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Jaspers, Karl; Marazia, Chantal [Hrsg.]; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 3): Gesammelte Schriften zur Psychopathologie — Basel: Schwabe Verlag, 2019

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https://doi.org/10.11588/diglit.69896#0562
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Stellenkommentar

519

Ebd., 223.
Ebd., 197.
Bei Rieger (»Beschreibung«, 4) heißt es: »Originelle oder gar generale Gedanken, feine oder
witzige Urteile haben bekanntlich etwas so Spontanes, kommen so ungerufen, daß sie sich
nicht dem Zwang einer Untersuchung unterwerfen. In Bezug auf all dieses ist man eben auf
die gewöhnliche unmethodische Beobachtung angewiesen«.
Ranschburg und Bälint (»Veränderungen«, 716) schreiben: »das gänzliche Fehlen mittelba-
rer Associationen [weist] einmüthig darauf hin, dass die verknüpfende Kraft der Vorstellun-
gen sich aus dem Kreise des Ausgangsbegriffes (Reizwortes) nicht zu entfernen vermag, desto
weniger weite Sprünge unternimmt, mit einem Worte, daß die Elasticität der Vorstellungs-
tätigkeit im Greisenalter auch in qualitativer Hinsicht abnimmt«.
Vgl. T. Ziehen: Die Ideenassoziation des Kindes, Berlin 1898.
Der deutsche Psychologe William Stern (1871-1938), geboren als Wilhelm Louis Stern, gilt
als Erfinder des Intelligenzquotienten. Dieser wird anhand des Intelligenzalters und des
Lebensalters des Kindes berechnet. Jaspers setzte sich in einer ausführlichen Rezension auch
mit Sterns diesbezüglicher Arbeit auseinander (vgl. K. Jaspers: »Stern, William: Die psycho-
logischen Methoden der Intelligenzprüfung und deren Anwendung an Schulkindern, Leip-
zig 1912«, in: Zeitschrift für die gesamte Psychiatrie und Neurologie 6 (1913) 1264-1265). Stern
verfolgte seinerseits die Arbeiten Jaspers’ und machte andere Forscher auf dessen Publika-
tionen aufmerksam (vgl. z.B. W. Baade: »Über die Vergegenwärtigung von psychischen Ereig-
nissen durch Erleben, Einfühlung und Repräsentation sowie über das Verhältnis der
Jasperschen Phänomenologie zur darstellenden Psychologie«, ebd. 29 (1915) 347-378, Anm.
2). Stern war der Vater des Dichters und Philosophen Günther Anders (1902-1992), der Han-
nah Arendt (1906-1975) heiratete.
Vgl. W. Stern: »Die Aussage als geistige Leistung und als Verhörsprodukt. Experimentelle
Schüleruntersuchungen«, in: Beiträge zur Psychologie der Aussage 1 (1903/04) 2.
Ebd. Im Original ist »geistige Leistungsfähigkeit« hervorgehoben.
In der Anmerkung sind - neben Sterns Text - folgende Aufsätze erwähnt: E. Rodenwaldt:
»Über Soldatenaussagen. Zugleich eine Nachprüfung und Fortführung der Schrift >Die Aus-
sage als geistige Leistung und als Verhörsprodukt< von W. Stern«, in: Beiträge zur Psychologie
der Aussage 2 (1905/06) 1-51; H. Roemer: »Das Aussageexperiment als psychopathologische
Untersuchungsmethode«, in: Klinik für psychische und nervöse Krankheiten 3 (1908) 340-391;
R. Baerwald: »Experimentelle Untersuchungen über Urteilsvorsicht und Selbsttätigkeit«, in:
Zeitschrift für angewandte Psychologie und psychologische Sammelforschung 2 (1908) 338-381.
Die Suggestion war um 1900 als therapeutische Methode eingesetzt worden. In den achtzi-
ger Jahren des 19. Jahrhunderts hatte der französische Arzt Hippolyte Bernheim (1840-1919)
eine erfolgreiche Suggestionslehre entwickelt. Für ihn war nicht mehr die Hypnose, sondern
die Suggestion, und zwar durch das gesprochene Wort, das einfachste und sicherste Mittel
der Beeinflussung der neurotischen Patientinnen und Patienten.
Vgl. Roemer: »Aussageexperiment«, 343.
Die >Korsakoffsche Psychose* (heute: Korsakow Syndrom) ist auf eine Arbeit des russischen
Psychiaters Sergej Korsakow (1854-1900) von 1887 zurückzuführen. Korsakow beschrieb
einen Symptomenkomplex, der vordergründig durch Gedächtnis- und Merkfähigkeitsstö-
rungen charakterisiert war. Da das Syndrom häufig bei chronischem Alkoholmissbrauch
auftrat, wurde es später in kausale Verbindung mit Alkoholismus gebracht.
 
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