200
Ar chippos
Metrum unklar
(—)
Diskussionen Casaubon 1621, 575; Meineke FCGI (1839), 207; Meineke FCG
II.2 (1840), 723; Kock CAFI (1880), 685; Kaibel 1889, 50; Helm 1906, 304; PCG II
(1991), 548; Wilkins 2000a, 346; Farioli 2001, 168; Rothwell 2007, 126.
Zitatkontext Am Anfang des 8. Buchs (und zwar nach der ausführlichen
Diskussion über Fische im 7. Buch; vgl. supra zum Zitatkontext von fr. 12 und
s. Wilkins 2000b, 530) kehrt Demokritos durch die Erwähnung der ορυκτοί
ιχθύες zum selben Thema (Fische) zurück. Die Anrede, auf die er zurückgreift
(άνδρες ιχθύες), um die Aufmerksamkeit seiner Gesprächspartner auf sich zu
lenken, spielt offensichtlich auf den Fischkatalog des 7. Buchs an und ist - wie
Demokritos selbst erklärt - von Archippos übernommen (zur Zuschreibung
an die Ichthyes s. infra zur Interpretation). Auf dieselbe komische Stelle nimmt
auch die Anrede άνδρες ιχθύες Bezug, die Demokritos - nach weiteren
Auskünften über Fische - auch in 8,334f ausspricht, ohne an dieser Stelle auf
Archippos zu verweisen. Gleich danach spielt er auch auf eine weitere Stelle
der Ichthyes an (fr. 28 ap. Athen. 8,343c, s. supra dazu), um seine Tischgenossen
zu tadeln, weil sie bei ihrer zu langen Diskussion über Fische keinen einzigen
davon gegessen haben, sondern ihnen zum Fraß geworden sind: καί ταϋτα
μεν ταύτη, άνδρες ιχθύες, ύμεϊς γάρ πάντα συναθροίσαντες βοράν ήμάς τοϊς
ίχθύσι παραβεβλήκατε καί ούκ εκείνους ήμΐν, τοσαύτα είπόντες οσα ούδέ
Ίχθύας ό Μεγαρικός φιλόσοφος ούδ’ Ιχθύων (Athen. 8,334f-335a, „Und so
ist es, ihr Herren Fische, ihr habt nämlich alles gesammelt und uns als Fraß
den Fischen zugeworfen und nicht sie uns, wobei ihr so viel gesagt habt, wie
weder Ichthyas, der Philosoph aus Megara, noch Ichthyon“).
Zu Zitaten, die durch κατά als solche gekennzeichnet werden und als
wesentliche Teile von Athenaios’ Text selbst (und nicht als selbständige Nach-
weisstellen) gelten, vgl. z. B. 14,619b-c λινός δέ καί αΐλινος ού μόνον έν
πένθεσιν, άλλά καί «επ’ εύτυχεΐ / μολπά» (Here. Für. 348-9) κατά τον
Εύριπίδην; 13,612f εγώ δέ κατά τον Άρίσταρχον τον τραγικόν ποιητήν «τάδ’
ούχ ύπάρχων, άλλά τιμωρούμενος» (TrGF 14 F 4), καταπαύσω τον προς σε
καί τούς άλλους κύνας ενταύθα λόγον. Zu einer Anrede bei Athenaios, in
der die Tischgenossen wahrscheinlich durch ein komisches Zitat als Tiere
apostrophiert werden, vgl. Com. adesp. fr. *108 (ap. Athen. 4,165b) ώ χοιρίον
εύάρτυτον (Kynulkos spricht).
Interpretation Die Zuweisung an die Ichthyes wurde wegen der Überschnei-
dung der Sphären der Menschen (άνδρες) und der Fische (ιχθύες) bereits von
Casaubon (1621, 575) angenommen. Die Wendung άνήρ (oder die Pluralform
άνδρες) + Adjektiv (z.B. ethnisch) oder Substantiv (z.B. auf den Beruf bezo-
Ar chippos
Metrum unklar
(—)
Diskussionen Casaubon 1621, 575; Meineke FCGI (1839), 207; Meineke FCG
II.2 (1840), 723; Kock CAFI (1880), 685; Kaibel 1889, 50; Helm 1906, 304; PCG II
(1991), 548; Wilkins 2000a, 346; Farioli 2001, 168; Rothwell 2007, 126.
Zitatkontext Am Anfang des 8. Buchs (und zwar nach der ausführlichen
Diskussion über Fische im 7. Buch; vgl. supra zum Zitatkontext von fr. 12 und
s. Wilkins 2000b, 530) kehrt Demokritos durch die Erwähnung der ορυκτοί
ιχθύες zum selben Thema (Fische) zurück. Die Anrede, auf die er zurückgreift
(άνδρες ιχθύες), um die Aufmerksamkeit seiner Gesprächspartner auf sich zu
lenken, spielt offensichtlich auf den Fischkatalog des 7. Buchs an und ist - wie
Demokritos selbst erklärt - von Archippos übernommen (zur Zuschreibung
an die Ichthyes s. infra zur Interpretation). Auf dieselbe komische Stelle nimmt
auch die Anrede άνδρες ιχθύες Bezug, die Demokritos - nach weiteren
Auskünften über Fische - auch in 8,334f ausspricht, ohne an dieser Stelle auf
Archippos zu verweisen. Gleich danach spielt er auch auf eine weitere Stelle
der Ichthyes an (fr. 28 ap. Athen. 8,343c, s. supra dazu), um seine Tischgenossen
zu tadeln, weil sie bei ihrer zu langen Diskussion über Fische keinen einzigen
davon gegessen haben, sondern ihnen zum Fraß geworden sind: καί ταϋτα
μεν ταύτη, άνδρες ιχθύες, ύμεϊς γάρ πάντα συναθροίσαντες βοράν ήμάς τοϊς
ίχθύσι παραβεβλήκατε καί ούκ εκείνους ήμΐν, τοσαύτα είπόντες οσα ούδέ
Ίχθύας ό Μεγαρικός φιλόσοφος ούδ’ Ιχθύων (Athen. 8,334f-335a, „Und so
ist es, ihr Herren Fische, ihr habt nämlich alles gesammelt und uns als Fraß
den Fischen zugeworfen und nicht sie uns, wobei ihr so viel gesagt habt, wie
weder Ichthyas, der Philosoph aus Megara, noch Ichthyon“).
Zu Zitaten, die durch κατά als solche gekennzeichnet werden und als
wesentliche Teile von Athenaios’ Text selbst (und nicht als selbständige Nach-
weisstellen) gelten, vgl. z. B. 14,619b-c λινός δέ καί αΐλινος ού μόνον έν
πένθεσιν, άλλά καί «επ’ εύτυχεΐ / μολπά» (Here. Für. 348-9) κατά τον
Εύριπίδην; 13,612f εγώ δέ κατά τον Άρίσταρχον τον τραγικόν ποιητήν «τάδ’
ούχ ύπάρχων, άλλά τιμωρούμενος» (TrGF 14 F 4), καταπαύσω τον προς σε
καί τούς άλλους κύνας ενταύθα λόγον. Zu einer Anrede bei Athenaios, in
der die Tischgenossen wahrscheinlich durch ein komisches Zitat als Tiere
apostrophiert werden, vgl. Com. adesp. fr. *108 (ap. Athen. 4,165b) ώ χοιρίον
εύάρτυτον (Kynulkos spricht).
Interpretation Die Zuweisung an die Ichthyes wurde wegen der Überschnei-
dung der Sphären der Menschen (άνδρες) und der Fische (ιχθύες) bereits von
Casaubon (1621, 575) angenommen. Die Wendung άνήρ (oder die Pluralform
άνδρες) + Adjektiv (z.B. ethnisch) oder Substantiv (z.B. auf den Beruf bezo-