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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1933, 4. Abhandlung): Max Wolf: 1863 - 1932, ein Gedenkblatt — Berlin, 1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.43671#0006
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Einführungsworte zur Max Wolf Gedenkfeier
am 26. Juni 1933
von Prorektor Prof. Dr. Erdmannsdörffer.
Hochansehnliche Trauerversammlung!
Am 3. Oktober 1932 hat Max Wolf die leuchtenden Augen
für immer geschlossen. Mit ihm ist eine Persönlichkeit dahin-
gegangen, die in ganz besonderem Maße mit Heidelberg und seiner
Universität verbunden war. Schon in früher Jugend hat er, unter-
stützt von der verständnisvollen Hilfe seines Vaters, sich seiner
Wissenschaft, der Astronomie widmen können. Mit den beschei-
densten Mitteln beginnend, hat er es vermocht, die astronomischen
Beobachtungsstätten Heidelbergs Schritt für Schritt auszubauen
und zu vervollkommnen und durch seine ausgeprägte Beobachtungs-
gabe, seinen Ideenreichtum und die unermüdliche Hingabe an sein
Werk die Königstuhl-Sternwarte zu einer der ersten und ange-
sehensten aller Länder zu machen.
Selbst ein Sohn unserer Stadt — deren Ehrenbürger er wurde —
hat er Heidelberg und seiner Universität alle Zeit die Treue gehalten
und mehrfache ehrenvolle Berufungen an andere Stellen abgelehnt.
Er blieb fest verwurzelt mit der Hochschule, an der er auch die
meisten Studienjahre verbracht hatte. Verwurzelt auch in ihren
ruhmreichen Traditionen, die auf die Namen Helmholtz, Kirch-
hoff und Bunsen zurückgingen, stellte er selbst eine Verkörperung
besten deutschen Gelehrtentums dar: Die Tat war ihm alles, nichts
der Ruhm.
Über 40 Jahre hat er hier geforscht und gelehrt. Die hohen
Anforderungen, die er als etwas Selbstverständliches an sich selbst
stellte, waren für seine Mitarbeiter ein leuchtendes und anfeuerndes
Vorbild, seinen Studenten war er ein meisterhafter Lehrer.
In der engen Berührung mit dem Kosmischen gewann er jene
Abgeklärtheit und menschliche Güte, die wir alle an ihm so liebten.
Sein Rat war in Universität und Fakultät jederzeit willkommen
und hoch geschätzt.
 
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