Klöster im Hochmittelalter

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Autoritäten - Fol. 55v

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darf also keiner, der geweiht werden soll, vor diesem gesetzmäßigen Alter
geweiht werden.
[fol. 56r] Dekret von Papst Nikolaus172 dem Jüngeren: Niemand soll die
Messe eines Priesters hören, von dem er unzweifelhaft weiß, dass er eine 5
Konkubine hat oder mit einer Frau zusammenwohnt. Deshalb hat auch die
heilige Synode unter Androhung der Exkommunikation folgenden
Beschluss gefasst: Im Namen des allmächtigen Gottes und mit der Autorität
der heiligen Apostel Petrus und Paulus befehlen wir und untersagen
gänzlich, dass ein Priester, Diakon oder Subdiakon, der nach dem Beschluss 10
von Papst Leo173, unseres Vorgängers seligen Angedenkens, über die
Keuschheit der Kleriker offenkundig eine Konkubine zu sich genommen hat
oder eine bereits bei ihm lebende Konkubine nicht verlassen hat, die Messe
singt, eine Stelle aus den Evangelien oder den Briefen zur Messe liest, im
Chorraum zum Gottesdienst mit denen, die dem vorgenannten Beschluss 15
gehorchen, bleibt und Unterhalt von der Kirche erhält, bis von uns ein Urteil
über einen von dieser Art ergeht, wenn Gott es gewährt.
Nikolaus174 an den Erzbischof Karl175 und dessen Suffragan: Wenn Priester
in den Fallstrick der Unzucht geraten sind und ihr sündhaften Handeln 20
offensichtlich ist oder aufgezeigt wurde, können sie die Priesterwürde nicht
mehr bekleiden gemäß der Weisung der Kanones.

172> Nikolaus II., Papst (1058-1061) (s. fol. llr, Anm. 29). | l73) Leo IX, Papst (1049-1054) (s.
fol. llr, Anm. 28). | 174> Nikolaus I, Papst (858-867) (s. fol. 17r, Anm. 63). | 175> Karl von
Aquitanien (* um 825/830, ( 4. Juni 863), Erzbischof von Mainz (856-863). Vgl. SCHIEFFER,
Karl von Aquitanien, S. 42-54.