Klöster im Hochmittelalter

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Autoritäten - Fol. 67r

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Papst Leo218 an Bischof Rusticus219 von Narbonne, 16. Kapitel: Es ist der
Gewohnheit der Kirche fremd, dass diejenigen, die zum Priester oder zum
Diakon geweiht worden sind, für eine von ihnen begangene Sünde durch
Handauflegung das Heilmittel der Buße erlangen. Dies ergibt sich
zweifellos aus der Überlieferung der Apostel, gemäß dem, was geschrieben 5
steht: Wenn ein Priester gesündigt hat, wer wird für ihn beten? Deshalb
müssen Sünder dieser Art ihre eigene Absonderung erstreben, um die
Barmherzigkeit Gottes zu erlangen; dann dürfte für sie die Buße, wenn sie
angemessen ist, auch ergiebig sein.
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[fol. 68r] Augustinus220 im sechsten Buch gegen die Donatisten: Nicht nur
diejenigen, die fremdes Wasser aus einer auswärtigen Quelle trinken, sind
Häretiker, sondern alle, die nicht gemäß dem leben, was Gott lehrt, sondern
gemäß dem, was der Teufel lehrt.
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Derselbe in demselben Buch: Stellen wir uns also einen Häretiker vor, der
keusch ist, enthaltsam und nicht habgierig, der nicht den Götzen dient, der
gastfreundlich ist, der den Bedürftigen hilft, der niemandem feindlich
gesinnt ist, nicht streitsüchtig ist, duldsam und ruhig ist, der auf niemanden
neidisch ist, der niemandem missgünstig gesinnt ist, der maßvoll ist und 20
ordentlich lebt. Es besteht gewiss für niemanden ein Zweifel, dass dieser
allein deshalb, weil er ein Häretiker ist, das Reich Gottes nicht erlangen
wird.

218> Leo der Große, Papst (440-461) (s. fol. 6v, Anm. 1). | 219> Rusticus, Bischof von Narbonne
(427-461) (s. fol. 49r, Anm. 147). | 220> Augustinus (354-430), Bischof von Hippo Regius (seit
396-430), Kirchenlehrer (s.fol. lOv, Anm. 21).