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Nr. 76

147

13’ [x x x] x x (x) lIs-me- dDa-ganx(KAM) a-na T.N^-sü 2 INIM MU [ ]

14’ [x x x GARZA.TVIES 1 rana' ? suk-lu-li iq-bu-[iv ]

15’ [xxxx(xxx)]xx/jif«-[Ml ? ]

16’ [x x x x x (x x x)] x mi ü-kal-lam x [ ]

17’ [x x x x x x (x x x)] x sag [ ]

eventuell noch geringfügige Spuren; dann weggebrochen

Übersetzung:

Vs 1 [•••] ••• [.] rein [•••] 2 [.] ••• dieses dito (A statt „dito“: [.]) 3 [...] seinen Mund [.] seine [...] öffnete er (Enlil?) nicht. 4 „Ich

will [(...)] mit dem “Herold’ des Landes (i. e. Isme-Dagän?) [...] ... sprechen.“

5 Sie sagten es [dem] Isme-Dagän.

(Strich nur in A)

6 [Isme]-Dagän richtete das Wort an seinen Herrn: 7 ,,[...] warum, o unser Herr, bist du (uns) böse? 8 ” 9 [...] geht immerfort hinter ihm.
[...] höre wohlV‘

9 Er (der Gott) öffnete, z,u ihm gewendet (wörtl.: mit ihm), den Mund: 10 ,,[...] ich zürne meiner Stadt, meinem Tempel, meinem Haus.
11 Dort zürne ich Nippur, 12 hier bin ich Baltil (= Assur),bin ich meiner Stadt,meinemKultort (B: bin ich Baltil,bin ich meinen beiden
Kultorten) feind, 13 weil der Sproß eines Fremdlings die großen Opfer (dortselbst) unterbunden hat 14 und das erhabene Heiligtum
meiner beiden Kultorte zerstört ist."

15 Isme-Dagän antwortete Enlil mit den Worten:

(Strich nur in A)

16 ~ 17 „Sprich zu uns, und wir wollen die Kultordnungen und Pläne deiner beiden Kultorte (wieder) vollkommen machen."

17 (Da sprach der Gott) folgendermaßen: „Gehe hin am frühen Morgen; betritt ([...]) den Tempel (Ekur). Dort, wo du einen weißen

Raben siehst, 19.[.]

kurze Lücke

Rs 1 [...] ... das Haus ... [.] 2'zu meinem Sitz ... des Schreins ... [...] 3 [...] ein zweites Mal werde ich dieses Haus dem Feuergott

anvertrauen [...] 4 dort, wo ein weißer Rabe steht, ist es ein Omeir, aufseinen Rufhin wird man [meinen]fürstlichen Schrein anlegen.

5 In künftigen Tagen, bis ich dieses Haus [...] 6'~ 7'(erneut) dem Feuer(gott) anvertraut haben werde, wird dort, wo ... diesen Schrein
[...], der Tempel (E.KUR) gebaut, mein göttlicher Schrein. Die Speiseopfer der großen Götter [...] 8 [...] ... der Ertrag der Länder, aller
Berg(e) und Meere in meinem Herzen (oder: darin nicht) [...] C)'möge der König des Himmels und der Erde den ewigen (oder: reichen)
Ertrag der Länder indessen Mitte [...] 10 ...Nippur,meingöttlicher Sitz ... [...]. 11 Der „Heroid" Assyriens (d. h. der assyrische König?)
wird den Ertrag aller Länder empfangen [...] 12 ” 13 die Herrschaft/Dynastie wird in Baltil nicht wechseln; die Leute [...] ..."

13 [...]... Isme-Dagänrichtete das Wort an seinen Herrn [...]: 14 ,,[... nun] Enlilbefohlenhat,die Kultordnungen (wieder) vollkommen
zu machen, [...] 15 [.] ... wollen wir tun [...] 16 [.] ... wird er (oder: werde ich) zeigen ... [...] 17 [.] ... [...]

Rest weggebrochen

Bemerkungen:

Der hier vorgelegte, trotz des Vorhandenseins gleich zweier Manuskripte leider nur bmchstückhaft greifbare und seiner Anfangs- und
Schlußpartien beraubte Text scheint weitenteils die Form eines Dialogs aufzuweisen. Gesprächspartner sind ein König namens Isme-
Dagän und der Gott Enlil ( dBAD), welcher, da im Text nicht nur von Nippur, sondern auch von Assur und Assyrien die Rede ist,
offenbar zugleich auch den Gott Assur repräsentiert. In Vs. (2’-?)4’ wird eine Rede des Gottes zitiert, die Isme-Dagän in Vs. 5’ zur
Kenntnis gebracht wird. Dieser reagiert mit einer in Vs. 6’ eingeleiteten, an Enlil gerichteten Frage, die in Vs. 7’(-9’?) wiedergeben
wird. In Vs. 10’-14’ folgt die in Vs. 9’ eröffnete Entgegnung des Gottes, die Isme-Dagän zu einer in Vs. 15’ eingeleiteten und in Vs.
16’-17’ zitierten neuerlichen Rede veranlaßt. Die lediglich durch umma markierte ausführliche Gegenrede des Gottes, die vermutlich
von Vs. 17’ bis Rs. 13’ reicht, provoziert einen weiteren Redebeitrag von seiten des Königs, der, eingeleitet in Rs. 13’, von Rs. 14’
bis mindestens Rs. 16’ reicht; danach bricht der Text ab. Auffällig ist, daß die wörtlichen Reden Isme-Dagäns in der 1. Ps. Pl. stilisiert
sind.

Die zentralen Themen des Textes sind die wenig freundlichen Empfindungen, die den Gott übermannen, als er von der Unterbrechung
des ihm zustehenden Opferkultes in Nippur und Assur erfährt, sowie die Bemühungen des Königs um eine Wiederherstellung des
Gottesdienstes. Ein weißer Rabe scheint den Ort anzuzeigen, an dem ein Schrein für Enlil angelegt werden soll. Für den Fall einer
erfolgreichen Kultrestauration wird dem König offenbar reicher Segen versprochen. Der Tempel des Gottes scheint einer Feuersbrunst
zum Opfer gefallen zu sein, ein Ereignis, das sich, so der Gott, dermaleinst wiederholen werde(?).
 
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