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Incertarum fabularum fragmenta (fr. 50)

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Diskussionen Papadopulos-Kerameus 1892, 2 (= Lexica Graeca Minora, 41);
Weil 1892, 325; Kaibel ap. PCG II, 555; Kock 1893, 585; Demiahczuk 1912, 10;
Kleinknecht 1937, 27 Anm. 1; Edmonds I (1957), 808 Anm. 1;PCG Π (1991),
555-6.
Zitatkontext Die Glosse ist im sogenannten Supplementum Zavordense (Sz)
des Photios überliefert und wurde erst in Papadopulos-Kerameus’ Ausgabe des
Lexicon Sabbaiticum (1892, 2 = Lexica Graeca Minora, 41), einer Abschrift des
Supplementum Zavordense, veröffentlicht (s. dazu Theodoridis 1982, xxxiii).
Danach erschien Archippos’ Zitat in Reinach 1892, 325 (als unveröffentlich-
tes Fragment, allerdings aus der Mittleren Komödie); Kock 1893, 585 und
Demiahczuk 1912, 10. Ohne Nachweisstellen anzuführen, nennen Phot, κ 669
κήπος· γυναικός αίδοΐον und Hesych. κ 2529 κήπος· ... καί τό έφήβαιον των
γυναικών die obszöne Bedeutung des Substantivs κήπος, die auch im vorlie-
genden Fragment zu finden ist.
Textgestalt Die hier abgedruckte Textgestalt stammt aus Papadopulos-Kera-
meus 1892,2.
v. 1 Aus dem Adjektiv χλανιδοτρόφος („der die χλανίς ernährt“; oder
χλανιδότροφος „von der χλανίς ernährt“), im Dativ überliefert, lässt sich
kein Sinn erschließen. Deshalb schlägt Papadopulos-Kerameus stattdessen
χλανιδοφόρος vor („der, der die χλανίς trägt“). Dass die χλανίς auch von
Frauen (s. infra zum Lemma) getragen wurde, ist mit Sicherheit erst in Anth.
Pal. [Mel.] 5,173,2 (= HE 4143) nachgewiesen. Der Vorschlag - bereits von
Kock (1893, 585) übernommen - stützt sich außerdem auf die Parallele zu den
mit -φόρος gebildeten Komposita, vgl. z.B. μιτρηφόρος z. B. in Hdt. 7,62,2;
Diogen. TrGF 45 F 1,1; θυρσοφόρος z.B. in Eur. Cycl. 64 und χλαμυδηφόρος
in Theocr. 15,6.
v. 2 Die überlieferte Form κόρεσι wird von Papadopulos-Kerameus
durch κόραισι ersetzt: Der Vokalwechsel lässt sich durch die byzantinische
Aussprache des Diphthongs αι als [e] leicht erklären. Edmonds (I, 808 Anm.
1), der die Wendung επί ... κόραισι in der Bedeutung „bei den Mädchen“
außerordentlich seltsam findet (s. aber infra zum Lemma), setzt κοίταισι und
begründet dies durch einen Vergleich zu Ar. Vesp. 1040 κατακλινόμενοί τ’ επί
ταϊς κοίταις. Den sich durch die veränderte Textgestalt ergebenden Ausdruck
επί χλανιδοφόροις κοίταισι übersetzt Edmonds (I, 809) als «on quilted beds»,
wobei er χλανίς als leichte Bettdecke interpretiert und dazu Asclep. 1,3-4
Sens (= Anth. Pal. 5,169,3-4 = HE 814-5) όπόταν κρύψη μία τούς φιλέοντας /
χλαΐνα als Vergleichs stelle anführt, wo die Rede von χλαϊνα ist; s. dazu auch
Gow 1952, 353 adTheocr. 18,19 und Gow-Page 1965, 580 ad Anth. Pal. 6,284,2
(= HE 3823).
 
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