Über den Wirkungsantagonismus von Blutkörperchen und Serum usw. 5
im Serum dargestellt wird, sich im Stoffwechsel des Organismus aus wirkt,
ist nicht ohne weiteres ersichtlich. Neben gewissen Analogien zur Sero-
logie, auf die schon früher hingewiesen wurde (1. c.), ist zu beachten,
daß bei schwankender Menge des Hemmungskörpers (und eine solche
Schwankung ist nach dem Ausfall der Versuche wohl anzunehmen, da
verschiedene Sera derselben Tierspezies oft bedeutende Unterschiede
in ihrer Hemmungsintensität aufweisen) die Arginase der Erythrozyten
aus im Blute enthaltenen Arginin basisches Ornithin und Harnstoff
freimacht und damit bei einer momentanen, physiologischen Acidosis
die Wasserstoffionenkonzentration des Blutes konstant erhalten. hilft.
Dieser Auffassung ordnen sich auch zwanglos die Befunde unter, daß bei
einem pH von 6,5 die hemmende Wirkung nicht nur nicht vorhanden,
sondern sogar in eine fördernde umgewandelt ist (1. c.).
Nach noch unveröffentlichten Untersuchungen von Edlbacher
Krattss u.Verf. spaltet Adrenalin bei Gegenwart von Sauerstoff aus Glyko-
koll Ammoniak ab. Es wurde untersucht, welchen Einfluß Blutbestand-
teile, Organextrakte und einige Hormone auf diese Spaltung ausüben.
Bei Gegenwart von Serum oder Plasma verschiedener Tiere findet eine
sehr bedeutende Förderung dieser Reaktion statt, während umgekehrt
die Anwesenheit von Erythrozyten zum mindesten stark hemmt, bei
genügender Konzentration sogar vollständig unterdrückt. Dasselbe gilt
für die Extrakte von Muskel, Leber, Niere und Milz. Bei diesen Reaktio-
nen konnte, wie aus dem experimentellen Teil dieser Arbeit deutlich her-
vorgeht, bewiesen werden, daß es sich hier, sowohl bei der Förderung,
wie auch bei der Hemmung keinesfalls um physikalisch-chemische Er-
scheinungen durch Adsorption handelt, sondern wohl um rein chemische.
Auffallend ist, daß alle Zubereitungen aus zelligen Organen auch die
zellfreien, wie filtrierte Preß- und Kochsäfte und Dialysate, die Reaktion
hemmen, dies legt den Gedanken nahe, daß irgendwelche zum Aufbau
der Zellen verwandten Stoffe als Hemmungskörper funktionieren.
Experimenteller Teil.
I. Versuche über Arginasehemmung.
In früheren Untersuchungen1) über die Beeinflussung der von A. Kos-
SEL entdeckten Arginase, die bekanntlich Arginin hydrolytisch in Harn-
stoff und Ornithin spaltet, durch Serum wurde dargelegt, daß die Arginase-
reaktion prinzipiell durch Serum gehemmt wird. Es ergab sich weiterhin,
daß die Erythrozyten verschiedener Tiere und auch die des Menschen
selbst Arginase enthalten. Ferner wurde gezeigt, daß die Wasserstoff ionen-
J) Edlbacher, Krause und Merz, Hoppe-Seyler 170,68 (1927).
im Serum dargestellt wird, sich im Stoffwechsel des Organismus aus wirkt,
ist nicht ohne weiteres ersichtlich. Neben gewissen Analogien zur Sero-
logie, auf die schon früher hingewiesen wurde (1. c.), ist zu beachten,
daß bei schwankender Menge des Hemmungskörpers (und eine solche
Schwankung ist nach dem Ausfall der Versuche wohl anzunehmen, da
verschiedene Sera derselben Tierspezies oft bedeutende Unterschiede
in ihrer Hemmungsintensität aufweisen) die Arginase der Erythrozyten
aus im Blute enthaltenen Arginin basisches Ornithin und Harnstoff
freimacht und damit bei einer momentanen, physiologischen Acidosis
die Wasserstoffionenkonzentration des Blutes konstant erhalten. hilft.
Dieser Auffassung ordnen sich auch zwanglos die Befunde unter, daß bei
einem pH von 6,5 die hemmende Wirkung nicht nur nicht vorhanden,
sondern sogar in eine fördernde umgewandelt ist (1. c.).
Nach noch unveröffentlichten Untersuchungen von Edlbacher
Krattss u.Verf. spaltet Adrenalin bei Gegenwart von Sauerstoff aus Glyko-
koll Ammoniak ab. Es wurde untersucht, welchen Einfluß Blutbestand-
teile, Organextrakte und einige Hormone auf diese Spaltung ausüben.
Bei Gegenwart von Serum oder Plasma verschiedener Tiere findet eine
sehr bedeutende Förderung dieser Reaktion statt, während umgekehrt
die Anwesenheit von Erythrozyten zum mindesten stark hemmt, bei
genügender Konzentration sogar vollständig unterdrückt. Dasselbe gilt
für die Extrakte von Muskel, Leber, Niere und Milz. Bei diesen Reaktio-
nen konnte, wie aus dem experimentellen Teil dieser Arbeit deutlich her-
vorgeht, bewiesen werden, daß es sich hier, sowohl bei der Förderung,
wie auch bei der Hemmung keinesfalls um physikalisch-chemische Er-
scheinungen durch Adsorption handelt, sondern wohl um rein chemische.
Auffallend ist, daß alle Zubereitungen aus zelligen Organen auch die
zellfreien, wie filtrierte Preß- und Kochsäfte und Dialysate, die Reaktion
hemmen, dies legt den Gedanken nahe, daß irgendwelche zum Aufbau
der Zellen verwandten Stoffe als Hemmungskörper funktionieren.
Experimenteller Teil.
I. Versuche über Arginasehemmung.
In früheren Untersuchungen1) über die Beeinflussung der von A. Kos-
SEL entdeckten Arginase, die bekanntlich Arginin hydrolytisch in Harn-
stoff und Ornithin spaltet, durch Serum wurde dargelegt, daß die Arginase-
reaktion prinzipiell durch Serum gehemmt wird. Es ergab sich weiterhin,
daß die Erythrozyten verschiedener Tiere und auch die des Menschen
selbst Arginase enthalten. Ferner wurde gezeigt, daß die Wasserstoff ionen-
J) Edlbacher, Krause und Merz, Hoppe-Seyler 170,68 (1927).