Studien über den Schwindel
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Reizbarkeit des Z.N.S., doch ist über die Einzelheiten etwa konsti-
tutionell gegebener Bedingungen kaum etwas bekannt.
3. Erweiterung der bisherigen Fragestellung.
Es ist nun recht interessant, daß auch von psychologischer
Seite bereits vor vielen Jahren die Bedeutung rhythmischer wieder-
holter Reizung bestimmter Körperstellen für das Zustandekommen
stimmungsmäßiger Reaktionen erkannt worden ist. Freud (7) hat
die Ansicht vertreten, daß es vor allem beim kleinen Kinde einzelne
Körperstellen gibt, von denen her in besonders ausgesprochener
Weise Lust- und Unlustgefühle angeregt werden können, wobei es
zunächst dahingestellt bleibt, ob diese Gefühle immer eine sexuelle
Färbung tragen. Es sind dies die sogenannten erogenen Zonen.
Abgesehen von dieser im Körperschema gegebenen Vorlage mißt er
für das Entstehen affektiver Regungen die größte Bedeutung den
Bedingungen und den Qualitäten der Reize zu. Als eine solche
Qualität wird von ihm der rhythmische Charakter der Reizung an-
geführt. Freud erinnert daran, wie gern Kinder sich allen möglichen
„rhythmischen mechanischen Körpererschütterungen“ hingeben und
ihre dauernde Wiederholung wünschen. Schaukeln, Karussell-
fahren, Drehen um sich selber sind beliebte Spiele. Das Wiegen,
das die Säuglinge oft so prompt beruhigt, gehört ebenfalls hierher.
Daß bei allen diesen Vorgängen Einwirkungen auf den Vestibular-
apparat mit eine Rolle spielen, ist nicht zu bezweifeln. Aber diese
alltäglichen Erfahrungen können unseren Blick noch in eine andere
Richtung lenken. Unsere Darstellung war bisher davon ausgegangen,
daß die Nausea mit ihrer dysphorischen Verstimmung das dem
Schwindel zugehörige vegetative Syndrom sei. Jetzt aber wird
deutlich, daß auch ausgesprochene Euphorie mit ihm verbunden
sein kann. Viele Kinder und auch Erwachsene vertragen Schwindel-
bewegungen recht gut und ohne alle schlimmen Folgen. Auch unter
unseren Vpn. befand sich eine, die nie nauseaartige Symptome
zeigte, sondern auf die alle Schwindelversuche nur im Sinne der
Belustigung und der Euphorie wirkten. Auch ist es längst bekannt,
daß Säuglinge und Kleinkinder in der Regel nicht seekrank werden,
obwohl bei ihnen vestibuläre Reaktionen, wie zum Beispiel der
Nystagmus, auslösbar sind. Die übliche Darstellung also, daß zum
Schwindel nauseaartige Symptome hinzukommen oder nicht, ist
nicht umfassend genug und sieht das Problem zu einfach. Fordert
man etwa Menschen auf, mit Karussell zu fahren, so sind die einen
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Reizbarkeit des Z.N.S., doch ist über die Einzelheiten etwa konsti-
tutionell gegebener Bedingungen kaum etwas bekannt.
3. Erweiterung der bisherigen Fragestellung.
Es ist nun recht interessant, daß auch von psychologischer
Seite bereits vor vielen Jahren die Bedeutung rhythmischer wieder-
holter Reizung bestimmter Körperstellen für das Zustandekommen
stimmungsmäßiger Reaktionen erkannt worden ist. Freud (7) hat
die Ansicht vertreten, daß es vor allem beim kleinen Kinde einzelne
Körperstellen gibt, von denen her in besonders ausgesprochener
Weise Lust- und Unlustgefühle angeregt werden können, wobei es
zunächst dahingestellt bleibt, ob diese Gefühle immer eine sexuelle
Färbung tragen. Es sind dies die sogenannten erogenen Zonen.
Abgesehen von dieser im Körperschema gegebenen Vorlage mißt er
für das Entstehen affektiver Regungen die größte Bedeutung den
Bedingungen und den Qualitäten der Reize zu. Als eine solche
Qualität wird von ihm der rhythmische Charakter der Reizung an-
geführt. Freud erinnert daran, wie gern Kinder sich allen möglichen
„rhythmischen mechanischen Körpererschütterungen“ hingeben und
ihre dauernde Wiederholung wünschen. Schaukeln, Karussell-
fahren, Drehen um sich selber sind beliebte Spiele. Das Wiegen,
das die Säuglinge oft so prompt beruhigt, gehört ebenfalls hierher.
Daß bei allen diesen Vorgängen Einwirkungen auf den Vestibular-
apparat mit eine Rolle spielen, ist nicht zu bezweifeln. Aber diese
alltäglichen Erfahrungen können unseren Blick noch in eine andere
Richtung lenken. Unsere Darstellung war bisher davon ausgegangen,
daß die Nausea mit ihrer dysphorischen Verstimmung das dem
Schwindel zugehörige vegetative Syndrom sei. Jetzt aber wird
deutlich, daß auch ausgesprochene Euphorie mit ihm verbunden
sein kann. Viele Kinder und auch Erwachsene vertragen Schwindel-
bewegungen recht gut und ohne alle schlimmen Folgen. Auch unter
unseren Vpn. befand sich eine, die nie nauseaartige Symptome
zeigte, sondern auf die alle Schwindelversuche nur im Sinne der
Belustigung und der Euphorie wirkten. Auch ist es längst bekannt,
daß Säuglinge und Kleinkinder in der Regel nicht seekrank werden,
obwohl bei ihnen vestibuläre Reaktionen, wie zum Beispiel der
Nystagmus, auslösbar sind. Die übliche Darstellung also, daß zum
Schwindel nauseaartige Symptome hinzukommen oder nicht, ist
nicht umfassend genug und sieht das Problem zu einfach. Fordert
man etwa Menschen auf, mit Karussell zu fahren, so sind die einen