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Jaspers, Karl; Marazia, Chantal [Hrsg.]; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 3): Gesammelte Schriften zur Psychopathologie — Basel: Schwabe Verlag, 2019

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https://doi.org/10.11588/diglit.69896#0534
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Stellenkommentar

Um Doppelungen oder die Häufung von Vor- und Rückverweisen zu vermeiden, erhal-
ten Parallelstellen des Kommentars dieselbe Referenznummer, unabhängig von der
fortlaufenden Zählung.
Vorbemerkung [1963 ]
1 Die Vorbemerkung wurde von Jaspers’ ehemaligem Assistenten Kurt Rossmann (1909-1980)
verfasst. Die Initiative, anlässlich des 80. Geburtstags von Karl Jaspers dessen Frühschriften
in einem geschlossenen Band neu herauszugeben, geht auf Rossmann zurück. Dieser führte
auch die urheberrechtlichen Verhandlungen mit Springer, der die Gesammelten Schriften zur
Psychopathologie herausbrachte (vgl. hierzu Jaspers: Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorre-
spondenzen, KJG III/8.1, 433-434). Ursprünglich sollte der phänomenologisch-anthropolo-
gisch orientierte Psychiater Karl Peter Kisker (1926-1997) - notfalls unter der Mitarbeit von
Hans Helmut Kornhuber (1928-2009) - die Herausgabe des Bandes übernehmen (vgl.
K. Rossmann an K. Jaspers, 23. September 1962, DLA, A: Jaspers). Für ein eventuelles Vorwort
hatte Jaspers an Kurt Kolle (1898-1975) oder an Hansjörg Weitbrecht (1909-1975) gedacht
(vgl. K. Jaspers an K. Rossmann, 15. Oktober 1962, Entwurf, ebd.). Letztendlich beschloss
Springer, auf ein Vorwort zu verzichten. Über die »triftigen Gründe« des Verlags berichtete
Rossmann in einem Brief an Jaspers vom 24. Februar 1963: »Es käme dabei letztlich nur zu
unzulänglichen Werturteilen nach dem Masstab heutiger Richtungen. Besser sei es, das Buch
als historisches Dokument ohne jeden Kommentar für sich selbst sprechen zu lassen. Sprin-
ger selbst aber konnte sich für ein eigenes Vorwort nicht entschliessen, weil er es als ausser-
halb der Kompetenz des Verlegers ansieht, die eigenen Autoren öffentlich zu beurteilen«.
Schließlich einigte man sich darauf, dem Inhaltsverzeichnis eine »neutrale«, von Rossmann
verfasste, Vorbemerkung voranzustellen (DLA, A: Jaspers). Von Rossmann stammt außer-
dem der Titel des Bandes (vgl. K. Rossmann an K. Jaspers, 12. Oktober 1962, ebd.).
2 Diese Arbeit erschien zuerst unter dem Titel »Heimweh und Verbrechen« in: Archiv für
Kriminal-Anthropologie und Kriminalistik 35 (1909) 1-116, beim Leipziger Verlag Vogel, der
auch die Sonderdrucke produzierte. Die Arbeit, welche Jaspers als Dissertationsschrift ein-
gereicht hatte, wurde von ihm am 8. Dezember verteidigt und als »ingeniosa« (geistreich)
bewertet. Als Gesamtnote erhielt Jaspers nach der Doktorprüfung »summa cum laude«.
Franz Nissl (siehe Stellenkommentar, Nr. 10), der als Doktorvater und Referent den Vorbe-
richt verfasste, hatte sich jedoch kritisch zu den Kernthesen der Arbeit geäußert. Er bezwei-
felte u.a., dass die autobiographische Schilderung Ratzels (siehe S. 43-45) als »einwands-
freier Beleg« für »das >normale< Heimweh« gelten könne. Zudem bemerkte er: »Der Verfasser
zeigt, daß Heimweh und Verbrechen ebenso bei nach den verschiedensten Richtungen min-
derwerthigen als auch bei vollsinnigen weiblichen Kindern vorkommen kann. Er vertritt
die Überzeugung, daß die Zurechnungsfähigkeit bei letzteren z. Th eil sicher, z. Theil als
hoechst wahrscheinlich ausgeschloßen werden muß. Diese Überzeugung ist natürlich nicht
 
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