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Salomon-Calvi, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1925, 11. Abhandlung): Magmatische Hebungen: mit besonderer Berücksichtigung von Calabrien — Berlin, Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.43392#0017
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Magmatische Hebungen.

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hier ein schönes Beispiel für das. zeitliche Auseinanclerfallen von Oro-
genese und Epeirogenese, wie das Stille behauptet. Nach Ablagerung
des Miozäns starke Faltung, dann stellenweise Abtragung und auf weite
Strecken Ablagerung von Pliozän und (?) Diluvium. Zum Schluß starke
epeirogenetische Hebung, die wahrscheinlich, wenn auch vorübergehend
durch kleine Senkungen unterbrochen, noch heute anhält.
Auch Wepfer sagt für unser Gebiet auf S. 416: „Es ist ein klares
Gesetz, daß das Land aus dem Meere aufsteigt, und das sich — für
sich allein betrachtet — nicht ohne weiteres mit den Forderungen der
Isostasie in Einklang bringen ließe.“ Später (S. 419) nimmt er aller-
dings an, daß die gehobenen Teile Süditaliens im älteren Pliozän durch
Abtragung mesozoischer und tertiärer Schichten entlastet worden seien
und „daß in der Folge gerade dieser aus kristallinen Gesteinen auf-
gebaute Teil Süditaliens auch besonders hoch gehoben wird, ganz wie
es das Gesetz der Isostasie fordert“. Er fügt aber selbst auf S. 420
hinzu: „Demgegenüber fiele dann freilich die Tatsache des Einbruchs
jener kristallinen Massen in der Tyrrhenis ganz aus dem Rahmen der
isostatischen Betrachtungsweise. “
Ich habe gegen die Annahme eines isostatischen Aufstieges, selbst
wenn im älteren Pliozän eine starke Abtragung geherrscht haben sollte,
die größten Bedenken. Denn dann hätte der Aufstieg einsetzen müssen,
bevor die mächtige Schichtreihe des mittleren und oberen Pliozäns zur
Ablagerung gekommen wäre. Auch das bekannte Nachhinken der
isostatischen Kompensationen reicht zur Erklärung dieser starken Ver-
spätung des Aufstieges nicht aus.
Ebensowenig kann man die hohe Lage der Terrassen durch eusta-
tische Senkung des Meeresspiegels erklären. Sie hätte sich ja im
ganzen Bereiche des Mittelmeeres in ähnlicher Weise zeigen müssen,
während davon nichts bekannt ist. Im Gegenteil kennen wir die Tat-
sache, daß auf Capri (Bellini und Kranz a. a. O.) und am Monte
Pellcgrino (Wepfer) die höchsten Strandlinien weit hinter den cala-
brischen Zurückbleiben (Capri 200 m, Monte Pellegrino 350 m). Bei Rom
liegt das marine Pliozän ebenfalls viel tiefer als in Calabrien. Und
auch die Strandlinien der Halbinsel von Salerno stimmen nicht mit
denen von Calabrien.1)
0 Rovereto (Studi di Geomorfologia, Genova 1908, S. 251) nimmt aller-
dings auch auf Capri höhere Terrassen an, eine ungefähr dem Gipfel des Solaro
(585 m) entsprechende und eine bei 270—290 m. Kranz wendet sich aber doch
wohl mit Recht gegen diese Annahmen; und auch Bellini unterschied 1902 nur
vier Strandlinien, von denen die höchste bei etwa 200 m, die tiefste etwa 5 m
über dem Meere liegen sollte. Interessant ist auf alle Fälle der Versuch Rove-
 
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