Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Incertarum fabularum fragmenta (fr. 48)

277

Plut. Ale. 1,6—8
μέμνηται δέ καί Αριστοφάνης αύτοϋ τής τραυλότητος ... (Ar. Vesp. 44-6). καί
’Άρχιππος τον υιόν τοϋ Άλκιβιάδου σκώπτων βαδίζει, φησί, διακεχλιδώς
-τραυλίζεται.

Und auch Aristophanes erwähnt sein (gemeint ist Alkibiades der Ältere) Lispeln... (Ar.
Vesp. 44-6). Und Archippos verspottet Alkibiades’ Sohn und sagt: «Effeminiert
-lispelt».

Metrum iambische Trimeter
-<—>
- — I— t —
———-—-— I
Diskussionen Meineke 1814, 55; Meineke FCGI (1839), 210; FCG II.2 (1840),
727-8; Bothe 1855, 275-6; Cobet 1878, 162; Kock CAF I (1880), 688; PCG II
(1991), 555; Gribble 1999, 71-3 und 94; Wohl 2002, 132-4; Telo 2006, 38; Telo
2007, 251 und 255; Beta 2009, 74-5 Anm. 31; Verdegem 2010, 114-7; Storey
FOCI (2011), 117 Anm. 1; Beta 2014, 209.
Zitatkontext Archippos’ Fragment - das einzige, das von Plutarch überliefert
wird - findet sich am Anfang von Plutarchs Biographie von Alkibiades dem
Älteren. Dabei ist die Rede von Alkibiades’ Lispeln, das durch eine aristo-
phanische Stelle (Ar. Vesp. 44-6) nachgewiesen wird. Diese Stelle wird im
Wortlaut angeführt, aber sie wird (wie auch Archippos’ Zitat) nicht auf die
zugehörige Komödie zurückgeführt, was bei Plutarch häufig geschieht, s. dazu
z.B. Ziegler 1951, 9 2 8.379 Plutarchs Wortlaut der Aristophanesstelle entspricht
dem Text der überlieferten Komödie (s. dazu Totaro 2004, 216), während die
Archipposstelle zum Teil korrupt ist (s. infra zur Textgestalt).
Die Stellen von Aristophanes und Archippos gehören zu den Zitaten, die in
Plutarchs Biographien als historische Nachweise gelten (s. die Klassifikation in
Zanetto 2000, 321 und 330-1 zum Leben des Alkibiades). Die komischen Zitate
könnte Plutarch bei einer Quelle (z.B. in einer Biographie des Alkibiades, in
einer Sammlung von kömödoumenoi (s. bereits Steinhausen 1910, 72 Anm.
4) oder in einem Kommentar zu den komischen Texten)380 gefunden haben,

379 Es wurde angenommen, dass das Weglassen der Titel eines zitierten Textes eine
Eigenschaft der Kunstprosa darstellt, da «die Bezeichnung der Herkunft als pedan-
tische Schulfuchserei» (Ziegler 1951, 928) empfunden worden sein könnte.
380 Vgl. Plut. Quaest. conv. 712a, wo der Gedanke ausgedrückt wird, dass jeder Tisch-
genosse notwendigerweise einen γραμματικός bei sich haben müsse, um die
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften