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Bagordo, Andreas
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,1): Alkimenes - Kantharos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47735#0113
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Hegemon von Thasos

sich καταφαγεΐν nur auf den Rogen bezieht (kein Komma im Vers; so etwa E.
Greselin in Canfora 2001: „e fammi mangiare anche del gönos dalla padella“); 3)
και δός καταφαγεΐν bezieht sich sowohl auf den vorhin genannten Tintenfisch
als auch auf den folgenden Rogen (so etwa Storey II 275: „and give it [d. h. den
Tintenfisch] to me to eat, and also fingerlings right out of the fried pan“ und
Olson 2006, 11, der den Komödientitel fälschlicherweise als Philinne angibt:
„Very quickly buy me an octopus with this money / and give it to me to
eat, along with small-fry from a frying-pan!“). In Anbetracht der unter καπό
τηγάνου angeführten Komödienbelege (vgl. hier unten, zu v. 2), in denen der
Ausdruck durch φαγεΐν begleitet wird und als Objekt kleine Bratfische bzw.
Tintenfisch hat, erscheint die dritte Möglichkeit am wahrscheinlichsten. Die
nächste Parallelstelle, aufgrund der Verbindung ,kaufen“ /,aufessen“ ist Ecph.
fr. 1 [Satyroi] (πόδας έπεΐ δέοι πριάμενον καταφαγεΐν έφθούς ύός; vgl. hier
oben, zum Fragment).
1 πουλύπουν Dies ist die hom. und att. Form (volksetymologisch als
,Viel-füßler“ gedeutet) für das ursprünglich und etymologisch unbekannte
πώλυπος (die Form πολύπους ist erst im 4. Jh. v. Chr. bezeugt; zum Octopus
vulgarisvgl. Thompson 1947, 204-8; die Flexion wird in Athen. VII 316a-b. 318f
ausführlich erörtert). In der Komödie wird der Polyp für seine Wandlungs-
bzw. Anpassungsfähigkeit, für seine vermeintliche Autophagie (vgl. jeweils
Orth 2013, zu Ale. fr. 1 [Adelphai moicheuomenai] und zu fr. 30) oder im kuli-
narischen Kontext - wie hier - genannt (vgl. Ar. fr. 195. 196. 197 [Daidalos],
Theop. fr. 6 [Aphrodite], wohl auch Amips. fr. 6 [Katesthiön], mit Totaro 1998,
149).
2 καταφαγεΐν Das Verb κατεσθίειν heißt wörtl. ,aufessen“ bzw. ver-
schlingen“ (Komödien-Belege in Totaro 1998, 149 und Olson 2002, zu Ar. Ach.
975; zum übetragenen Sinn vom Verzehren [d.h. des Besitzes]“ vgl. Orth 2013,
207-8, zu Amipsias’ Katesthiön).
καπό τηγάνου Die Konstruktion από τηγάνου ,(direkt) aus der Pfanne“
wird in der Komödie sonst in Verbindung mit aphyai (Pher. fr. 109 [Leroi] από
τηγάνου τ’ εφασκεν / άφύας φαγεΐν) und Tintenfisch (Nicostr. fr. 6 [Antyllos]
ούποτ’ αύθις / σηπίαν άπό τηγάνου / τολμήσαιμι φαγεΐν μόνος) verwendet;
vgl. auch Diph. fr. 43,4 [Zögraphos] (οπτών έπήγε σωρός άπό τού τηγάνου).
Zu τήγανον vgl. Bagordo 2013, zu Telecl. fr. 11 [Apseudeis]: „Das τάγηνον bzw.
τήγανον (vgl. Frisk GEW, s.v.) ist ein Küchengerät ohne Deckel, für das Braten
von Fisch und weiteren Speisen, bisweilen auch als Serviertablett benutzt,
das in der Komödie häufige Verwendung findet (vgl. Olson-Sens 2000, zu
Archestr. fr. 11,8-9 O.-S.): die Form τάγηνον (wohl die ursprünglich attische
für das ionische τήγανον: vgl. Phot, τ 3 τάγηνον τούτο Ίώνων τινες τήγανον
λέγουσιν) findet sich in Eup. fr. 374, Ar. Equ. 929, Plat. fr. 189,12 [Phaön] (hier
 
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