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3. Textzeugen: Das Motiv der vier Gewissensarten
In Ergänzung der von Leclercq benutzten Handschriften ist noch auf folgende
weitere Textzeugen hinzuweisen, in denen die Predigt „Vom vierfachen Gewis-
sen“ überliefert ist, auch wenn damit ist sicherlich noch kein auch nur annähernd
vollständiger Überblick der handschriftlichen Überlieferung gewonnen ist:
- Douai, BM, MS 372.1, Benediktiner, Anchin, 12. Jh.28
- Leiden, Universiteitsbibliotheek, Voss. lat. O. 100, England, 17. Jh.29
- St. Gallen, Stiftsbibliothek, MS 502, 141r, Benediktiner oder Zisterzienser d.
Diözese Konstanz, 15. Jh.30
- Saint Omer, BM, MS 138, Zisterzienser Clairmarais, 13. Jh.31
- Troyes, BM, MS 134, Zisterzienser, Clairvaux, 12. Jh.32
Im Druck erschien die Predigt vergleichsweise spät: vermutlich erstmals in Paris
im Jahr 1566.33 Lange zuvor war der Text aber bereits in das unter dem Titel
Liber Florum bekannte BERNHARD-Florilegium aufgenommen worden, mit dem
er eine außerordentlich große Verbreitung sowohl handschriftlich als auch im
Druck fand.34
3.2 Bernhard von Clairvaux: III Sententiae 58
Eine ausdrückliche Nennung der vier Gewissensqualitäten findet sich auch in-
nerhalb der Bernhard von Clairvaux zugeschriebenen Sentenzen. Hier heißt
es in knapper Form:
„Das Gewissen ist gut und ruhig bei den Vollkommenen; gut und nicht ruhig bei
den Unvollkommenen; schlecht und nicht ruhig bei den Anfängern, schlecht und
ruhig bei den Verhärteten.“35
28 Katalog Douai, S. 202-8. Vgl. J. Leclercq, La plus ancienne collection.
29 Katalog Leiden 15, S. 189.
30 Katalog St. Gallen 2, Abt 3.2, S. 173-7.
31 Sancti Bernardi Opera, Bd. 6.1, S. 62.
32 Katalog Troyes, S. 67.
33 BB 579, Sp. 341. Hier unter der Rubrik Sermones divi Bernardi, 1. Vgl. H.-M. Rochais, En-
quete, S. 25.
34 Vgl. hierzu unten im Kapitel 6.2 a).
35 „Conscientia bona et tranquilla, in perfectis; bona et non tranquilla, in imperfectis; mala et non
tranquilla, in incipientibus; mala et tranquilla, in obduratis.“ Bernhard von Clairvaux, III
Sent 58, in: Sämtliche Werke, Bd. 4, S. 450, (Übers. 451).
3. Textzeugen: Das Motiv der vier Gewissensarten
In Ergänzung der von Leclercq benutzten Handschriften ist noch auf folgende
weitere Textzeugen hinzuweisen, in denen die Predigt „Vom vierfachen Gewis-
sen“ überliefert ist, auch wenn damit ist sicherlich noch kein auch nur annähernd
vollständiger Überblick der handschriftlichen Überlieferung gewonnen ist:
- Douai, BM, MS 372.1, Benediktiner, Anchin, 12. Jh.28
- Leiden, Universiteitsbibliotheek, Voss. lat. O. 100, England, 17. Jh.29
- St. Gallen, Stiftsbibliothek, MS 502, 141r, Benediktiner oder Zisterzienser d.
Diözese Konstanz, 15. Jh.30
- Saint Omer, BM, MS 138, Zisterzienser Clairmarais, 13. Jh.31
- Troyes, BM, MS 134, Zisterzienser, Clairvaux, 12. Jh.32
Im Druck erschien die Predigt vergleichsweise spät: vermutlich erstmals in Paris
im Jahr 1566.33 Lange zuvor war der Text aber bereits in das unter dem Titel
Liber Florum bekannte BERNHARD-Florilegium aufgenommen worden, mit dem
er eine außerordentlich große Verbreitung sowohl handschriftlich als auch im
Druck fand.34
3.2 Bernhard von Clairvaux: III Sententiae 58
Eine ausdrückliche Nennung der vier Gewissensqualitäten findet sich auch in-
nerhalb der Bernhard von Clairvaux zugeschriebenen Sentenzen. Hier heißt
es in knapper Form:
„Das Gewissen ist gut und ruhig bei den Vollkommenen; gut und nicht ruhig bei
den Unvollkommenen; schlecht und nicht ruhig bei den Anfängern, schlecht und
ruhig bei den Verhärteten.“35
28 Katalog Douai, S. 202-8. Vgl. J. Leclercq, La plus ancienne collection.
29 Katalog Leiden 15, S. 189.
30 Katalog St. Gallen 2, Abt 3.2, S. 173-7.
31 Sancti Bernardi Opera, Bd. 6.1, S. 62.
32 Katalog Troyes, S. 67.
33 BB 579, Sp. 341. Hier unter der Rubrik Sermones divi Bernardi, 1. Vgl. H.-M. Rochais, En-
quete, S. 25.
34 Vgl. hierzu unten im Kapitel 6.2 a).
35 „Conscientia bona et tranquilla, in perfectis; bona et non tranquilla, in imperfectis; mala et non
tranquilla, in incipientibus; mala et tranquilla, in obduratis.“ Bernhard von Clairvaux, III
Sent 58, in: Sämtliche Werke, Bd. 4, S. 450, (Übers. 451).