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Ar chippos
Substantiv in der Bedeutung „Nadel“ oder „Hornhecht“ (s. infra zum Lemma)
geht.339
Zur Sprache kommt ραφίς außerdem bei Pollux (7,42) in einer Aufzählung
von Begriffen (άκέσται άκέστριαι άκέσασθαι, ράψαι συρράή/αι, βελόνη βελο-
νίδες, ραφεΐς ραφίδες), die zum Bereich des Ausbesserns gehören.
Hs. L schreibt die Verwendung von ραφίς Hermippos und Archippos zu.
Da aber der Name „Hermippos“ in Abschnitt 136 zweimal vorkommt und die
Eigennamen beider Komödiendichter dieselbe Endung auf-ίππος haben, kann
man die Lesart in Hs. L für einen Irrtum halten.
Textgestalt Hs. B überliefert τό ρήγμα im Singular. Dieser Variante ist aller-
dings die Pluralform τα ρήγματα in den Hss. ACL vorzuziehen, ρήγμα könnte
durch eine Haplographie von τα (als Artikel und Endung des Neutrum Plural)
entstanden sein, die die entsprechende Korrektur des Artikels zu τό verursacht
haben könnte, τα ρήγματα kommt erst in Bethes Ausgabe von Pollux als
Lesart der Handschriften vor und τα ρήγματα ist auch erst in PCG Π, 552 bei
Archippos zu lesen.340
Die gesetzte Aufteilung von Archippos’ Zitat auf zwei Verse wird von
Kassel-Austin (PCG II, 552) vorgeschlagen. Diese Aufteilung hat aber den
Nachteil, dass sich im ersten Vers eine Mittelzäsur ergibt. Möglich wäre auch
eine Aufteilung der Verse nach λαβών, die ebenfalls nicht ganz zufrieden-
stellend ist:
->i— —-
—— —>
Dadurch wäre zwar die Penthemimeres im ersten Vers möglich, aber
ρήγματα würde zusammen mit σύρραή/ον einen gespaltenen Anapäst im
zweiten Fuß ergeben. Dieser könnte zum Teil durch die Verbindung Objekt-
Verb legitimiert worden sein (s. dazu White 1912, 47 §12l.iii und Arnott 1957,
189).
Interpretation Der Befehl, Risse zusammenzunähen und dadurch etwas aus-
zubessern, könnte eventuell in einem Kontext der Armut geäußert worden
sein, die durchaus eine besondere Rolle in einer Plutos („Reichtum“) betitelten
Komödie gespielt haben könnte, vgl. im Gegensatz dazu die anscheinend sehr
prächtigen ίμάτια in fr. 41. Nach Hemsterhuis (1706, 1317-8 Anm. 74) hängt
das Fragment mit dem von ihm angenommenen Hauptthema der Komödie zu-
339 Das Substantiv wird im Plural (ραφίδες) in der Bedeutung „Hornhechte“ auch in
Epich. fr. 45 verwendet.
340 Edmonds (I, 804) verweist im Apparat auf die Lesart τά ρήγματα, setzt aber τό
ρήγμα.
Ar chippos
Substantiv in der Bedeutung „Nadel“ oder „Hornhecht“ (s. infra zum Lemma)
geht.339
Zur Sprache kommt ραφίς außerdem bei Pollux (7,42) in einer Aufzählung
von Begriffen (άκέσται άκέστριαι άκέσασθαι, ράψαι συρράή/αι, βελόνη βελο-
νίδες, ραφεΐς ραφίδες), die zum Bereich des Ausbesserns gehören.
Hs. L schreibt die Verwendung von ραφίς Hermippos und Archippos zu.
Da aber der Name „Hermippos“ in Abschnitt 136 zweimal vorkommt und die
Eigennamen beider Komödiendichter dieselbe Endung auf-ίππος haben, kann
man die Lesart in Hs. L für einen Irrtum halten.
Textgestalt Hs. B überliefert τό ρήγμα im Singular. Dieser Variante ist aller-
dings die Pluralform τα ρήγματα in den Hss. ACL vorzuziehen, ρήγμα könnte
durch eine Haplographie von τα (als Artikel und Endung des Neutrum Plural)
entstanden sein, die die entsprechende Korrektur des Artikels zu τό verursacht
haben könnte, τα ρήγματα kommt erst in Bethes Ausgabe von Pollux als
Lesart der Handschriften vor und τα ρήγματα ist auch erst in PCG Π, 552 bei
Archippos zu lesen.340
Die gesetzte Aufteilung von Archippos’ Zitat auf zwei Verse wird von
Kassel-Austin (PCG II, 552) vorgeschlagen. Diese Aufteilung hat aber den
Nachteil, dass sich im ersten Vers eine Mittelzäsur ergibt. Möglich wäre auch
eine Aufteilung der Verse nach λαβών, die ebenfalls nicht ganz zufrieden-
stellend ist:
->i— —-
—— —>
Dadurch wäre zwar die Penthemimeres im ersten Vers möglich, aber
ρήγματα würde zusammen mit σύρραή/ον einen gespaltenen Anapäst im
zweiten Fuß ergeben. Dieser könnte zum Teil durch die Verbindung Objekt-
Verb legitimiert worden sein (s. dazu White 1912, 47 §12l.iii und Arnott 1957,
189).
Interpretation Der Befehl, Risse zusammenzunähen und dadurch etwas aus-
zubessern, könnte eventuell in einem Kontext der Armut geäußert worden
sein, die durchaus eine besondere Rolle in einer Plutos („Reichtum“) betitelten
Komödie gespielt haben könnte, vgl. im Gegensatz dazu die anscheinend sehr
prächtigen ίμάτια in fr. 41. Nach Hemsterhuis (1706, 1317-8 Anm. 74) hängt
das Fragment mit dem von ihm angenommenen Hauptthema der Komödie zu-
339 Das Substantiv wird im Plural (ραφίδες) in der Bedeutung „Hornhechte“ auch in
Epich. fr. 45 verwendet.
340 Edmonds (I, 804) verweist im Apparat auf die Lesart τά ρήγματα, setzt aber τό
ρήγμα.