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Vogel, Paul; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1933, 5. Abhandlung): Studien über den Schwindel — Berlin, 1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.43672#0051
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Studien über den Schwindel

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kann eine Benommenheit eintreten, die im ganzen aber selten ist.
Im schweren MENiERESchen Anfall können stürmisch alle Symptome
fast gleichzeitig eintreten, während bei anderer Gelegenheit, vor
allem im Experiment, in einer gewissen zeitlichen Reihenfolge
das vegetative Syndrom sich erst entwickelt.
Will man vom klinischen her eine gewisse Gruppierung treffen,
so kann man mit Dejerine (6) aus dem Gesamtkomplex vegetativer
Erscheinungen herausheben: vasomotorische Veränderungen (Blässe,
Kühle der Haut, Gähnen und Müdigkeit), die der Synkope nahe-
stehen, und Störungen der Magen- und Darmtätigkeit. Diese geben
jedenfalls dem klinischen Bild das Gepräge, während Symptome von
Seiten des Herzens und der Atmung nur eine sekundäre Rolle spielen,
wenn nicht besondere Bedingungen vorliegen. So greift der Schwin-
delkranke gern nach seinem Kopf und nach seinem Leib, weniger
an die Brust, wie das im Angstanfall der Kranke zu tun pflegt. In
der zeitlichen Folge gehen die vasomotorischen Veränderungen den
intestinalen meist voran. Blaßwerden ist oft das erste Symptom
und Erbrechen und Durchfall das letzte.
Die klinischen Beobachtungen sind nun in experimentellen
Einzeluntersuchungen weiter analysiert worden, um das Zustande-
kommen dieser Symptome und ihren Zusammenhang mit dem
Schwindel zu verstehen. Man ist dabei meistens von der Reizung
des Vestibularapparates ausgegangen (Drehversuche, kalorische und
galvanische Reize); ein Vorgehen, das ja der MENiERESche Anfall
nahelegte. Von den Ergebnissen dieser Untersuchungen ist wichtig,
daß sichere und eindeutige Einflüsse der Labyrintherregung auf das
Herz (beobachtet am Elektrokardiogramm) und die Atemkurve nicht
nachgewiesen werden konnten. Das Gleiche gilt für den Stoffwech-
sel. Hier hat neuerdings Krause (10) beim Menschen nach längerer
Kaltspülung eines Ohres eine Veränderung der Blutzuckerkurve
nicht finden können. Die bei Tier und Mensch beschriebenen Ver-
änderungen des Blutdrucks und der Durchblutung —• meist wird
von einer Blutdrucksenkung gesprochen — sind hinsichtlich der
Faktoren ihres Zustandekommens noch recht unklar. Sichere und
eindeutige Befunde hat man dagegen ganz entsprechend der klini-
schen Beobachtung am Magen-Darmkanal erheben können. Die
röntgenologische Beobachtung des breigefüllten Magens beim
Menschen, sowie die Beobachtung von Dünndarmschlingen im
Tierversuch ließen unter der Labyrintherregung Veränderungen
des Ablaufs der Bewegungen und des Spieles der Zusammenarbeit
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