 50, s. dazu Fraenkel 1950 (II), 32).
Βάτραχον Batrachos (wörtlich „Frosch“) ist ein ab dem 6. Jh. v. Chr. be-
zeugter griechischer Eigenname, vgl. die Einträge in PAA. Bergk (1838, 380;
gefolgt von Kock CAF I, 685; Todd 2007, 467; s. auch PA 2 8 4 3252) identifizierte
ihn als den gleichnamigen Denunzianten, der zur Zeit der Dreißig lebte und
nach ihrem Sturz (vor der Aufführung der Ichthyes) Athen verließ, vgl. Lys.
6,45, 12,48 und den Titel περί τοΰ Βατράχου φόνου (frr. 68a-b Carey). Gegen
diese Identifikation spricht sich hingegen bereits Meineke (FCG II.2, 720) aus;
so auch Kassel-Austin PCGII, 547; s. ferner PAA 264112 (in Add. vol. XIX, 186)
und 264180; LGPNII Βάτραχος Nr. 4 und 11. Todd (2007, 467) nimmt außerdem
an, dass Oreos nicht auf die Herkunft der Figur, sondern auf ihren aktuellen
Wohnsitz Bezug nehmen könnte.253 Zugleich ist βάτραχος ein Fischname (s.
Thompson 1947, 28-9; Palombi-Santarelli 1969, 197-8; Lythgoe 1991, 251;
Olson-Sens 2000, 194; Garcia Soler 2001, 194; Davidson 2002a, 168; Dalby
2003, 12), der den Lophius piscatorius Linnaeus („Anglerfisch“, vgl. lat. rana
piscatrix-, it. rana pescatrice) bezeichnet. Als Speisefisch wird der Anglerfisch in
Anaxandr. 42,50 genannt sowie in Mnesim. 4,37 und Archestr. fr. 48 Olson-Sens.
252 Wobei im Verweis auf Athen. 329c, „Archipp.“ statt „Aristipp.“ zu lesen ist.
253 Casaubon (1621, 573) nahm an, dass es sich bei Batrachos um einen den Athenern
verhassten «paredri vices» oder um einen Nicht-Athenern gehandelt habe.
189
in 19,119) und in der Tragödie („Sohn“ z.B. in Aesch. Sept. 407, 504; Soph.
Trach. 181; Oed. Col. 69; Eur. Tr. 421, fr. 558,3 Kn.). „Sohn“ bedeutet das
Wort außerdem bei Platon z.B. in Soph. 242d (im Plural) und Resp. 507a (im
Singular, das gleiche Wortspiel wie in Ar. Thesm. 845, s. infrd), während diese
Bedeutung z.B. bei Herodot, Thukydides, Lysias und Demosthenes fehlt. Die
Verwendung von τόκος könnte deshalb eine Erhebung des Sprachniveaus
markieren. Zugleich könnte seine Verwendung aber auch eine Pointe haben
und auf einen Amtsmissbrauch hinweisen, da das Substantiv in der Komödie
sowohl in seiner Bedeutung „Geburt“ (vgl. Ar. Lys. 742, 754) als auch - am
häufigsten - in der Bedeutung „Zinsen“ verwendet wird (z.B. Ar. Nub. 20, 739,
Thesm. 843; Axionic. fr. 10,2; Philem. 92,10; Men. fr. 176,9 und 446), während
sich die Bedeutung „Sohn“ nur in Ar. Thesm. 845 (s. Taillardat 1965, 314 und
Austin-Olson 2004, 276) in einem Wortspiel mit der Bedeutung „Zinsen“ findet.
Zur Vorstellung von Figuren als „Sohn von ...“ s. supra zu fr. 25. Angesichts
der Tatsache, dass κωβιός auch als Fischname gebraucht wurde, passt das
Substantiv τόκος sehr gut in die im vorliegenden Fragment aufgezählte Reihe,
da es sich auch auf Tiere beziehen kann, vgl. Hom. II. 17,5, Od. 15,175; Eur.
Cycl. 162; Arist. Hist. an. 543a4 und s. Kaibel 1889, 51 Anm. 2, der τόκος
mit dem Substantiv παϊς verglich, das sich nur auf Menschen bezieht (mit
Ausnahme von Aesch. Ag. 50, s. dazu Fraenkel 1950 (II), 32).
Βάτραχον Batrachos (wörtlich „Frosch“) ist ein ab dem 6. Jh. v. Chr. be-
zeugter griechischer Eigenname, vgl. die Einträge in PAA. Bergk (1838, 380;
gefolgt von Kock CAF I, 685; Todd 2007, 467; s. auch PA 2 8 4 3252) identifizierte
ihn als den gleichnamigen Denunzianten, der zur Zeit der Dreißig lebte und
nach ihrem Sturz (vor der Aufführung der Ichthyes) Athen verließ, vgl. Lys.
6,45, 12,48 und den Titel περί τοΰ Βατράχου φόνου (frr. 68a-b Carey). Gegen
diese Identifikation spricht sich hingegen bereits Meineke (FCG II.2, 720) aus;
so auch Kassel-Austin PCGII, 547; s. ferner PAA 264112 (in Add. vol. XIX, 186)
und 264180; LGPNII Βάτραχος Nr. 4 und 11. Todd (2007, 467) nimmt außerdem
an, dass Oreos nicht auf die Herkunft der Figur, sondern auf ihren aktuellen
Wohnsitz Bezug nehmen könnte.253 Zugleich ist βάτραχος ein Fischname (s.
Thompson 1947, 28-9; Palombi-Santarelli 1969, 197-8; Lythgoe 1991, 251;
Olson-Sens 2000, 194; Garcia Soler 2001, 194; Davidson 2002a, 168; Dalby
2003, 12), der den Lophius piscatorius Linnaeus („Anglerfisch“, vgl. lat. rana
piscatrix-, it. rana pescatrice) bezeichnet. Als Speisefisch wird der Anglerfisch in
Anaxandr. 42,50 genannt sowie in Mnesim. 4,37 und Archestr. fr. 48 Olson-Sens.
252 Wobei im Verweis auf Athen. 329c, „Archipp.“ statt „Aristipp.“ zu lesen ist.
253 Casaubon (1621, 573) nahm an, dass es sich bei Batrachos um einen den Athenern
verhassten «paredri vices» oder um einen Nicht-Athenern gehandelt habe.