Klöster im Hochmittelalter

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5. Edition und Übersetzung

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jener unersättliche Mörder sich von den äußeren Empfindungen ausgeschlossen
sieht und mit vereinten Kräften das Innere angreift und hineinschreitet, dann
kennt der vom Geist erfüllte Mensch, der alles beurteilt (I Cor 2.15), dessen Ver-
schlagenheit genau. Er drängt zurück, soweit er kann, was er nicht zurückdrän-
gen kann, erduldet er, weil er den Biss nicht fürchtet, auch wenn er schon das
Gebell des Hundes erträgt.
Er beißt nämlich, wenn er zur Zustim- [Cb:] Er bellt nämlich, wenn er etwas
mung hinlockt, er bellt, wenn er etwas einflüstert, dann aber beißt er, wenn er
einflüstert, zur Zustimmung hinlockt,
aber dennoch drängt er nicht auf, was er eingeflüstert hat.a In diesem Augenblick
verwundet er nicht, sondern krönt, denn obgleich er den Empfindsamen quält, so
verpflichtet er ihn nicht, außer wenn er zustimmtu
III.2 Noch einmal von den bedrückenden Gedanken
Um nichts weniger sind auch sie bedrückend, wenn der Mensch, da er das Amt
der Martha übernommen hat, in Sorge ist, und wegen vieler Dinge bei vielen
Menschen beunruhigt wird, so dass diese Gedanken ihn beherrschen und von
daher auch im Gottesdienst ertragen werden müssen.
III.3 Von den triebhaften Gedanken

Triebhaft sind sie, wenn entsprechend der Bedürfnisse des Körpers auf einen ein-
gewirkt wird, so wie im Falle von Nahrung und Kleidung. Auch wird man durch
eine Neigung gegenüber seinen Nächsten entsprechend des Fleisches ergriffen.

a Vgl. zum Motiv vom Hund als Verleitet zur Sünde: Fr. Ohly, Metaphern für die Sündenstufen,
S. 141.
b Der Abschnitt „Cum enim ille [...] obligat non consentientem“. parallel in De interiori domo,
cap. XXVI (55), Sp. 535 D-536 A.

396 sunt] sunt cogitationes Soi.
397 etiam] etiam sepius homo Ch.
398 propinquorum] proximorum Met.