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Salomon-Calvi, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1925, 11. Abhandlung): Magmatische Hebungen: mit besonderer Berücksichtigung von Calabrien — Berlin, Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.43392#0019
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Magmatische Hebungen.

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sollten, wenn eben nicht das Einsinken der Nachbarschollen einen Zwang
in dieser Richtung ausgeübt hätte. Aber welches ist denn die letzte
Ursache dieses Einsinkens? Jedenfalls halte ich beide Hypothesen
immer noch für wahrscheinlicher als jede mir bekannte dritte.
Ich komme also zur Annahme einer aktiven epeirogenen1)
Hebung unter Ausschluß isostatischer odereustatischer
Bewegungen. Damit will ich natürlich nicht sagen, daß nicht beide
in kleinem Umfange auch in dem betrachteten Gebiete tätig gewesen
sein könnten.
Süditalien ist nun keineswegs das einzige Gebiet, in dem eine
nichtorogene und nichtisostatische Hebung vorliegt. Wir haben in
Südwestdeutschland die seit langer Zeit bekannte Erscheinung, daß sich
das ganze südwestdeutsche Stufenland mit der Schwäbischen und Frän-
kischen Alb teils am Ende der Jurazeit, teils in der' Kreide2) bis zu
Höhen von 1500 m gehoben hat.
Diese Hebung erfolgte nach Ablagerung von mesozoischen Sedi-
menten, die im Durchschnitt mindestens 1000-1200 m mächtig sind.
Eine Faltung fand nicht statt. Hebung durch sichtbare Magmen fehlt
ebenfalls. Eine entsprechende Senkung des Meeresspiegels müßte welt-
weit sichtbare Folgen gehabt haben, die nicht bekannt sind. — Als
ein weiteres Beispiel könnte hier die lothringische Stufenlandschaft an-
geführt werden. Auch Spitzbergen, östlich von der Faltungszone der
Westküste, wäre zu nennen und noch eine ganze Reihe von anderen
Gebieten, soweit sie nicht durch die kritischen Ausführungen von F. E.
Suess aus der Reihe der echten Hebungen gestrichen sind. Ich ver-
zichte aber darauf, schon an dieser Stelle eine Zusammenstellung weiterer
Beispiele zu geben. Indessen erinnere ich daran, daß nach den auf
S. 4 genannten Verfassern, die sich für aktive Hebung durch Mag-
men ausgesprochen haben, in neuerer Zeit immer mehr Forscher ver-
sucht haben, aktive Hebungen festzustellen. Deecke hat das 1912 für
die Alpen getan.3)
Weinschenk hat schon 1899 (Zeitschr. f. Krystallogr. 32 S. 261 f.)
versucht, ein jugendliches Alter des Tessiner Gneises nachzuweisen.
Da dieser in den Antigoriogneis des Simpions übergeht, so würde da-
mit eines der größten südalpinen Zentralmassive als jugendlich und
unter Umständen auch als Ursache einer Hebung in Betracht ge-
0 Ich sage mit Gilbert, der den Namen geschaffen hat, „epeirogen“ und
nicht mit lateinischer Aussprache des griechischen Wortes „epirogen“.
2) Gegend der von Guembel und neuerdings von Lehner beschriebenen ma-
rinen Kreidebildungen in der Fränkischen Alb.
3) Die alpine Geosynklinale. N. Jahrb. f. Min. Beil. Bd. 38 S. 850—851.
 
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