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Historische und historisch-literarische Keilschrifttexte aus Assur

Frühere Kopien: KAH 2, 71 (Kompositkopie unter Einschluß
von VAT 9639) und E. Weidner - F. Köcher, AfO 18, Tf. 29
(nur Rs.).

Beidseitig erhaltenes Fragment der linken Partie einer
einkolumnigen Tontafel. Grayson, der das Stück in RIMA 2,87.4
als „Ex. 8“ bucht, gibt als seine Fundnummer „Ass. 1548 + 1567
+ 1576“ an, was jedoch nicht zutrifft; VAT 9639 weist lediglich
die Nummer Ass. 1576 auf. Da sich ein Prismenfragment
Sanheribs aus den Nummern Ass. 1548a+b (VA 5061), Ass.
1567 (VA 5632b) und Ass. 1576 (VA 5632a) zusammensetzt
(s. O. Pedersen, KbOA, 153f.), muß man annehmen, daß die
Nummer Ass. 1576 (mindestens) zweimal vergeben wurde.
VAT 9639 ist eines der Manuskripte des bereits unter Nr. 6
behandelten Tiglatpileser I.-Textes RIMA 2, 87.4. Obwohl von
Grayson in seiner Edition als „Ex. 8“ berücksichtigt, wird das
Stück hier neuerlich ediert, da es für die korrekte Rekonstmktion
der Zeilen 27-28 des Textes von Bedeutung ist.

während des Eponymats des Takläk-ana-Assur abgefaßt wurde,
nicht unvereinbar, Sicherheit hierüber gewähren sie jedoch
nicht.

11 Tiglatpileser I.

A 100 Ass. 11401

81 x 66 mm Fundort: Stadtgebiet

Kleines Fragment aus der Mitte einer im Istanbuler Museum
aufbewahrten Tontafel; offenbar ist nur die Rs. mit den letzten
Zeilen des Textes und einem nachfolgenden größeren Leerraum
erhalten. Da die hier vorgelegte Edition lediglich auf dem Assur-
Photo AP 2470 beruht, muß es einer zukünftigen Begutachtung
des Originals vorbehalten bleiben, den Beweis zu erbringen, daß
die Vs. des Bmchstücks tatsächlich verloren ist.

A 100 scheint ein weiteres Manuskript des durch VAT 9636 (Nr.
8) repräsentierten Tiglatpileser I.-Textes darzustellen.

8 Tiglatpileser I.

VAT 9636 Ass. 4565(i?)

81 x 131 mm Fundort: hD3V, Nordwestwand,

großer Südwesthof des Assur-Tempels
Archivzugehörigkeit: N 1: 94

Frühere Kopie: KAH 2,71 (Kompositkopie unter Einschluß von
VAT 9636).

Beidseitig erhaltenes größeres Fragment der linken unteren Partie
einer einkolumnigen Tontafel; unterer Rand beschrieben.

Das Fragment gehört - ebenso wie die hier unter Nr. 9-11
veröffentlichten Bruchstücke - zu einer Inschriftenrezension
Tiglatpilesers I., die dem durch Nr. 6 und 7 repräsentierten Text
RIMA 2,87.4 ähnelt, ihm gegenüber aber auch einige wesentliche
Abweichungen aufweist. Dies trifft besonders auf den Abschnitt
über Tiglatpilesers Kriegszüge gegen Babylonien und Sühu zu,
aber auch das Fehlen eines Bauberichts ist zu vermerken. Der
Text ist bislang noch nicht zusammenhängend ediert worden.
VAT 9636 wurde von Grayson in RIMA 2, 87.4 als „Ex. 23“
berücksichtigt.

9 Tiglatpileser I.

VAT 14403 Ass. 14809 + Ass. 15134

90 x 87 mm Fundort: Stadtgebiet

Frühere Kopie: KAH 2,71 (Kompositkopie unter Einschluß von
VAT 14403).

Beidseitig erhaltenes größeres Fragment der linken Partie einer
einkolumnigen Tontafel.

VAT 14403 dürfte denselben Text repräsentieren wie VAT 9636
(Nr. 8). Das Stück wurde von Grayson in RIMA 2, 87.4 als „Ex.
24“ berücksichtigt.

10

VAT 14398
46 x 52 mm

Tiglatpileser I.

Fundnummer: -
Fundort: -

Kleines Fragment aus der Mitte einer Tontafel, nur die Rs. mit
den letzten Zeilen des Textes, einem nachfolgenden größeren
Leerraum und Resten einer Unterschrift ist erhalten.

Das Bmchstück scheint ein weiteres Manuskript des durch
VAT 9636 (Nr. 8) repräsentierten Textes darzustellen. Von der
Unterschrift, die ohne Frage eine Eponymendatierung enthielt,
sind nur ganz geringe Reste erhalten. Sie sind mit der Annahme,
daß der Text ebenso wie der in RIMA 2,87.4 edierte „Haupttext“

12

VAT 9654
109 x 67 mm

Tiglatpileser I.

Fundnummer: -
Fundort: -

Beidseitig erhaltenes Fragment der linken oberen Partie einer
einkolumnigen Tontafel; die Oberfläche der Vs. ist streckenweise
fast vollkommen abgerieben.

Grundsätzlich singuläre Inschrift Tiglatpilesers I., die jedoch
enge phraseologische Übereinstimmungen mit bekannten
Texten des Königs aufweist. VAT 9654 beginnt mit einer
Anrufung verschiedener Gottheiten, die weitenteils den
Einleitungspassagen von RIMA 2, 87.1 und 87.2 entspricht, und
endet mit einem Baubericht, dessen Gegenstand der Anu-Adad-
Tempel sein könnte; der Passus, der das Bauwerk spezifiziert,
ist jedoch weggebrochen. Die Reste einer Eponymenangabe am
Schluß sind zu geringfügig, um die Tafel datieren zu können.

13

VAT 9643
74 x 72 mm

Assur-bel-kala?
Fundnummer: -
Fundort: -

Fragment der rechten Partie einer Tontafel, nur die Rs. mit
den letzten Zeilen des Textes, einem nachfolgenden größeren
Leerraum und Resten einer Unterschrift ist erhalten.

Singuläre Inschrift, deren erhaltene Partie den Schluß eines
Berichts über den Bau eines Palastes bietet. Obwohl sich eine
Reihe von fragmentarisch erhaltenen Parallelen in Inschriften
Tiglatpilesers I. finden (RIMA 2, 87.4, 87.8 und 87.11), die
mit Hilfe des vorliegenden Fragments nunmehr zuverlässiger
ergänzt werden können, ist anzunehmen, daß VAT 9643 aus der
Regierungszeit Assur-bel-kalas stammt. Die Eponymenangabe
am Schluß scheint den Namen des Assur-rä 5 im-nlsesu zu nennen,
der zweimal in Inschriften dieses Königs als Jahresbeamter
belegt ist.

14

VAT 9657
72 x 74 mm

Assur-bel-kala

Fundnummer: -
Fundort: -

Beidseitig erhaltenes Fragment der linken Partie einer
einkolumnigen Tontafel.

VAT 9657 ist eines von zwei fragmentarischen Manuskripten
einer historisch besonders interessanten Inschriftenrezension
Assur-bel-kalas. Obwohl das Stück von Gray son in seiner Edition
des fraglichen Textes in RIMA 2,89.2 als „Ex. 2“ berücksichtigt
 
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