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Breitenstein, Mirko
Vier Arten des Gewissens: Spuren eines Ordnungsschemas vom Mittelalter bis in die Moderne : mit Edition des Traktats De quattuor modis conscientiarum — Klöster als Innovationslabore, Band 4: Regensburg: Schnell + Steiner, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.49623#0077
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3. Textzeugen: Das Motiv der vier Gewissensarten

Derartige Traktate waren seit dem ausgehenden 11. Jahrhundert als eine neue
literarische Form neben die Predigt als traditionelles Medium täglicher Verkün-
dung zentraler, weil fundamentaler christlicher Glaubens- und Lehrinhalte ge-
treten.71 Sie wollten normative und spirituelle Führung in all jenen Bereichen
geben, die den Menschen in seiner vita religiosa betrafen, weshalb sie sich - oft-
mals in direkter Anrede und mit imperativem Du - an diesen Einzelnen richte-
ten. Nicht selten als Antworten auf konkrete und persönliche Anfragen zu be-
stimmten Themen entstanden, sind diese Werke dennoch von einem Bemühen
um allgemein gültige Antworten geprägt. Ein ebenso typisches wie zugleich
außergewöhnliches Beispiel für diese Literatur ist der Traktat Von den vier Arten
der Gewissen.

71 Vgl. hier die Überblicke entsprechender Texte bei A. Wilmart, Auteurs Spirituels\ J. Le-
clercq, Textes sur la vocation et formation', P. Riche, Sources ped.agogi.ques:, Ders., Les traites',
C. W. Bynum, ,Docere verbo et exemplo‘, S. 10-14, 99-106; Dies.,/cs«s as Mother, S. 267f. Vgl.
auch oben S. 36, Anm. 88 weitere Hinweise.
 
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