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Jaspers, Karl; Marazia, Chantal [Hrsg.]; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 3): Gesammelte Schriften zur Psychopathologie — Basel: Schwabe Verlag, 2019

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https://doi.org/10.11588/diglit.69896#0588
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Stellenkommentar

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Alzheimer mit Verstimmung entgegengenommen (siehe hierzu die Einleitung zu diesem
Band, S. XXVIII-XXIX).
In der Anmerkung weist Jaspers auf folgende Texte hin: G. Simmel: Probleme der Geschichts-
philosophie. Eine erkenntnistheoretische Studie. Leipzig 1892. Das erste Kapitel (1-33) ist den psy-
chologischen Voraussetzungen in der Geschichtsforschung gewidmet. Max Weber: »Roscher
und Knies und die logischen Probleme der Nationalökonomie (1. Artikel)«, in: Schmollers
Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft im Deutschen Reich 27 (1903) 2-41;
29 (1905) 89-150, und 30 (1906) 81-120. Jaspers hatte Max Weber 1909 über den Kollegen
Max Gruhle kennengelernt. Sehr wahrscheinlich hatte Weber Jaspers auf Georg Simmel auf-
merksam gemacht. Weber erwähnt Simmels These in einem Brief vom 2. November 1912
(vgl. M. Weber: Briefe 1911-1912, hg. von M. R. Lepsius und W. J. Mommsen, Tübingen 1998,
729). Zu Jaspers’ Rezeption von Simmels Werk durch Vermittlung Max Webers siehe C. Wal-
ker: »Karl Jaspers as a Kantian psychopathologist, III. The concept of form in Georg Simmel’s
social theory: a comparison with Jaspers«, in: History ofPsychiatry 5 (1994) 37-70. Zu Webers
Einfluss auf Karl Jaspers siehe die Einleitung zu diesem Band, S. XXIII-XXV.
Zur Anmerkung: Jaspers verweist hier auf seinen Aufsatz »Die phänomenologische For-
schungsrichtung in der Psychopathologie« (in diesem Band, S. 367-382).
Vgl. Simmel: Probleme, 14-15.
Schon in der ersten Ausgabe der Allgemeinen Psychopathologie schwächte Jaspers diese Aus-
sage entschieden ab. Dort heißt es: »Ist das rationale Verstehen nur ein Hilfsmittel der Psy-
chologie, so führt das einfühlende Verstehen zur Psychologie selbst« (Allgemeine Psychopatho-
logie [1913], 147 )■
Den Begriff > verstehende Psychologie* hat Jaspers selbst geprägt (vgl. Gundlach: Windelband,
340,367), wohl als Pendant zu Max Webers >Verstehender Soziologie* (vgl. hierzu die Einlei-
tung zu diesem Band, S. XXIII).
>Leistungspsychologie< ist offenbar eine Wortschöpfung von Jaspers und zählt zu seinen
erfolgreichsten Prägungen (vgl. hierzu Korrespondenzen I, 477). Jaspers verwendet ihn in
der Allgemeinen Psychopathologie auch als Untertitel des Kapitels über die »Leistungen des
psychophysischen Apparats« (vgl. Allgemeine Psychopathologie [1913]). Zu Jaspers’ Haltung
gegenüber der experimentellen Psychologie siehe auch die Einleitung zu diesem Band,
S. XVIII-XXI und XXIII-XXV.
Zur Anmerkung: Zur Külpe’schen Schule siehe Stellenkommentar, Nr. 484.
Vgl. F. Nietzsche: Zur Genealogie der Moral I, besonders den »Sklavenaufstand in der Moral«.
Vgl. ders.: Der Antichrist (vgl. dazu auch A. U. Sommer: »Christentum«, in: C. Niemeyer (Hg.):
Nietzsche-Lexikon, Darmstadt 22oii, 65-67).
Zum Begriff des Idealtypus siehe den nachfolgenden Stellenkommentar und die Einleitung
zu diesem Band, S. XXIII-XXV.
In der Anmerkung verweist Jaspers auf M. Weber: »Die Objektivität* sozialwissenschaftli-
cher und sozialpolitischer Erkenntnis«, in: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik 19
(1904) 22-87. Nach Weber sind idealtypische Begriffe Gebilde, »in welchen wir Zusammen-
hänge unter Verwendung der Kategorie der objektiven Möglichkeit konstruieren, die unsere,
an der Wirklichkeit orientierte und geschulte Phantasie als adäquat beurteilt« (ebd., 68).
Jaspers hielt das >Unbemerkte< für bewusstseinsfähig. In der Allgemeinen Psychopathologie
schreibt er: »Unbemerkte seelische Vorgänge kann man unter günstigen Umständen bemer-
ken und dadurch ihre Wirklichkeit feststellen, außerbewußte kann man im Prinzip nie
 
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