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Breitenstein, Mirko
Vier Arten des Gewissens: Spuren eines Ordnungsschemas vom Mittelalter bis in die Moderne : mit Edition des Traktats De quattuor modis conscientiarum — Klöster als Innovationslabore, Band 4: Regensburg: Schnell + Steiner, 2017

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.49623#0248
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6.2 Bearbeitungen, Zitate und Paraphrasen

247

Handschriften einzeln überlieferten Passagen findet sich auch jene über die vier
Gewissensarten. Vor dem Hintergrund der bereits erwähnten ungenügenden
Erschließung der Vita Christi und ihrer Überlieferung kann an dieser Stelle nur
exemplarisch auf einiges Material hingewiesen werden, dem dabei keine Reprä-
sentativität zukommt.
Fünf Textzeugen konnten für solche separat überlieferten Fassungen des Ab-
schnitts über die vier Gewissensarten aus der Vita Christi gefunden werden; sie
deuten auf eine regional breite Streuung in der Überlieferung dieser Passage hin.
Um die stattgefundenen Entwicklungen anzudeuten, sollen nachfolgend drei
Textzeugen aus Darmstadt, Eichstätt und Mainz (D2, E, Ma) der wieder aus dem
Zusammenhang der Vita Christi extrahierten Abschnitte zu den vier Gewissens-
arten mit dem Text der Vita CArzsZz-Edition verglichen werden. Herangezogen
wird für diesen Vergleich ferner eine weitere Bearbeitungsstufe des besagten Ab-
schnittes, die in einer Handschrift aus Basel (Ba) überliefert ist. Sie steht bereits
deutlich ferner zum Text der Vita Christi als die anderen beiden. Über die fünfte
Handschrift waren keine Aussagen zu treffen.
- Ba Basel, UB, MS B X 39, 54v-55r, Kartäuser, Basel, 15. Jh.81
- D2 Darmstadt, ULB, MS 2662, 35v-36r, Kartäuser Köln, Ende 14. Jh.82
- E Ebstorf, Klosterbibliothek, MS IV 12, 124v, Benediktinerinnen, Ebs-
torf, 15. Jh.83
- Ma Mainz, Stadtbibliothek, MS I 300, 163v, Kartäuser, Mainz, Mitte 15. Jh.84
Köln, Historisches Archiv, MS GB 8° 62,250v-251r, Kreuzherren, Wup-
pertal, 1470-8085

Vita lesu Christi, ed. 1865
„[•••]
Unde notandum quod
quadruplex est conscien-
tia, scilicet: duse bona:, et
dua: mala:.

D2, E, Ma
Quod quadruplex est
conscientia1
Notandum quod quadru-
plex est conscientia, scili-
cet due bone et due male.2

Ba
De quadruplici conscientia
Nota quod quadruplex est
conscientia, scilicet due bone
et due male, due tranquille et
due turbate.

81 Vgl. Katalog Basel B2, S. 801.
82 Vgl. Katalog Darmstadt, ULB 5.1, S. 157.
83 Vgl. Katalog Ebstorf, S. 49.
84 Vgl. Katalog Mainz 3, S. 156.
85 Vgl. Katalog Köln GB 8°, S. 58. Über den Verbleib der Handschrift nach dem Einsturz des
Kölner Stadtarchivs im Jahr 2009 ist mir nichts bekannt.
 
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