Metadaten

Bagordo, Andreas
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,1): Alkimenes - Kantharos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.47735#0248
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Incertarum fabularum fragmenta (fr. 13)

247

Zitatkontext Inwiefern die Bezeugung des Pollux über die von Kantharos
den Thrakern zugeschriebene Erfindung der Magadis mit der auf Duris von
Samos zurückgehenden Nachricht über den eponymen heuretes aus Thrakien
zusammenhängt, muß unklar bleiben. Nach einer anderen Tradition (Did. p.
302 Schm, in Athen. XIV 634f) wurde das Instrument von den Lydern erfunden
(mit Bezug auf Ion. TrGF 19 F 22. 23). In Athen. XIV 636b. 636f wird als Quelle
für eine Liste von Saiteninstrumenten (neben der magadis: phoinix, pektis,
sambyke, trigönon, klepsiambos, skindapsos und enneachordori) der Traktat Peri
mousikes des Phillis von Delos (4. Jh. v. Chr.), herangezogen (für eine identische
Liste wird in IV 182f auf Aristox. fr. 97 Wehrli Bezug genommen).
Texgestalt Es spricht für die Exotik des Wortes, daß es in der handschriftlichen
Überlieferung vielfältige Formen einnimmt (hier u. a. μέγα δεϊν und μήδην).
Interpretation Die durch die antiken Quellen (vgl. hier oben, Zitatkontext)
bezeugte Kontroverse über die Magadis, ob sie ein Saiten- oder Blasinstrument
sei (zudem, ob sie mit der pektis zu identifizieren sei), läßt ein grundsätzliches
Unwissen über sie erkennen (vgl. Maas-Snyder 1989, 148-50 und West 1992,
72-3; zu der Annahme, es handele sich dabei eher um eine Kontrapunkt-
Technik, vgl. Barker 1988). Daß der musikalische Inhalt des Fragments die
Zuweisung zum Tereus erlaubt, ist sehr fragwürdig (dagegen Meineke II.2
837: „Fortasse ad Tereum haec referenda sunt“). Die Magadis erscheint in
der Kömodie sonst nur in Anaxandr. fr. 36 [Hoplomachos] (μαγάδι λαλήσω
μικρόν άμα σοι καί μέγα), das Verb μαγαδίζειν (eigentlich in Oktaven singen)
in Theophil, fr. 7,2 [Neoptolemos] (wohl in einem übertragenen Sinn: vgl. lat.
cantare).

fr. 13 K.-A. (10 K.)
Phryn. Praep. soph. p. 86,5
λέκιθος· έπί τοΰ κρόκου τοΰ ώοΰ ιατροί λέγουσιν. Κάνθαρος δέ οϋτως άληλεσμένον
τι έξ οσπρίων
lekithos (,Brei aus Hülsenfrüchten oder aus Getreide'): vom Eidotter sagen es die Ärzte.
Kantharos [nennt] aber so irgendetwas Gemahlenes aus Hülsenfrüchten
Metrum Ungewiß (kkcl).
Zitatkontext Die erste der beiden von Phrynichos angegebenen Bedeutungen
(,Eidotter') ist in der lexikographischen Tradition durch Hsch. λ 570 (λέκιθον
τό τού ώοϋ λεπίδιον) vertreten. Eine Definition des λέκιθος bietet Galen. De
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften