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Vorwort des Verfassers

Die Stadt Assur war die Keimzelle des assyrischen Staates, der
im 1. Jahrtausend v. Chr. zum ersten wirklichen Imperium der
Weltgeschichte aufstieg. Wie sich diese historisch so folgenrei-
che Transformation des assyrischen Staatswesens vollzog und
welchen Wandlungen dabei die Identität seiner Herrschaftseliten
unterworfen war, dokumentieren die zwischen 1903 und 1914
bei den deutschen Grabungen in Assur gefundenen historischen
(und historisch-literarischen) Texte, die königliche Annalen,
Bau- und Weihinschriften, Chroniken, Dekiete, Verträge und
andere Gattungen umfassen. Viele dieser Texte sind schon lange
bekannt, vor allem dank der beiden 1911 bzw. 1922 von Leopold
Messerschmidt und Otto Schroeder vorgelegten Bände der
Keilschrifttexte aus Assur historischen Inhalts sowie zahlreicher
Einzelveröffentlichungen von Ernst Weidner. Eine nicht unbe-
trächtliche Zahl einschlägiger Inschriften ist jedoch bis heute
unveröffentlicht geblieben. Im vorliegenden Band werden 80
Texte historischen und historisch-literarischen Inhalts aus Assur
zum größten Teil erstmalig in Form von Bearbeitungen und
Keilschriftautographien vorgelegt. Sie datieren in die Zeit vom
13. bis zum 7. Jahrhundert v. Chr. und gehören, von wenigen
Ausnahmen abgesehen, zu den Beständen des Vorderasiatischen
Museums zu Berlin. Unter den leider fast durchweg nur frag-
mentarisch erhaltenen Texten finden sich bislang unbekannte
Königsinschriften, ein neuer „Gottesbrief‘, eine Chronik aus der
Zeit Assurnasirpals I., Manuskiipte der Loyalitätseide Sanheribs
sowie eine Art Dialog zwischen König Isme-Dagän I.(?) und
dem Gott Enlil-Assur. Auch die früheste Erwähnung Ägyptens
in einer assyrischen Königsinschrift wird im vorliegenden Band
dokumentiert.

Einen Großteil der Arbeit an den Texten habe ich in der Zeit
vom Herbst 1998 bis zum Frühjahr 2002 geleistet, als ich
Mitarbeiter der von Prof. Dr. Stefan M. Maul geleiteten
Heidelberger Forschungsstelle zu den literarischen Texten aus
Assur war. Ich danke Stefan Maul auf das Herzlichste für das
Vertrauen, das er mir erwiesen hat, als er mir die Bearbeitung
der historischen und historisch-literarischen Texte aus Assur
übertrug. Auch in spezifischerer Hinsicht bin ich Stefan Maul
verpflichtet. Auf die meisten der hier vorgelegten Texte hatte ich
nur dank der von ihm unternommenen Katalogisierung der in
Berlin befindlichen Assur-Texte Zugriff, und seinen stets bereit-
willig gegebenen Hinweisen zu problematischen Textstellen,
Fundnummern und anderen Details verdankt der vorliegende

Band mehr, als in den Anmerkungen und Kommentaren explizit
gemacht wird.

Meinen ehemaligen Kollegen in der Heidelberger
Forschungsstelle,namentlich Dr. habil. Jeanette Fincke (Leiden),
Sr. Dr. Bonifatia Gesche, OSB (Mariendonk Grefrath) und Dr.
Nils Heeßel (Heidelberg), danke ich für zahlreiche erhellende
Gespräche, die der Diskussion der literarischen, religiösen und
historischen Texte aus Assur gewidmet waren. Für weiterfüh-
rende Hinweise zu einzelnen Texten bin ich Dr. habil. Andreas
Fuchs (Tübingen), Dr. Stefan Jakob (Heidelberg), Dr. Wiebke
Meinhold (Heidelberg), Dr. Daisuke Shibata (Cambridge) und
Prof. Irene Winter (Cambridge, MA) verbunden.

Für die mir im Vorderasiatischen Museum zu Berlin
gewährte freundliche Aufnahme danke ich Frau Direktor Prof.
Dr. Beate Salje sowie Dr. Joachim Marzahn, dem Kurator der
Tontafelsammlung. Joachim Marzahn bin ich des weiteren für
Informationen zu den Museumsnummern einzelner Stücke ver-
pflichtet. Hans-Joachim Nohka und Frank Gaedecke haben
geduldig die von mir erbetenen Tafeln aus den Magazinen
geholt, wofür ich ihnen gleichfalls meinen Dank ausspreche.
Dres. Katharina und Jochen Gebauer und Dr. Marion Steinicke
danke ich für die Bereitstellung von Unterkunftsmöglichkeiten
in Berlin.

Im vorliegenden Band wird zusätzlich zu den Assur-Texten
auch eine Tontafel der Kuyunjik-Collection des British Museum
in London veröffentlicht. Für die Erlaubnis hierzu danke ich den
Trustees ofthe British Museum sowie Dr. Irving Finkel und Dr.
Jon Taylor. Letzterem bin ich zudem für die Hilfe verbunden,
die er mir im Dezember 2007 bei meinen Kollationsarbeiten am
Weißen Obelisken hat zuteil werden lassen.

In New Haven, wo mich seit 2002 zunächst anderweitige
Verpflichtungen in Anspmch genommen haben, ist mir bei der
Fertigstellung des Bandes mannigfache Unterstützung durch Dr.
Kathryn Slanski zuteil geworden, mit der ich viele offen geblie-
bene Fragen diskutieren konnte. Mein Dank gilt außerdem
Kathleen Slanski, deren täritu-Dienste mir die notwendige Zeit
gewährt haben, den Band zum Abschluß zu bringen.

Last but not least danke ich Dr. Stefan Jakob für die Zeit und
Mühe, die er in die Erstellung der Dmckvorlage investiert hat.

New Haven, im Dezember 2008 Eckart Frahm
 
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