26 Einleitung
ziert ¹³⁹ , bleibt der Eindruck des Kaisers zwielichtig. Allzu oft wird Barbarossa durch
die Gegner Arnolds genannt, wenn sie ihren Aufstand und ihre Zerstörungen in
Mainz und Umgebung durch eine angebliche kaiserliche Duldung legitimieren
wollen ¹⁴⁰ . Dem entspricht auch die anderweitig mitgeteilte Quellennachricht, dass
sich Barbarossa durch die Mainzer verbriefen ließ, dass sie nach dem Tod Arnolds
nicht mehr ohne seine Zustimmung einen Mainzer Erzbischof wählen würden ¹⁴¹ .
Der Quellenwert der Vita ist vor allem aber auch in regionalgeschichtlicher
Perspektive beachtlich, da sich in Mainz und Umgebung aus dieser Zeit kaum
weitere narrative Quellen erhalten haben. Viele der Personen, die parallel in den
Urkunden der Mainzer Erzbischöfe überliefert sind, finden sich auch in der Vita,
allen voran der Vorgänger Arnolds, Erzbischof Heinrich ¹⁴² . Deutlich negativ
werden die Feinde des Erzbischofs gezeichnet: zum einen der rheinische Pfalzgraf
Hermann von Stahleck ¹⁴³ , zum anderen die Gegner Arnolds in der erzbischöflichen
Ministerialität. Diese letztere Gruppe wohl untereinander verwandter Personen,
die sich um Meingot den Älteren gruppierten, ist außerhalb der Urkunden
der Mainzer Erzbischöfe und der Kaiserurkunden praktisch nicht nachweisbar.
Allein das Chronicon Moguntinum erlaubt es, die Schilderung der einzelnen Personen
zu relativieren ¹⁴⁴ .
Bereits Meingot der Ältere wird als harter und durchsetzungsfähiger Gegner
Arnolds gekennzeichnet, der jedoch in den Augen des Verfassers der Vita auch ein
respektables Mitglied der Mainzer familia war und wohl auch durch Arnold
geschätzt wurde ¹⁴⁵ . Als Söhne Meingots werden in der Vita Embricho und Meingot
der Jüngere genannt ¹⁴⁶ . Sie spielten zusammen mit ihrem Onkel, dem Propst
Burchard von Jechaburg, eine entscheidende Rolle im Vorfeld und bei der Ermordung
Arnolds, indem sie bei der Abwesenheit des Erzbischofs die Stadt gegen
diesen einnahmen und den Sturm auf das Kloster St. Jakob leiteten ¹⁴⁷ . Alle Drei
werden durch die Vita als Angehörige eines Geschlechts gekennzeichnet, das
„böse und verworfen[en]“ ist ¹⁴⁸ . Embricho zeichnet die Vita trotz seines Auf-
139 Vgl. Vita c. 14,
140 Vgl. Vita c. 43 und 62.
141 Annales Sancti Disibodi ad a. 1157, S. 29: ipso anno imperator effecerat arte, ut abbates et
praepositi et meliores quidam de ministerialibus Moguntinae ecclesiae fidem in manum regis
et in manus quorundam amicorum eius darent, ut, cum suus episcopus Arnolds quovis casu
defecisset, alium non eligerent, nisi consilio eorum ipse medius interesset.
142 Vgl. Vita c. 7.
143 Vgl. Vita c. 14.
144 Vgl. Burkhardt, Mit Stab und Schwert, S. 280–282.
145 Vgl. Vita c. 15 und 16.
146 Vgl. zu ihnen Vita c. 16, Anm. 134.
147 Vgl. Vita c. 33, c. 35, c. 36, c. 79.
148 Vgl. Vita c. 44.
ziert ¹³⁹ , bleibt der Eindruck des Kaisers zwielichtig. Allzu oft wird Barbarossa durch
die Gegner Arnolds genannt, wenn sie ihren Aufstand und ihre Zerstörungen in
Mainz und Umgebung durch eine angebliche kaiserliche Duldung legitimieren
wollen ¹⁴⁰ . Dem entspricht auch die anderweitig mitgeteilte Quellennachricht, dass
sich Barbarossa durch die Mainzer verbriefen ließ, dass sie nach dem Tod Arnolds
nicht mehr ohne seine Zustimmung einen Mainzer Erzbischof wählen würden ¹⁴¹ .
Der Quellenwert der Vita ist vor allem aber auch in regionalgeschichtlicher
Perspektive beachtlich, da sich in Mainz und Umgebung aus dieser Zeit kaum
weitere narrative Quellen erhalten haben. Viele der Personen, die parallel in den
Urkunden der Mainzer Erzbischöfe überliefert sind, finden sich auch in der Vita,
allen voran der Vorgänger Arnolds, Erzbischof Heinrich ¹⁴² . Deutlich negativ
werden die Feinde des Erzbischofs gezeichnet: zum einen der rheinische Pfalzgraf
Hermann von Stahleck ¹⁴³ , zum anderen die Gegner Arnolds in der erzbischöflichen
Ministerialität. Diese letztere Gruppe wohl untereinander verwandter Personen,
die sich um Meingot den Älteren gruppierten, ist außerhalb der Urkunden
der Mainzer Erzbischöfe und der Kaiserurkunden praktisch nicht nachweisbar.
Allein das Chronicon Moguntinum erlaubt es, die Schilderung der einzelnen Personen
zu relativieren ¹⁴⁴ .
Bereits Meingot der Ältere wird als harter und durchsetzungsfähiger Gegner
Arnolds gekennzeichnet, der jedoch in den Augen des Verfassers der Vita auch ein
respektables Mitglied der Mainzer familia war und wohl auch durch Arnold
geschätzt wurde ¹⁴⁵ . Als Söhne Meingots werden in der Vita Embricho und Meingot
der Jüngere genannt ¹⁴⁶ . Sie spielten zusammen mit ihrem Onkel, dem Propst
Burchard von Jechaburg, eine entscheidende Rolle im Vorfeld und bei der Ermordung
Arnolds, indem sie bei der Abwesenheit des Erzbischofs die Stadt gegen
diesen einnahmen und den Sturm auf das Kloster St. Jakob leiteten ¹⁴⁷ . Alle Drei
werden durch die Vita als Angehörige eines Geschlechts gekennzeichnet, das
„böse und verworfen[en]“ ist ¹⁴⁸ . Embricho zeichnet die Vita trotz seines Auf-
139 Vgl. Vita c. 14,
140 Vgl. Vita c. 43 und 62.
141 Annales Sancti Disibodi ad a. 1157, S. 29: ipso anno imperator effecerat arte, ut abbates et
praepositi et meliores quidam de ministerialibus Moguntinae ecclesiae fidem in manum regis
et in manus quorundam amicorum eius darent, ut, cum suus episcopus Arnolds quovis casu
defecisset, alium non eligerent, nisi consilio eorum ipse medius interesset.
142 Vgl. Vita c. 7.
143 Vgl. Vita c. 14.
144 Vgl. Burkhardt, Mit Stab und Schwert, S. 280–282.
145 Vgl. Vita c. 15 und 16.
146 Vgl. zu ihnen Vita c. 16, Anm. 134.
147 Vgl. Vita c. 33, c. 35, c. 36, c. 79.
148 Vgl. Vita c. 44.