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Hattingberg, Immo; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 10. Abhandlung): Sensibilitätsuntersuchungen an Kranken mit Schwellenverfahren: aus der Nervenabteilung der Medizinischen Klinik der Universität Freiburg i. Br — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43768#0009
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an Kranken mit Schwellenverfahren

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Schwelle beeinflussen; andererseits wurde die Schwellenveränder-
lichkeit in ihren Beziehungen zu den Störungen des Tastsinnes
und der Wahrnehmungsleistung auf der Haut untersucht. Endlich
wurde untersucht, ob die Schwellenveränderlichkeit für den Sitz
der Schädigung im Hinterstrangsystem bezeichnend ist, wie das
nach den ersten Erfahrungen Stein’s den Anschein hatte.
Es ist notwendig, den Umfang der vorliegenden Abhandlung
zu begründen. Die Widersprüche im Schrifttum lehren, daß mit
einer allgemeinen Beschreibung von Beobachtungen nichts getan
ist. Nur am Einzelfall kann man die Ergebnisse so schildern, daß
sie nachprüfbar sind. Die Beschreibung von Beispielen beansprucht
daher besonders viel Platz. Andererseits sind die zahlreichen
Einzelfragen, die während der Untersuchung auftauchten, so wich-
tig für die Beurteilung der Ergebnisse, daß man sie nicht beiseite
lassen konnte. Um trotz des Umfanges die Übersicht zu erleich-
tern, ist am Ende der einzelnen Kapitel eine Zusammenfassung
der Befunde angeschlossen.
Schrifttum.
Auf der 17. Jahresversammlung der Gesellschaft deutscher
Nervenärzte in Wien 1927 wurden die Ergebnisse der modernen
Sensibilitätsforschung in vier Hauptreferaten dargestellt. Für die
klinischen Fragen können diese Berichte auch jetzt noch als die
beste Zusammenfassung gelten (11).
v. Weizsäcker hat in seinem Bericht über die pathologische
Physiologie der Sensibilität den Bereich des klinischen Wissens
umrissen und ein Programm entworfen, dessen Gesichtspunkte
die Grundlagen dieser Arbeit sind. Es kommt jetzt vor allem
darauf an, die Verfahren der Schwellenbestimmung zur Klärung
der Unzahl von Beobachtungen heranzuziehen, die uns eine ge-
naue Untersuchung des Kranken täglich liefert. Denn ein großer
Teil der Theorien über den Aufbau der Sensibilität und die
meisten mitgeteilten Befunde von Ausfallserscheinungen fußen
auf Verfahren, die keine Messungen zulassen. Vergleicht man die
Ergebnisse der Physiologie auf diesem Gebiet mit den entsprechen-
den Untersuchungen innerhalb der Klinik, so fällt auf, daß in der
Klinik meistens nicht einmal die Grundregeln der einfachen
Schwellenbestimmung Anwendung finden.
von Skramlik (1) hat die Gesamtheit der sinnesphysiologi-
 
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