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Über die gruppenspezifische Substanz A
nicht hämolysierte HB-Körperchen hervorgerufen ist. Nach diesem Test-
bild wird die „Wirkungseinheit“ festgelegt.
Wie an einem Beispiel im folgenden näher ausgeführt sei,
haben wir die „Wirkungseinheit“ auf eine andere Grundlage ge-
stellt. Statt der eben noch wahrnehmbaren gehemmten
Hämolyse, haben wir die vollständig gehemmte Hämolyse
zur Grundlage unserer Wertbestimmung gemacht.
Die eben noch wahrnehmbare Hämolyse-Hemmung, also die Fest-
stellung des Glases mit noch spurenweiser Trübung und zwar in dem
Augenblick (etwa nach 20 Minuten bei 37°), in dem das letzte Glas (Blind-
probe, ohne Wirksubstanz) komplette Hämolyse aufweist, ist mehreren
subjektiven Faktoren unterworfen und setzt im übrigen die ständige Beo-
bachtung des Hämolyseverlaufes voraus. Eine solche spurenweise Trübung
kann im Laufe einer halben Minute bereits vollständig verschwunden sein,
sodaß zwei Gestelle der gleichen Substanz bei gleicher Konzentration
dennoch verschiedene Wirksamkeiten 'anzeigen, wenn man sie nicht gleich-
zeitig beobachtet. Da aber im allgemeinen etwa zehn Gestelle gleichzeitig
angesetzt werden, ist eine zeitliche Differenz der Ablesungen unvermeidbar.
Viel besser vergleicht man die Konzentrationen, bei welchen gerade
noch vollständig gehemmte Hämolyse vorliegt. Vollständig gehemmte
Hämolyse ist gegen eben beginnende mit großer Sicherheit am Meniscus
des betreffenden Glases zu erkennen. Vollständig u nhämolysierte HB-Kör-
perchen ergeben im Test eine Flüssigkeit mit hellgrauem Meniscus,
während die Lösungen vollständig hämolysierter HB-Körperchen einen
schwarzen Meniscus zeigen. Bei spurenweiser Hämolyse ist bereits eine
deutliche Schwärzung des Meniscus wahrzunehmen.
Auf diese Weise sind subjektive Faktoren weit besser ausgeschlossen.
Man kann zu beliebiger Zeit die vergleichenden Ablesungen beginnen,
eine Ablesungsdifferenz bis zu 30 Sekunden spielt so gut wie keine Rolle.
Man kommt so auch quantitativ zu besseren Ergebnissen.
Beispiel: Gelegentlich einer Fraktionierung mit basischem Bleiacetat
wurden zwei Fraktionen erhalten, welche zusammen die gesamte wirk-
same Substanz enthielten; die eine Fraktion (Präparat I) zeigte im Test
einen kontinuierlichen Übergang von Komplett (Hämolyse) über alle Zwi-
schenstufen bis Spur ... Null, die andere Fraktion (Präparat II) zeichnete
sich hingegen durch besondere Schärfe und „Stabilität“ *) der Hemmung
aus (Tab. 1).
Tabelle 1.
Die Abkürzungen geben die Stärke der Hämolyse an: c = komplett, fc = fasV
kompl.,st = stark, m = mäßig, w=wenig, sch = schwach, sp = Spur u. 0=Null.
Präparat I
Präparat II
Glas
1
2
3
4
5
6
7
8
9
1
2.
3
4
5
6
7
8
9
13 Mn
0
0
sp
sch
w
m
st
fc
c
0
0
0
0
sp
fc
c
c
c
18 Mn
0
0
sch
w
m
st
fc
c
c
0
0
0
0
st
c
c
c
c
23 Mn
0
sp
w
st
st
fc
c
c
c
0
0
0
0
c
c
c
c
c
30 Mn
0
w
st
fc
fc
c
c
c
c
0
0
0
0
c
c
c
c
c
*) Als stabile Hemmung bezeichnet man das serologische Bild einer
Über die gruppenspezifische Substanz A
nicht hämolysierte HB-Körperchen hervorgerufen ist. Nach diesem Test-
bild wird die „Wirkungseinheit“ festgelegt.
Wie an einem Beispiel im folgenden näher ausgeführt sei,
haben wir die „Wirkungseinheit“ auf eine andere Grundlage ge-
stellt. Statt der eben noch wahrnehmbaren gehemmten
Hämolyse, haben wir die vollständig gehemmte Hämolyse
zur Grundlage unserer Wertbestimmung gemacht.
Die eben noch wahrnehmbare Hämolyse-Hemmung, also die Fest-
stellung des Glases mit noch spurenweiser Trübung und zwar in dem
Augenblick (etwa nach 20 Minuten bei 37°), in dem das letzte Glas (Blind-
probe, ohne Wirksubstanz) komplette Hämolyse aufweist, ist mehreren
subjektiven Faktoren unterworfen und setzt im übrigen die ständige Beo-
bachtung des Hämolyseverlaufes voraus. Eine solche spurenweise Trübung
kann im Laufe einer halben Minute bereits vollständig verschwunden sein,
sodaß zwei Gestelle der gleichen Substanz bei gleicher Konzentration
dennoch verschiedene Wirksamkeiten 'anzeigen, wenn man sie nicht gleich-
zeitig beobachtet. Da aber im allgemeinen etwa zehn Gestelle gleichzeitig
angesetzt werden, ist eine zeitliche Differenz der Ablesungen unvermeidbar.
Viel besser vergleicht man die Konzentrationen, bei welchen gerade
noch vollständig gehemmte Hämolyse vorliegt. Vollständig gehemmte
Hämolyse ist gegen eben beginnende mit großer Sicherheit am Meniscus
des betreffenden Glases zu erkennen. Vollständig u nhämolysierte HB-Kör-
perchen ergeben im Test eine Flüssigkeit mit hellgrauem Meniscus,
während die Lösungen vollständig hämolysierter HB-Körperchen einen
schwarzen Meniscus zeigen. Bei spurenweiser Hämolyse ist bereits eine
deutliche Schwärzung des Meniscus wahrzunehmen.
Auf diese Weise sind subjektive Faktoren weit besser ausgeschlossen.
Man kann zu beliebiger Zeit die vergleichenden Ablesungen beginnen,
eine Ablesungsdifferenz bis zu 30 Sekunden spielt so gut wie keine Rolle.
Man kommt so auch quantitativ zu besseren Ergebnissen.
Beispiel: Gelegentlich einer Fraktionierung mit basischem Bleiacetat
wurden zwei Fraktionen erhalten, welche zusammen die gesamte wirk-
same Substanz enthielten; die eine Fraktion (Präparat I) zeigte im Test
einen kontinuierlichen Übergang von Komplett (Hämolyse) über alle Zwi-
schenstufen bis Spur ... Null, die andere Fraktion (Präparat II) zeichnete
sich hingegen durch besondere Schärfe und „Stabilität“ *) der Hemmung
aus (Tab. 1).
Tabelle 1.
Die Abkürzungen geben die Stärke der Hämolyse an: c = komplett, fc = fasV
kompl.,st = stark, m = mäßig, w=wenig, sch = schwach, sp = Spur u. 0=Null.
Präparat I
Präparat II
Glas
1
2
3
4
5
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1
2.
3
4
5
6
7
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13 Mn
0
0
sp
sch
w
m
st
fc
c
0
0
0
0
sp
fc
c
c
c
18 Mn
0
0
sch
w
m
st
fc
c
c
0
0
0
0
st
c
c
c
c
23 Mn
0
sp
w
st
st
fc
c
c
c
0
0
0
0
c
c
c
c
c
30 Mn
0
w
st
fc
fc
c
c
c
c
0
0
0
0
c
c
c
c
c
*) Als stabile Hemmung bezeichnet man das serologische Bild einer