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Jaspers, Karl; Marazia, Chantal [Hrsg.]; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 3): Gesammelte Schriften zur Psychopathologie — Basel: Schwabe Verlag, 2019

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https://doi.org/10.11588/diglit.69896#0540
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Stellenkommentar

497

Jaspers könnte sich hier auf folgenden Text beziehen: Anonymus: Pensees d un Allemand sur
la nostalgie adressees ä un de ses amis en Suisse, Jena 1753.
Wahrscheinlich bezieht sich Jaspers hier auf G. D. Cure: Dissertatio Inauguralis Medica exhi-
bens famosi illius morbi, quem Nostalgiam passim pathologi, Germani vero das Heimweh, oder
Heim-Sehnsucht vulgo appellant, succinctam theoriam ettherapiam [...], Praeside ... D. Georgio
Ludovico Hueber [...] Würzburg 1755.
Sonitus obscurus = dumpfer Ton. Zu Auenbrugger siehe Stellenkommentar, Nr. 18.
Johann Georg Ritter von Zimmermann (1728-1795), Arzt und Schriftsteller, geht im zweiten
Band seiner Arbeit Von der Erfahrung in der Arzneykunst, I—III, Zürich 1763/64, ausführlich auf
das Heimweh ein (483-487). Zimmermann ist auch der Autor von Betrachtungen über die Ein-
samkeit (17 56), Von der Einsamkeit (1773) und Über die Einsamkeit (1783/84).
Zimmermann: Erfahrung, 486. Bei Zimmermann heißt es: »Ein Schweizer aus dem Canton
Bern, der vor mir die Arzneikunst in Göttingen studierte, soll daselbst in dieser leidigen
Krankheit auf den hübschen Einfall gerathen seyn, die größte Pulsader im Leibe wolle ihm
zerspringen, darum getraute er sich fast gar nicht mehr sein Zimmer zu verlassen; Aber den
gleichen Tag, als er von seinem Vater zurückberufen ward, hüpfte er ganz Göttingen im Tri-
umphe durch, nahm von allen Bekannten Abschied, und den dritten Tag bestieg er mit der
ausserordentlichsten Munterkeit den Winterkasten in Cassel, da er doch zwey Tage vorher
bey dem Anblick der kleinsten Treppe in Göttingen den Äthern aus dem Bauche zog. Eben
dieser zarte Schweizer ward nachher von seinem Vater auf die Universität in Basel und end-
lich in das schönste Land von Europa, den längs dem Genfersee gelegenen französischen
Theil des Cantons Bern geschickt, auch da überfiel ihn seine leidige Muttersucht. Nun ist
dieser Mann, der in Göttingen seine Aorta zusammenklomm, zu Hause munter und gesund.«
Vgl. J. F. Cartheuser: De morbis endemiis libellus, Frankfurt/Oder 1771.
Vgl. J. F. Blumenbach: »Medicinische Bemerkungen auf einer Schweizerreise«, in: ders.: Medi-
cinische Bibliothek, Bd. 1, Göttingen 1783, 725-742 (zu Scheuchzer: 732). - Johann Friedrich
Blumenbach (1752-1840) war Anatom und Zoologe.
Dulce natale solum = süße Heimat, wtl.: süßer Heimatboden.
Diese Stelle findet sich in etwas veränderter Form bei Blumenbach: »Bemerkungen«, 739-
740.
Vgl. C. A. Diez: »Heimweh (Nostalgia)«, in: Deutsche Enzyklopädie oder Allgemeines Real-
Wörterbuch aller Künste und Wissenschaften von einer Gesellschaft Gelehrten, Bd. 15, Frankfurt/M.
1790,104.
Vgl. F. Schnurrer: »Heimweh«, in: J. S. Erseh, J. G. Gruber (Hg.): Allgemeine Enzyklopädie der
Wissenschaften und Künste [...], zweite Section, vierter Theil, Leipzig 1828,186-187.
Dominique-Jean Larrey (1766-1842) war leitender Chirurg der Großen Armee und Leibarzt
Napoleons.
D.-J. Larrey: »Memoires sur le siege et les effets de la nostalgie, suivi De quelques reflexions
sur les lesions partielles du cerveau, resultant de causes spontanees ou de causes mecha-
niques«, in: ders.: Recueil de memoires de Chirurgie, Paris 1821,161-222 (dt.: »Über den Sitz und
die Folgen der Heimwehkrankheit, nebst einigen Bemerkungen über die von selbst oder auch
von mechanisch wirkenden Ursachen entstehenden partiellen Gehirnverletzungen«, in:
Zeitschrift für psychische Aerzte 5 (1822) 153-202).
Gemeint ist die Pia mater (zarte Hirnhaut), d.h. die innerste Hirnhaut.
Die Arachnoidea ist die mittlere Hirnhaut.
 
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