Unter den Funden, die während des November 1930 in der
Grube am ,,Sandbusch“ (Grafenrain) in Mauer geborgen wurden,
befindet sich das 8,7 cm lange (maximal 3,4 cm breite) Bruch-
stück eines äußeren Unterkiefer-Inzisiven von Hippopotamus
amphibius. Das Stück stammt von etwa 5 m unter der Letten-
bank. Der Zahn trägt außen eine etwa 1 mm starke gelblich-
weiße Schicht, die dem verwitterten Elfenbein der Elephas-Stoß-
zähne sehr ähnlich ist. Darunter erscheint aber die für Hippopo-
tamus typische Längsriefelung des Schmelzes. Der konzentrisch
ausgebrochene mittlere Teil des Dentins täuscht eine tiefere Alve-
ole vor. — Ein zweiter mandibularer Inzisive wurde in diesem
Frühjahr ungefähr an derselben Stelle geborgen. Der Zahn zeigt
denselben Erhaltungszustand, nur daß der Schmelz unter der
„Elfenbein“-Schicht nirgends zu sehen ist. Dagegen zeigt das
Exemplar, das einem jugendlichen Tier angehört hat, sehr schön
die beginnende, typische Ankaufazette der Hippopotamus-Inzisiven.
Das Bruchstück ist 10,4 cm lang und an der Bruchstelle 3,05:3,4 cm
breit. — Freudenberg erwähnt in der Fußnote einer Arbeit über
Ätna-Ausbrüche: „In Mauer wurde von mir ein Schneidezahn
dieser Art {Hippopotamus major) gefunden.“ (Centralbl. f. Min.
1923 S. 483.)
Ich möchte hier kurz auf die Bedeutung der vier letztbeschrie-
benen Funde von Mauer eingehen:
In Hippopotamus selbst haben wir einen Vertreter einer Fauna,
der wir in Jockgrimm und in den tieferen Schichten von Mosbach
begegnen. Dasselbe gilt von Trogoni/ieriiz/n Cuvieri, aus Mauer
von Rüger (1929) unter Trogontherium Soergeli beschrieben. Die
beiden Katzen Machairodus latidens (Rüger 1929) und Felis issio-
dorensis (Voelcker 1930) repräsentieren pliozäne Formen. Felis
issiodorensis ist allerdings auch aus den untersten Schichten von
Mosbach bekannt. — Während sich in Mosbach die altertümlichen
r
Grube am ,,Sandbusch“ (Grafenrain) in Mauer geborgen wurden,
befindet sich das 8,7 cm lange (maximal 3,4 cm breite) Bruch-
stück eines äußeren Unterkiefer-Inzisiven von Hippopotamus
amphibius. Das Stück stammt von etwa 5 m unter der Letten-
bank. Der Zahn trägt außen eine etwa 1 mm starke gelblich-
weiße Schicht, die dem verwitterten Elfenbein der Elephas-Stoß-
zähne sehr ähnlich ist. Darunter erscheint aber die für Hippopo-
tamus typische Längsriefelung des Schmelzes. Der konzentrisch
ausgebrochene mittlere Teil des Dentins täuscht eine tiefere Alve-
ole vor. — Ein zweiter mandibularer Inzisive wurde in diesem
Frühjahr ungefähr an derselben Stelle geborgen. Der Zahn zeigt
denselben Erhaltungszustand, nur daß der Schmelz unter der
„Elfenbein“-Schicht nirgends zu sehen ist. Dagegen zeigt das
Exemplar, das einem jugendlichen Tier angehört hat, sehr schön
die beginnende, typische Ankaufazette der Hippopotamus-Inzisiven.
Das Bruchstück ist 10,4 cm lang und an der Bruchstelle 3,05:3,4 cm
breit. — Freudenberg erwähnt in der Fußnote einer Arbeit über
Ätna-Ausbrüche: „In Mauer wurde von mir ein Schneidezahn
dieser Art {Hippopotamus major) gefunden.“ (Centralbl. f. Min.
1923 S. 483.)
Ich möchte hier kurz auf die Bedeutung der vier letztbeschrie-
benen Funde von Mauer eingehen:
In Hippopotamus selbst haben wir einen Vertreter einer Fauna,
der wir in Jockgrimm und in den tieferen Schichten von Mosbach
begegnen. Dasselbe gilt von Trogoni/ieriiz/n Cuvieri, aus Mauer
von Rüger (1929) unter Trogontherium Soergeli beschrieben. Die
beiden Katzen Machairodus latidens (Rüger 1929) und Felis issio-
dorensis (Voelcker 1930) repräsentieren pliozäne Formen. Felis
issiodorensis ist allerdings auch aus den untersten Schichten von
Mosbach bekannt. — Während sich in Mosbach die altertümlichen
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