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Όνου σκιά (test, ii)

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1928, xvii),290 während Theodoridis (1998, xxvii-xl) die direkte Abhängigkeit
der Suda von Photios nachzuweisen versucht.
Während in den Scholien üblicherweise in Bezug auf Dramen und Hypo-
thesen ausdrückliche Zitate aus Aristoteles’ Didaskaliai angeführt werden,
so ist das ausdrückliche Zitat aus diesem Werk ein Sonderfall bei Pausanias,
Photios und der Suda. Wenn in diesen lexikographischen Texten Auskünfte
über Dramentitel sowie die Inszenierung oder Gestaltung eines Dramas ge-
geben werden, so werden diese Stellen von Gigon in der letzten Ausgabe
der Didaskaliai auf dieses Werk zurückgeführt, obwohl an dieses Stellen ein
ausdrücklicher Verweis auf Aristoteles fehlt,291 vgl. z.B. frr. 456 G. (ap. Suda
ε 3693-5) und 458 G. (ap. Suda σ 77). Konkret nehmen die Lexikographen auf
Aristoteles’ Didaskaliai (fr. 624 R.3 = 460 G.) außer in den oben erwähnten
Stellen nur im Lemma διδάσκαλος in Harp. p. 96,4-9 Dindorf (= δ 54 Keaney)
Bezug; vgl. auch die Erwähnung der Didaskaliai (fr. 620 R.3 = 461 G.) - jedoch
ohne Verweis auf den Verfasser - im Lemma Σθένελος in Harp. p. 272,14-6
Dindorf (- σ 10 Keaney).
Titel Archippos wird eine Komödie mit dem Titel Όνος („Esel“; vgl. die Zitat-
träger der frr. 35-6) und eine Komödie Όνου σκιά („Schatten eines Esels“; vgl.
test, i und vgl. test, ii) zugeschrieben. Für den zweiten Titel wird aber kein
Fragment überliefert. Ob es sich dabei um die Titel von zwei verschiedenen
Komödien oder um zwei Überlieferungsvarianten derselben Komödie han-
delt, ist unklar (zu den Titeln der griechischen Dramen und zur Entstehung
von Doppeltiteln s. Sommerstein 2002), obwohl eine Identifikation der zwei
Komödien die wahrscheinlichste Möglichkeit zu sein scheint.292 Zu den Über-
lieferungsdiskrepanzen eines Titels vgl. etwa Epicharms Όδυσσεύς αύτόμολος

290 Für die Abhängigkeit von Photios und der Suda von einer erweiterten Version
der Synagoge (Σ”) plädierte zuletzt auch Cunningham 2003, 29 (mit Anm. 39)
und 49, der - wie Alpers 1981, 70-1 - damit die These vertritt, die bereits von
Wentzel 1895b, 480 und 482 (= Lexica Graeca Minora, 4 und 6) und anderen (s. dazu
Theodoridis 1998, xxviii) vorgebracht wurde.
291 Gigon (1987, 548-58) sammelt insgesamt 48 Fragmente aus diesem Werk im Un-
terschied zu den von Rose (1886, 388-392) angenommenen 13 Fragmenten. Zu
weiteren Texten, die Auskünfte zum Drama, aber keinen ausdrücklichen Verweis
auf Aristoteles’ Didaskaliai enthalten und für Zitatträger von seinen Fragmenten
gehalten werden, vgl. Plutarch 1096a (fr. 452 G.), Cim. 8,7-9 (fr. 453 G.); Athen.
5,218a-e (fr. 454 G.); Steph. Byz. a 518 (fr. 459 G.) und das oben erwähnte test, i
(Zenob. Vulg. 6,28 = CPGI, 169-70; fr. 462 G.); s. dazu Gigons (1987, 548) Einleitung
zu den Fragmenten der Didaskaliai.
292 In allen Ausgaben der Fragmente werden die frr. 35-6 unter dem Titel Όνου σκιά
angeführt.
 
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