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Autoritäten - Fol. 9r
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als geistlichen und nur zum Nutzen der vorgenannten christlichen Brüder
oder von Bedürftigen verwendet werden, weil die Stiftungen der Gläubigen
und das Entgelt für die Sünden dem Herrn zur Erfüllung des vorgenannten
Werkes übertragen worden sind. Wenn aber einer, was fern sei, anders
handelt, soll er Acht geben, dass er nicht die Verdammung des Ananias und 5
der Saphira auf sich zieht und des Frevels schuldig wird wie jene, die den
Verkaufserlös der vorgenannten Güter unterschlugen. Davor, Brüder, müsst
Ihr Euch sehr hüten und fürchten, weil die Güter der Kirche nicht gleichsam
als Eigenbesitz, sondern als gemeinschaftliche und dem Herrn dargebrachte
Güter mit höchster Furcht zuverlässig nicht für andere als die vorgenannten 10
Zwecke verwendet werden dürfen, damit nicht diejenigen, die sie von dort
wegnehmen, wo sie übergeben wurden, die Schuld des Frevels auf sich
ziehen und, was schlimmer ist, unter den Bannspruch Maranatha fallen.
Wenn sie aber nicht körperlich sterben, wie es Ananias und Saphira taten,
die tot umfielen, werden sie dennoch durch den Tod der Seele, die 15
bedeutender ist als der Körper, und ihre Verstoßung aus der Gemeinschaft
der Gläubigen, niederfallen und in den Abgrund der Hölle hinabgleiten.
Durch die erwähnten Zuwendungen und Schenkungen also sind die
Kirchen, denen die Bischöfe vorstehen, mit Hilfe des Herrn so sehr
gewachsen und der größte Teil von ihnen hat Güter in solchem Überfluss, 20
dass in ihnen niemand, der das gemeinschaftliche Leben wählt, bedürftig ist,
sondern alles Notwendige vom Bischof und dessen Dienern erhält. Wenn es
irgendeinen in der Gegenwart oder Zukunft gibt, der danach trachtet, dies
umzustürzen, soll er deshalb von der schon erwähnten Verdammung
getroffen werden. Und wer auch immer von Euch das gemeinschaftliche 25
Leben angenommen und gelobt hat, nichts als Eigentum zu besitzen, soll
zusehen, dass er sein Gelübde nicht bricht, sondern das, was er dem Herrn
versprochen hat, getreulich einhält, damit er für sich nicht Verdammnis,
sondern eine Belohnung erwirbt, da es ja besser ist, nichts zu geloben als ein
Gelübde nicht auszuftihren, so gut man kann. 30
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Autoritäten - Fol. 9r
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als geistlichen und nur zum Nutzen der vorgenannten christlichen Brüder
oder von Bedürftigen verwendet werden, weil die Stiftungen der Gläubigen
und das Entgelt für die Sünden dem Herrn zur Erfüllung des vorgenannten
Werkes übertragen worden sind. Wenn aber einer, was fern sei, anders
handelt, soll er Acht geben, dass er nicht die Verdammung des Ananias und 5
der Saphira auf sich zieht und des Frevels schuldig wird wie jene, die den
Verkaufserlös der vorgenannten Güter unterschlugen. Davor, Brüder, müsst
Ihr Euch sehr hüten und fürchten, weil die Güter der Kirche nicht gleichsam
als Eigenbesitz, sondern als gemeinschaftliche und dem Herrn dargebrachte
Güter mit höchster Furcht zuverlässig nicht für andere als die vorgenannten 10
Zwecke verwendet werden dürfen, damit nicht diejenigen, die sie von dort
wegnehmen, wo sie übergeben wurden, die Schuld des Frevels auf sich
ziehen und, was schlimmer ist, unter den Bannspruch Maranatha fallen.
Wenn sie aber nicht körperlich sterben, wie es Ananias und Saphira taten,
die tot umfielen, werden sie dennoch durch den Tod der Seele, die 15
bedeutender ist als der Körper, und ihre Verstoßung aus der Gemeinschaft
der Gläubigen, niederfallen und in den Abgrund der Hölle hinabgleiten.
Durch die erwähnten Zuwendungen und Schenkungen also sind die
Kirchen, denen die Bischöfe vorstehen, mit Hilfe des Herrn so sehr
gewachsen und der größte Teil von ihnen hat Güter in solchem Überfluss, 20
dass in ihnen niemand, der das gemeinschaftliche Leben wählt, bedürftig ist,
sondern alles Notwendige vom Bischof und dessen Dienern erhält. Wenn es
irgendeinen in der Gegenwart oder Zukunft gibt, der danach trachtet, dies
umzustürzen, soll er deshalb von der schon erwähnten Verdammung
getroffen werden. Und wer auch immer von Euch das gemeinschaftliche 25
Leben angenommen und gelobt hat, nichts als Eigentum zu besitzen, soll
zusehen, dass er sein Gelübde nicht bricht, sondern das, was er dem Herrn
versprochen hat, getreulich einhält, damit er für sich nicht Verdammnis,
sondern eine Belohnung erwirbt, da es ja besser ist, nichts zu geloben als ein
Gelübde nicht auszuftihren, so gut man kann. 30