Magmatische Hebungen.
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sammenhalt der zu hebenden festen Masse abhängen. Ich sehe auch gar
keinen Grund ein, warum nicht an den Grenzen derartiger ungleich
gehobener Massen Hebungsbeben, ein jetzt seit langer Zeit ver-
pönter Ausdruck, stattfinden sollten.
Eine Stütze für die hier vertretenen Anschauungen und die Strö-
mungstheorien überhaupt scheint mir auch die Tatsache zu sein, daß
in sehr vielen Gebieten die chemische Beschaffenheit der intrudierten
oder erumpierten Magmen im Laufe größerer Zeiträume völlig ihren
Charakter geändert hat.
F. v. Wolff hat eine Zusammenstellung darüber in seinem Buche
über den „Vulkanismus“ gegeben (bes. S. 158—160). Er entwickelt
da die ja auch von anderen vertretene Anschauung, als ob ursprüng-
lich auf der Erde nur Eruptionen und Intrusionen des „höherliegenden“
pazifischen Magmas stattgefunden hätten. Später hätten allmählich auch
Eruptionen und höhere Intrusionen des an sich „tieferliegenden“ atlan-
tischen Magmas stattgefunden; und seit dem Tertiär verdränge dies
immer mehr das pazifische Magma. Das ist z. B. im Schwarzwald so,
wo die vormesozoischen Magmen der pazifischen Gruppe, die tertiären
der atlantischen angehören. Ich muß ganz offen bekennen, daß ich das
Material, welches dieser Hypothese zugrunde liegt, noch lange nicht
für ausreichend zur Stützung einer so weittragenden Hypothese halte.
Ich rechne vielmehr damit, daß lediglich Strömungen mit starker hori-
zontaler Komponente Magmen von verschiedenem Charakter in neue
Gebiete führen. Niggli und Erdmannsdörffer lehnen denn auch die
von F.v. Wolff vertretene Hypothese ab (s. Erdmannsdörffer, Grund-
lagen der Petrographie S. 202).
Die nach meiner Auffassung magmatisch gehobenen Gebiete
dürften häufig dem entsprechen, was in der Literatur als Großfalten
bezeichnet wird, also unter den STiLLEschen Begriff der Undationen
fällt. Aber Stille muß sie natürlich bei seinem Standpunkt alle als
durch Seitendruck entstanden erklären, während ich die von mir ins
Auge gefaßten Gebiete als vertikal gehoben ansehe. Es wird für die
Weiterentwicklung der Geologie von erheblicher Bedeutung sein, ob
weitere Untersuchungen eine sichere Entscheidung für eine der beiden
Auffassungen bringen werden. Jedenfalls halte ich es für richtig,
diesen natürlich rein sachlichen Gegensatz nicht zu vertuschen, sondern
die Fachgenossen zur Nachprüfung aufzufordern. Dabei wird uns aber
beiden nicht damit gedient sein, daß die Anhänger der beiden Theorien
lediglich ihren Standpunkt bekräftigen, also gewissermaßen abstimmen,
sondern daß sie Material zur Entscheidung sammeln.
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sammenhalt der zu hebenden festen Masse abhängen. Ich sehe auch gar
keinen Grund ein, warum nicht an den Grenzen derartiger ungleich
gehobener Massen Hebungsbeben, ein jetzt seit langer Zeit ver-
pönter Ausdruck, stattfinden sollten.
Eine Stütze für die hier vertretenen Anschauungen und die Strö-
mungstheorien überhaupt scheint mir auch die Tatsache zu sein, daß
in sehr vielen Gebieten die chemische Beschaffenheit der intrudierten
oder erumpierten Magmen im Laufe größerer Zeiträume völlig ihren
Charakter geändert hat.
F. v. Wolff hat eine Zusammenstellung darüber in seinem Buche
über den „Vulkanismus“ gegeben (bes. S. 158—160). Er entwickelt
da die ja auch von anderen vertretene Anschauung, als ob ursprüng-
lich auf der Erde nur Eruptionen und Intrusionen des „höherliegenden“
pazifischen Magmas stattgefunden hätten. Später hätten allmählich auch
Eruptionen und höhere Intrusionen des an sich „tieferliegenden“ atlan-
tischen Magmas stattgefunden; und seit dem Tertiär verdränge dies
immer mehr das pazifische Magma. Das ist z. B. im Schwarzwald so,
wo die vormesozoischen Magmen der pazifischen Gruppe, die tertiären
der atlantischen angehören. Ich muß ganz offen bekennen, daß ich das
Material, welches dieser Hypothese zugrunde liegt, noch lange nicht
für ausreichend zur Stützung einer so weittragenden Hypothese halte.
Ich rechne vielmehr damit, daß lediglich Strömungen mit starker hori-
zontaler Komponente Magmen von verschiedenem Charakter in neue
Gebiete führen. Niggli und Erdmannsdörffer lehnen denn auch die
von F.v. Wolff vertretene Hypothese ab (s. Erdmannsdörffer, Grund-
lagen der Petrographie S. 202).
Die nach meiner Auffassung magmatisch gehobenen Gebiete
dürften häufig dem entsprechen, was in der Literatur als Großfalten
bezeichnet wird, also unter den STiLLEschen Begriff der Undationen
fällt. Aber Stille muß sie natürlich bei seinem Standpunkt alle als
durch Seitendruck entstanden erklären, während ich die von mir ins
Auge gefaßten Gebiete als vertikal gehoben ansehe. Es wird für die
Weiterentwicklung der Geologie von erheblicher Bedeutung sein, ob
weitere Untersuchungen eine sichere Entscheidung für eine der beiden
Auffassungen bringen werden. Jedenfalls halte ich es für richtig,
diesen natürlich rein sachlichen Gegensatz nicht zu vertuschen, sondern
die Fachgenossen zur Nachprüfung aufzufordern. Dabei wird uns aber
beiden nicht damit gedient sein, daß die Anhänger der beiden Theorien
lediglich ihren Standpunkt bekräftigen, also gewissermaßen abstimmen,
sondern daß sie Material zur Entscheidung sammeln.