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Pütter, August; Trefftz, Erich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1927, 4. Abhandlung): Chemische Reizwirkung und Giftwirkung — Berlin, Leipzig, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.43531#0006
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A. Pütter :

eine Gleichung darzustellen, der anscheinend eine bestimmte theoretische
Vorstellung zugrunde liegt und die dementsprechend als rationelle
Formel angesehen werden müßte.
Auch er wählt den reziproken Wert der Absterbezeit T (allgemeiner
der Wirkungszeit) als Maß der Giftigkeit und setzt:
1
-rj: = K(c-nY
Es bedeutet c die Giftkonzentration, n eine Konzentration, der die
Deutung der Schwellenkonzentration gegeben wird, die gerade noch
oder gerade nicht mehr zu der Wirkung genügt, wenn die Zeit beliebig
lang ist (T = oo).
Die Konstanten dieser Gleichung sind die Größen 7a und der
Exponent m. In den beobachteten Fällen ist m etwa 2 bis 3, so daß
die ganze Gleichung eine Ähnlichkeit mit der Gleichung der Adsorp-
tionsisotherme bekommt. Hierin sieht Ostwald auch die theoretische
Bedeutung seiner Gleichung. Er glaubt sie so auffassen zu können,
daß die Giftigkeit der Giftkonzentration proportional sei, die im Ad-
sorptionsgleichgewicht erreicht wird»
Auch gegen diese Gleichung muß der gleiche grundsätzliche Ein-
wand erhoben werden, wie gegen den Vergleich H. H. Meyers.
Auf der einen Seite der Gleichung steht eine Zeit (die Wirkungs-
zeit), auf der anderen eine Konzentration. Es werden damit zwei
Größen von ganz verschiedener Dimension einander gleichgesetzt.
Schon aus dieser Eigenschaft der Gleichung ergibt sich, daß sie
nicht geeignet sein kann, die Vorgänge rationell darzustellen, die durch
sie erfaßt werden sollen. Die Konzentration stellt nach Wo. Ostwalds
Auffassung wieder eine Größe dar, durch die ein stationärer Zustand
(der des Adsorptionsgleichgewichts) gekennzeichnet wird, d. h. ein Zu-
stand, wie er nach unendlich langer Zeit erreicht wird.
Die Forderung, der eine Gleichung genügen muß, die das Wesen
des Vorganges der Vergiftung beschreibt, ist die: Es müssen auf
beiden Seiten der Gleichung Konzentrationen stehen, und zwar
auf beiden die gleiche Konzentration, nämlich die, bei der eben eine
Wirkung eintritt, d. h. die Schwellenkonzentration. Diese Konzentration
tritt auf der einen Seite als Funktion der Zeit auf. Es handelt sich
ja gerade darum, die Zeit anzugeben, nach der bei verschiedenen von
außen einwirkenden Konzentrationen im Innern des lebenden Systems
eine bestimmte, in allen Fällen gleiche Zustandsänderung eintritt.
Diese Zustandsänderung ist wieder durch eine Konzentration gekenn-
zeichnet. Nicht oder doch nicht notwendig durch die Konzentration
 
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