Stellenkommentar UB IV WB 10, KSA 1, S. 499 549
nahm dort für einige Monate eine Stelle als Musikdirektor. In der Zeit von Au-
gust 1837 bis März 1839 wirkte er als Kapellmeister am Theater in Riga. Nach-
dem Wagner diese Stelle verloren hatte, reiste er 1839 mit seiner Frau über
London nach Paris, wo er sein Leben mit Opernarrangements und Feuilleton-
Artikeln für die Gazette Musicale fristete.
Im April 1842 ließ sich Wagner in Dresden nieder, wo im Oktober die Urauf-
führung des Rienzi stattfand. Als hier im Jahre 1843 mit großem Erfolg Der
Fliegende Holländer uraufgeführt worden war, avancierte Wagner zum Hofka-
pellmeister. 1845 folgte die Uraufführung des Tannhäuser. Nachdem sich Wag-
ner im Jahre 1849 am Dresdner Maiaufstand beteiligt hatte, wurde er steckbrief-
lich gesucht und floh in die Schweiz, wo er in Zürich Asyl fand. Im Frühjahr
1850 hielt er sich in Frankreich auf. Die Uraufführung seiner Lohengrin-Oper
erfolgte noch im selben Jahr in Weimar. Von März bis Juli 1855 war Wagner als
Gastdirigent in London tätig. Im April 1857 zog das Ehepaar Wagner nach Zü-
rich. Aufgrund von Eheproblemen reiste Wagner im August 1858 nach Venedig,
kehrte aber im März 1859 in die Schweiz zurück. Bereits im Herbst 1859 zog er
nach Paris, um Konzerte und die Aufführung des Tannhäuser vorzubereiten.
Als Wagner im Hinblick auf sein radikales politisches Engagement von 1849
eine Teilamnestie erhalten hatte, siedelte er im Februar 1862 nach Biebrich
über. In der Schweiz und in Venedig arbeitete er an seiner Oper Tristan und
Isolde, deren Partitur er 1859 abschloss. Konzerte führten ihn 1863 nach Wien,
Petersburg, Moskau, Budapest, Prag und Karlsruhe. Im Mai 1863 bezog Wagner
eine luxuriöse Wohnung in Wien. Als ihm im März 1864 wegen geplatzter
Wechsel die Schuldhaft drohte, floh er aus Wien über die Schweiz nach Stutt-
gart.
Am 4. Mai 1864 fand in der Münchner Residenz die erste Begegnung zwi-
schen Richard Wagner und König Ludwig II. statt. Im Oktober 1864 ließ sich
Wagner in München nieder, wo im Juni 1865 im Nationaltheater die Urauffüh-
rung von Tristan und Isolde stattfand. Der inzwischen mit Cosima von Bülow
liierte Wagner musste München im Dezember 1865 als persona non grata ver-
lassen und zog im April 1866 mit Cosima in eine Villa in Tribschen bei Luzern.
Nach dem Tod seiner ersten Frau Minna und Cosimas Scheidung von ihrem
Ehemann Hans von Bülow fand 1870 die Hochzeit statt. Im Jahre 1872 zog die
Familie Wagner nach Bayreuth, und am 22. Mai 1872, dem 59. Geburtstag Wag-
ners, erfolgte in N.s Anwesenheit die Grundsteinlegung für das Festspielhaus,
das dann vier Jahre später, am 13. August 1876, feierlich eröffnet wurde. Zuvor
hatte die Familie Wagner bereits im Frühjahr 1874 das Haus Wahnfried in
Bayreuth bezogen. Auf einer Italienreise arbeitete Wagner am Parsifal, dessen
Uraufführung 1882 stattfand. Am 13. Februar 1883 starb Wagner in Venedig. Zu
den biographischen Details im Leben Richard Wagners vgl. Gregor-Dellin 1980;
Müller/Wapnewski 1986; Geck 2004; Lütteken 2012.
nahm dort für einige Monate eine Stelle als Musikdirektor. In der Zeit von Au-
gust 1837 bis März 1839 wirkte er als Kapellmeister am Theater in Riga. Nach-
dem Wagner diese Stelle verloren hatte, reiste er 1839 mit seiner Frau über
London nach Paris, wo er sein Leben mit Opernarrangements und Feuilleton-
Artikeln für die Gazette Musicale fristete.
Im April 1842 ließ sich Wagner in Dresden nieder, wo im Oktober die Urauf-
führung des Rienzi stattfand. Als hier im Jahre 1843 mit großem Erfolg Der
Fliegende Holländer uraufgeführt worden war, avancierte Wagner zum Hofka-
pellmeister. 1845 folgte die Uraufführung des Tannhäuser. Nachdem sich Wag-
ner im Jahre 1849 am Dresdner Maiaufstand beteiligt hatte, wurde er steckbrief-
lich gesucht und floh in die Schweiz, wo er in Zürich Asyl fand. Im Frühjahr
1850 hielt er sich in Frankreich auf. Die Uraufführung seiner Lohengrin-Oper
erfolgte noch im selben Jahr in Weimar. Von März bis Juli 1855 war Wagner als
Gastdirigent in London tätig. Im April 1857 zog das Ehepaar Wagner nach Zü-
rich. Aufgrund von Eheproblemen reiste Wagner im August 1858 nach Venedig,
kehrte aber im März 1859 in die Schweiz zurück. Bereits im Herbst 1859 zog er
nach Paris, um Konzerte und die Aufführung des Tannhäuser vorzubereiten.
Als Wagner im Hinblick auf sein radikales politisches Engagement von 1849
eine Teilamnestie erhalten hatte, siedelte er im Februar 1862 nach Biebrich
über. In der Schweiz und in Venedig arbeitete er an seiner Oper Tristan und
Isolde, deren Partitur er 1859 abschloss. Konzerte führten ihn 1863 nach Wien,
Petersburg, Moskau, Budapest, Prag und Karlsruhe. Im Mai 1863 bezog Wagner
eine luxuriöse Wohnung in Wien. Als ihm im März 1864 wegen geplatzter
Wechsel die Schuldhaft drohte, floh er aus Wien über die Schweiz nach Stutt-
gart.
Am 4. Mai 1864 fand in der Münchner Residenz die erste Begegnung zwi-
schen Richard Wagner und König Ludwig II. statt. Im Oktober 1864 ließ sich
Wagner in München nieder, wo im Juni 1865 im Nationaltheater die Urauffüh-
rung von Tristan und Isolde stattfand. Der inzwischen mit Cosima von Bülow
liierte Wagner musste München im Dezember 1865 als persona non grata ver-
lassen und zog im April 1866 mit Cosima in eine Villa in Tribschen bei Luzern.
Nach dem Tod seiner ersten Frau Minna und Cosimas Scheidung von ihrem
Ehemann Hans von Bülow fand 1870 die Hochzeit statt. Im Jahre 1872 zog die
Familie Wagner nach Bayreuth, und am 22. Mai 1872, dem 59. Geburtstag Wag-
ners, erfolgte in N.s Anwesenheit die Grundsteinlegung für das Festspielhaus,
das dann vier Jahre später, am 13. August 1876, feierlich eröffnet wurde. Zuvor
hatte die Familie Wagner bereits im Frühjahr 1874 das Haus Wahnfried in
Bayreuth bezogen. Auf einer Italienreise arbeitete Wagner am Parsifal, dessen
Uraufführung 1882 stattfand. Am 13. Februar 1883 starb Wagner in Venedig. Zu
den biographischen Details im Leben Richard Wagners vgl. Gregor-Dellin 1980;
Müller/Wapnewski 1986; Geck 2004; Lütteken 2012.