Πλούτος (fr. 37)
231
fr. 32,11 (in iambischen Trimetern) und ferner auch das emendierte Ps. Epich.
fr. 275,1 (in trochäischen Tetrametern).* * * * * * * 317 Eine mögliche Anspielung auf den
tragischen Stil in v. 3 könnte die Abwesenheit von Auflösungen bilden - wäh-
rend in v. 2 außer der übertragenen Bedeutung von δάκνω ein prosaischer
Ton aufzuspüren ist (z. B. durch die Tmesis und die Verwendung von κατεσθίω
und άποβρύκω)
Gegen das überlieferte θεοσεχθρία spricht außerdem die Tatsche, dass man
ausgehend von einer Betrachtung der mit θεός- gebildeten Komposita anneh-
men kann, dass das -ς des Substantivs in der Regel ausfällt (und zwar unabhän-
gig davon, ob der zweite Teil des Kompositums mit einem Konsonanten oder
mit einem Vokal beginnt),318 vgl. z. B. θεογονία (z. B. Hdt. 1,143,3), θεοκλυτέω
(Aesch. Pers. 500), θεομαχία (z.B. Plat. Resp. 378d), θεομισής (z. B. Ar. Av. 1548)
und θεοειδής (z.B. Hom. II. 3,30; Hes. Th. 350; Plat. Phaedr. 251a), θεοείκελος
(z.B. Hom. II. 19,155; Sapph. fr. 44,34 V.) und s. bereits Hermann 1833, 25
«vocabulum omni analogiae repugnans».319
Interpretation In einem lebhaften Dialog zwischen zwei unbekannten Ge-
sprächspartnern stellt der nach der Interjektion ο’ίμοι von (A.) überraschte
Sprecher (B.) eine Frage, auf die er wahrscheinlich eine negative Antwort
erwartet (vgl. infra zu μών). Die Antwort von (A.) ist hingegen positiv und
präzisiert (vgl. infra zu μεν ούν) mit einer Übertreibung das, was (B.) nur
angenommen hatte.320 Ein Witz könnte außerdem in einem Missverständnis
zwischen den Gesprächspartnern bestehen: Wenn (B.) fragt, ob (A.) gebissen
wurde, verwendet er das Verb in seiner eigentlichen Bedeutung;321 (A.) greift
31' Zur Synizese in der Komödie s. Rumpel 1867, 246 Anm. 10; Baier 1874, 4-6 und
Dunbar 1995, 372. Zur Synizese bei dem Wort θεός in der Tragödie, vor allem bei
Euripides, s. Battezzato 2000. In der aristophanischen Komödie kommt die Synizese
bei anderen Vokalgruppen nicht nur in paratragischen Stellen vor: Zu paratra-
gischen Stellen vgl. z.B. Πρωτέως in Ar. Thesm. 874 und 891 (mit Austin-Olson
2004, 284), Μενέλεων (emendiert) in Thesm. 901 mit Austin-Olson 2004, 288-9; zu
nicht-paratragischen Stellen vgl. z.B. θέασ’ in Ar. Pac. 906 (s. Olson 1998, 243 mit
weiteren Stellen), Ήρακλέα in Thesm. 26, εα in Eccl. 784.
318 Vgl. aber das Paar θεόσδοτος (z.B. Hes. Op. 320; Pind. Pyth. 5,13; Luc. lupp. Conf.
5) / θεόδοτος (nur in Pin. Isthm. 5,23; Bacchyl. Epin. 8,28 Μ.11).
319 Lobeck sprach sich für θεοσεχθρία (1853, 311) und gegen θεοεχθρία (1820, 649)
aus.
320 Nicht überzeugend ist Kaibels (1889, 55) Identifikation der Gesprächspartner mit
Plutos und Chremylos, s. supra zur Diskussion zum Inhalt der Komödie.
321 Dies wird durch die verwendete Zeitform suggeriert: Falls der Sprecher δάκνω
hier metaphorisch verwenden würde, würde er wohl eher das Präsens wählen:
„Vielleicht beißt (i. e. quält) dich etwas?“.
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fr. 32,11 (in iambischen Trimetern) und ferner auch das emendierte Ps. Epich.
fr. 275,1 (in trochäischen Tetrametern).* * * * * * * 317 Eine mögliche Anspielung auf den
tragischen Stil in v. 3 könnte die Abwesenheit von Auflösungen bilden - wäh-
rend in v. 2 außer der übertragenen Bedeutung von δάκνω ein prosaischer
Ton aufzuspüren ist (z. B. durch die Tmesis und die Verwendung von κατεσθίω
und άποβρύκω)
Gegen das überlieferte θεοσεχθρία spricht außerdem die Tatsche, dass man
ausgehend von einer Betrachtung der mit θεός- gebildeten Komposita anneh-
men kann, dass das -ς des Substantivs in der Regel ausfällt (und zwar unabhän-
gig davon, ob der zweite Teil des Kompositums mit einem Konsonanten oder
mit einem Vokal beginnt),318 vgl. z. B. θεογονία (z. B. Hdt. 1,143,3), θεοκλυτέω
(Aesch. Pers. 500), θεομαχία (z.B. Plat. Resp. 378d), θεομισής (z. B. Ar. Av. 1548)
und θεοειδής (z.B. Hom. II. 3,30; Hes. Th. 350; Plat. Phaedr. 251a), θεοείκελος
(z.B. Hom. II. 19,155; Sapph. fr. 44,34 V.) und s. bereits Hermann 1833, 25
«vocabulum omni analogiae repugnans».319
Interpretation In einem lebhaften Dialog zwischen zwei unbekannten Ge-
sprächspartnern stellt der nach der Interjektion ο’ίμοι von (A.) überraschte
Sprecher (B.) eine Frage, auf die er wahrscheinlich eine negative Antwort
erwartet (vgl. infra zu μών). Die Antwort von (A.) ist hingegen positiv und
präzisiert (vgl. infra zu μεν ούν) mit einer Übertreibung das, was (B.) nur
angenommen hatte.320 Ein Witz könnte außerdem in einem Missverständnis
zwischen den Gesprächspartnern bestehen: Wenn (B.) fragt, ob (A.) gebissen
wurde, verwendet er das Verb in seiner eigentlichen Bedeutung;321 (A.) greift
31' Zur Synizese in der Komödie s. Rumpel 1867, 246 Anm. 10; Baier 1874, 4-6 und
Dunbar 1995, 372. Zur Synizese bei dem Wort θεός in der Tragödie, vor allem bei
Euripides, s. Battezzato 2000. In der aristophanischen Komödie kommt die Synizese
bei anderen Vokalgruppen nicht nur in paratragischen Stellen vor: Zu paratra-
gischen Stellen vgl. z.B. Πρωτέως in Ar. Thesm. 874 und 891 (mit Austin-Olson
2004, 284), Μενέλεων (emendiert) in Thesm. 901 mit Austin-Olson 2004, 288-9; zu
nicht-paratragischen Stellen vgl. z.B. θέασ’ in Ar. Pac. 906 (s. Olson 1998, 243 mit
weiteren Stellen), Ήρακλέα in Thesm. 26, εα in Eccl. 784.
318 Vgl. aber das Paar θεόσδοτος (z.B. Hes. Op. 320; Pind. Pyth. 5,13; Luc. lupp. Conf.
5) / θεόδοτος (nur in Pin. Isthm. 5,23; Bacchyl. Epin. 8,28 Μ.11).
319 Lobeck sprach sich für θεοσεχθρία (1853, 311) und gegen θεοεχθρία (1820, 649)
aus.
320 Nicht überzeugend ist Kaibels (1889, 55) Identifikation der Gesprächspartner mit
Plutos und Chremylos, s. supra zur Diskussion zum Inhalt der Komödie.
321 Dies wird durch die verwendete Zeitform suggeriert: Falls der Sprecher δάκνω
hier metaphorisch verwenden würde, würde er wohl eher das Präsens wählen:
„Vielleicht beißt (i. e. quält) dich etwas?“.