Nr. 12-13
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der den Anu-Adad-Tempel behandelnden Adad-närärl I.-Inschrift RIMA 1,76.17, Z. 18 genannt wird), aber auch um ein
anderes Mitglied des Pantheons. Ferner ist zu beachten, daß in 8’ nicht Samsl-Adad wie in der Prismeninschrift (viii 47),
sondern unspezifische „Könige" als frühere Bauherren genannt sind. Unstrittig scheint jedoch, daß der vorliegende Text den
Bau eines Tempels behandelt; hierfür sprechen die phraseologischen Übereinstimmungen mit dem Baubericht von 87.1 und
insbesondere der Gebrauch des Wortes siibtii in Rs. 4’. Da Assur und Adad in vielen Texten als ein fest etabliertes Götterpaar
erscheinen (siehe D. Schwemer, Wettergottgestalten, 573f.), sollte man aus der gemeinsamen Nennung dieser Götter in Rs.
ll’, die formelhaft sein könnte, vielleicht keine zu weitreichenden Schlüsse ziehen. Alles in allem ist es wohl doch recht
wahrscheinlich, daß VAT 9654 dem Bau des Anu-Adad-Tempels gewidmet ist.
9’-l 1 Ergänzt nach RIMA 87.1, viii 50-60 und RIMA 87.2, Z. 7”-9”; der vorliegende Text weicht von den genannten Passagen
jedoch nicht unerheblich ab, so daß die Ergänzungen nicht sicher sind. So fehlt etwa in 9’ ana matema, das in 87.1, viii 51 auf
ana üm säte folgt. In 11’ könnte man eventuell auch ergänzen: dA-sur dISKUR [(n DN) iläni rabüti beleja ikribisu isemmü]
„(Dann) werden Assur, Adad [(und DN (Anu?)), die großen Götter, meine Herren, seine Gebete erhören]."
13) VAT 9643 (Kopie: S. 191) Assur-bel-kala?
Fundnummer: -; Fundort: -
Fragment der rechten Partie einer einkolumnigen, mit Brennlöchern versehenen Tontafel, 74 x 72 mm, nur Rückseite erhalten.
Fmhere Kopie, Bearbeitung: -
Transliteration:
Rs.
1 ’ [ana arkät Ume ana Um säte enUma (...)] x x x rsF-V
2’ [usalbarUma ennahu lü erenu lü °' sto]s-ka-ri-nn lu-ü ? lsx
3’ [lu tarpuu ina qerbesina ta]r-mi-ta ir-ta-su-[iv]
4’ [rubü arkü anhussa luddis na4N]A.RÜ.A.M[E]S-m li-mur-[ma]
5’ [lumessi samna lipsus mqa] liq- rqf ra'- rna' äs-ri-su-n[u]
6’ [luter Assur belu rabü(T) ik‘--rr-bf]- rsif - i-se-me
Leerraum von ca. 2 Zeilen
7’ [iti... UD n-KÄM limu L dA-sur-A]G-UN.ME[S-su]
Übersetzung:
l’-4’[Wenn in späteren Tagen, in Tagen, die fern sind], dieser ....-[Palast alt und baufällig wird und entweder das Zedern-], das
Buchsbaum, das ...- [oder das Tamariskenholz] sich [darin] aufzulösen beginnt, soll [ein künftiger Fürst das, was an ihm baufällig
geworden ist, erneuern], 4 6 meine Steinurkunden studieren, [identifizieren und mit Ö1 salben, Opfer] darbringen und (die Urkunden)
an ihren Platz [zurücklegen. (Dann) wird Assur, der große Herr], seine [Gebete] erhören.
7 [Monat..., n. Tag, Eponymat des Assur]-ra 5im-msesu [0].
Bemerkungen:
Man ist zunächst geneigt, diese schlecht erhaltene Inschrift Tiglatpileser I. zuzuschreiben, denn die erhaltenen Zeilen finden zumindest
ungefähre Entsprechungen in drei Inschriften dieses Königs, RIMA 2, 87.4, Z. 90-93, 87.8, Z. 12’-14’ und 87.11, Z. 19’-26’ (vgl.
auch 87.10, Z. 89-93). Die genannten Passagen sind nur fragmentarisch erhalten und bislang nicht korrekt ergänzt worden; die oben
gebotene Umschrift weist den Weg zu zuverlässigeren Textrekonstruktionen.
Der Name des in Z. 7’ des Fragments genannten Eponymen spricht jedoch, wenn richtig gelesen, gegen die Annahme, daß es sich bei
VAT 9643 um eine Inschrift Tiglatpilesers I. handelt. Das Eponymat eines Assur-rä 5 im-nlsesu (zur Lesung siehe V. Donbaz, N.A.B.U
2007/64) wird zweimal in Inschriften Assur-bel-kalas erwähnt, einmal, um die Abfassung einer Annaleninschrift zu datieren (RIMA
2, 89.4., Rs. 1 ’), und einmal mit dem Ziel der chronologischen Einordnung eines Feldzuges (89.7, iii 3). Dabei wird jeweils die wohl
auch in unserem Text anzusetzende Schreibung [ CU-.vur-ÄG-UN.MES-sit gebraucht. Es liegt folglich näher, das neue Fragment Assur-
bel-kala zuzuschreiben. Ganz unproblematisch ist diese Annahme zwar nicht, da eine nach Assur-rä 5 im-nlsesu datierte Urkunde, VAT
10012, im Text auf das Eponymat eines Ninuäju verweist und ein gleichnamiger Beamter unter Tiglatpileser I. als Eponym bezeugt
ist. H. Freydank spricht sich in BMCG, 187 jedoch dafür aus, auch den in VAT 10012 genannten Jahresbeamten, dessen Namen er
Assur-iim-nlsesu liest, der Regierungszeit Assur-bel-kalas zuzuordnen.
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der den Anu-Adad-Tempel behandelnden Adad-närärl I.-Inschrift RIMA 1,76.17, Z. 18 genannt wird), aber auch um ein
anderes Mitglied des Pantheons. Ferner ist zu beachten, daß in 8’ nicht Samsl-Adad wie in der Prismeninschrift (viii 47),
sondern unspezifische „Könige" als frühere Bauherren genannt sind. Unstrittig scheint jedoch, daß der vorliegende Text den
Bau eines Tempels behandelt; hierfür sprechen die phraseologischen Übereinstimmungen mit dem Baubericht von 87.1 und
insbesondere der Gebrauch des Wortes siibtii in Rs. 4’. Da Assur und Adad in vielen Texten als ein fest etabliertes Götterpaar
erscheinen (siehe D. Schwemer, Wettergottgestalten, 573f.), sollte man aus der gemeinsamen Nennung dieser Götter in Rs.
ll’, die formelhaft sein könnte, vielleicht keine zu weitreichenden Schlüsse ziehen. Alles in allem ist es wohl doch recht
wahrscheinlich, daß VAT 9654 dem Bau des Anu-Adad-Tempels gewidmet ist.
9’-l 1 Ergänzt nach RIMA 87.1, viii 50-60 und RIMA 87.2, Z. 7”-9”; der vorliegende Text weicht von den genannten Passagen
jedoch nicht unerheblich ab, so daß die Ergänzungen nicht sicher sind. So fehlt etwa in 9’ ana matema, das in 87.1, viii 51 auf
ana üm säte folgt. In 11’ könnte man eventuell auch ergänzen: dA-sur dISKUR [(n DN) iläni rabüti beleja ikribisu isemmü]
„(Dann) werden Assur, Adad [(und DN (Anu?)), die großen Götter, meine Herren, seine Gebete erhören]."
13) VAT 9643 (Kopie: S. 191) Assur-bel-kala?
Fundnummer: -; Fundort: -
Fragment der rechten Partie einer einkolumnigen, mit Brennlöchern versehenen Tontafel, 74 x 72 mm, nur Rückseite erhalten.
Fmhere Kopie, Bearbeitung: -
Transliteration:
Rs.
1 ’ [ana arkät Ume ana Um säte enUma (...)] x x x rsF-V
2’ [usalbarUma ennahu lü erenu lü °' sto]s-ka-ri-nn lu-ü ? lsx
3’ [lu tarpuu ina qerbesina ta]r-mi-ta ir-ta-su-[iv]
4’ [rubü arkü anhussa luddis na4N]A.RÜ.A.M[E]S-m li-mur-[ma]
5’ [lumessi samna lipsus mqa] liq- rqf ra'- rna' äs-ri-su-n[u]
6’ [luter Assur belu rabü(T) ik‘--rr-bf]- rsif - i-se-me
Leerraum von ca. 2 Zeilen
7’ [iti... UD n-KÄM limu L dA-sur-A]G-UN.ME[S-su]
Übersetzung:
l’-4’[Wenn in späteren Tagen, in Tagen, die fern sind], dieser ....-[Palast alt und baufällig wird und entweder das Zedern-], das
Buchsbaum, das ...- [oder das Tamariskenholz] sich [darin] aufzulösen beginnt, soll [ein künftiger Fürst das, was an ihm baufällig
geworden ist, erneuern], 4 6 meine Steinurkunden studieren, [identifizieren und mit Ö1 salben, Opfer] darbringen und (die Urkunden)
an ihren Platz [zurücklegen. (Dann) wird Assur, der große Herr], seine [Gebete] erhören.
7 [Monat..., n. Tag, Eponymat des Assur]-ra 5im-msesu [0].
Bemerkungen:
Man ist zunächst geneigt, diese schlecht erhaltene Inschrift Tiglatpileser I. zuzuschreiben, denn die erhaltenen Zeilen finden zumindest
ungefähre Entsprechungen in drei Inschriften dieses Königs, RIMA 2, 87.4, Z. 90-93, 87.8, Z. 12’-14’ und 87.11, Z. 19’-26’ (vgl.
auch 87.10, Z. 89-93). Die genannten Passagen sind nur fragmentarisch erhalten und bislang nicht korrekt ergänzt worden; die oben
gebotene Umschrift weist den Weg zu zuverlässigeren Textrekonstruktionen.
Der Name des in Z. 7’ des Fragments genannten Eponymen spricht jedoch, wenn richtig gelesen, gegen die Annahme, daß es sich bei
VAT 9643 um eine Inschrift Tiglatpilesers I. handelt. Das Eponymat eines Assur-rä 5 im-nlsesu (zur Lesung siehe V. Donbaz, N.A.B.U
2007/64) wird zweimal in Inschriften Assur-bel-kalas erwähnt, einmal, um die Abfassung einer Annaleninschrift zu datieren (RIMA
2, 89.4., Rs. 1 ’), und einmal mit dem Ziel der chronologischen Einordnung eines Feldzuges (89.7, iii 3). Dabei wird jeweils die wohl
auch in unserem Text anzusetzende Schreibung [ CU-.vur-ÄG-UN.MES-sit gebraucht. Es liegt folglich näher, das neue Fragment Assur-
bel-kala zuzuschreiben. Ganz unproblematisch ist diese Annahme zwar nicht, da eine nach Assur-rä 5 im-nlsesu datierte Urkunde, VAT
10012, im Text auf das Eponymat eines Ninuäju verweist und ein gleichnamiger Beamter unter Tiglatpileser I. als Eponym bezeugt
ist. H. Freydank spricht sich in BMCG, 187 jedoch dafür aus, auch den in VAT 10012 genannten Jahresbeamten, dessen Namen er
Assur-iim-nlsesu liest, der Regierungszeit Assur-bel-kalas zuzuordnen.