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https://doi.org/10.11588/diglit.65332#0066
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Autoritäten - Fol. 17r
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römischen Stuhls heilbringend verkündeten Dogmen, Verbote, Satzungen
oder Beschlüsse missachtet, soll er gebannt sein.
[fol. 18r] Hieronymus68 an den Priester Paulinus69: Menschenmengen,
Ehrendienste, Begrüßungen und Gastmähler sollst Du wie Ketten des 5
Vergnügens vermeiden. Von geringem Wert und abendlich sei Deine
Speise, Rüben, Hülsenfrüchte und manchmal kleine Fische sollst Du für die
höchsten Genüsse halten. Wer Christus ersehnt und sich vom wahren Brot
nährt, dem liegt nicht viel daran, wie wertvoll die Speisen sind, aus denen er
Kot macht. Die Nahrung, die man nach der Speiseröhre nicht mehr spürt, sei 10
Dir gleichgültig und soll aus Brot und Hülsenfrüchten bestehen. Immer in
Deiner Hand sei die Heilige Schrift, häufig seien die durchwachten Nächte
und recht oft sollst Du mit leerem Magen schlafen. Geschwätz, nichtigen
Ruhm und kriecherische Schmeichler liebe wie Feinde! Teile den Armen
und den Brüdern den Trost des Unterhalts mit eigener Hand zu! Selten ist 15
unter den Menschen Zuverlässigkeit. Denk an den Beutel des Judas! Die
Demut hinsichtlich der Kleidung sollst Du nicht mit aufgeblasenem Geist
erstreben. Vermeide die Gemeinschaft weltlicher Menschen und besonders
der Mächtigen!
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[fol. 19v] Konstantin70 leitete beim Konzil von Nicäa71 die bischöfliche
Zusammenkunft folgendermaßen ein: Der Herr hat euch als Priester
eingesetzt, und hat euch die Macht gegeben, auch über uns zu urteilen; und
gänzlich zu Recht wird über uns von euch geurteilt. Über euch aber kann
nicht von Menschen geurteilt werden. Ihr aber seid uns von Gott als Götter 25
gegeben worden; und es ist nicht angemessen, dass ein Mensch über Götter
urteilt. Hört unter euch die Angelegenheit und schließt Frieden. Denn wenn
68> Hieronymus (s. fol. 7v, Anm. 9). | 69> Paulinus von Nola (s. fol. 15v, Anm. 51). | 70>
Konstantin der Große, Flavins Valerius Constantinus (* 270-288, /■ 22. Mai 337), römischer
Kaiser (306-337). Konstantin berief das Konzil von Nicäa 325 ein und bekämpfte den
Arianismus. Vgl. GlRARDET, Der Kaiser und sein Gott, S. 140-147. | 71> Erstes Konzil von
Nicäa 325: nicänisches Glaubensbekenntnis, Sieg gegen den Arianismus vgl. VRANKIC, Art.
„Symbolum (Nicaeno-konstantino-politanisches Glaubensbekenntnis)“, Sp. 358-360.
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Autoritäten - Fol. 17r
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römischen Stuhls heilbringend verkündeten Dogmen, Verbote, Satzungen
oder Beschlüsse missachtet, soll er gebannt sein.
[fol. 18r] Hieronymus68 an den Priester Paulinus69: Menschenmengen,
Ehrendienste, Begrüßungen und Gastmähler sollst Du wie Ketten des 5
Vergnügens vermeiden. Von geringem Wert und abendlich sei Deine
Speise, Rüben, Hülsenfrüchte und manchmal kleine Fische sollst Du für die
höchsten Genüsse halten. Wer Christus ersehnt und sich vom wahren Brot
nährt, dem liegt nicht viel daran, wie wertvoll die Speisen sind, aus denen er
Kot macht. Die Nahrung, die man nach der Speiseröhre nicht mehr spürt, sei 10
Dir gleichgültig und soll aus Brot und Hülsenfrüchten bestehen. Immer in
Deiner Hand sei die Heilige Schrift, häufig seien die durchwachten Nächte
und recht oft sollst Du mit leerem Magen schlafen. Geschwätz, nichtigen
Ruhm und kriecherische Schmeichler liebe wie Feinde! Teile den Armen
und den Brüdern den Trost des Unterhalts mit eigener Hand zu! Selten ist 15
unter den Menschen Zuverlässigkeit. Denk an den Beutel des Judas! Die
Demut hinsichtlich der Kleidung sollst Du nicht mit aufgeblasenem Geist
erstreben. Vermeide die Gemeinschaft weltlicher Menschen und besonders
der Mächtigen!
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[fol. 19v] Konstantin70 leitete beim Konzil von Nicäa71 die bischöfliche
Zusammenkunft folgendermaßen ein: Der Herr hat euch als Priester
eingesetzt, und hat euch die Macht gegeben, auch über uns zu urteilen; und
gänzlich zu Recht wird über uns von euch geurteilt. Über euch aber kann
nicht von Menschen geurteilt werden. Ihr aber seid uns von Gott als Götter 25
gegeben worden; und es ist nicht angemessen, dass ein Mensch über Götter
urteilt. Hört unter euch die Angelegenheit und schließt Frieden. Denn wenn
68> Hieronymus (s. fol. 7v, Anm. 9). | 69> Paulinus von Nola (s. fol. 15v, Anm. 51). | 70>
Konstantin der Große, Flavins Valerius Constantinus (* 270-288, /■ 22. Mai 337), römischer
Kaiser (306-337). Konstantin berief das Konzil von Nicäa 325 ein und bekämpfte den
Arianismus. Vgl. GlRARDET, Der Kaiser und sein Gott, S. 140-147. | 71> Erstes Konzil von
Nicäa 325: nicänisches Glaubensbekenntnis, Sieg gegen den Arianismus vgl. VRANKIC, Art.
„Symbolum (Nicaeno-konstantino-politanisches Glaubensbekenntnis)“, Sp. 358-360.