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Hattingberg, Immo; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 10. Abhandlung): Sensibilitätsuntersuchungen an Kranken mit Schwellenverfahren: aus der Nervenabteilung der Medizinischen Klinik der Universität Freiburg i. Br — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43768#0030
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30

Immo v. HattingberG: Sensibilitätsuntersuchungen
Zwischenschwelle bei gleichbleibender Punktdichte und fast glei-
cher Punktschwelle bei zwei Kontrollen 4 bzw. 8 g/mm.
Tabelle II.
Beziehung zwischen Punktdichte, Punktschwelle und
Zwischenschwelle.

Bestimmung der Druckschwelle an den normalen Hautstellen (Abb. 2—24).

Fall
Punkt dichte
pro qcm
D
Punktschwelle
g/mm
S
Zwischenschwelle
g/mm
Z
Selbstversuch
14
1.7
5
171
16
2.7
8
176
19.7
1.9
3
217a
20
1.7
8
217b
20
1.7
4
191
24
3.0
20
173
16
1.0
8
205
16
2.9
8
200
18
2.2
8
200
18
2.4
8

Im allgemeinen gilt folgender Satz:
Je spärlicher die Punkte liegen und je tiefer ihre Schwelle im
Vergleich zu ihrer Umgebung ist, umso leichter sind sie auffind-
bar. Je größer die Punktdichte und je mehr sich die Punkt-
schwelle der Zwischenschwelle angleicht, umso schwieriger sind
die Punkte herauszufinden.
Z. B. heben sich in Abb. 3 (linke Seite) die Druckpunkte so
schlecht von der Umgebung ab, daß sie nicht mehr feststellbar
sind. Unter krankhaften Bedingungen tritt dieser Zustand immer
dann ein, wenn die normale Punktdichte erhalten ist, die Punkt-
schwellen aber erhöht sind.
Um die praktische Bedeutung dieser Tatsache zu verstehen, muß man
sich die psychologischen Anforderungen des VON FREY’schen Verfahrens
an die Versuchsperson klarmachen. Sie können sehr verschieden sein.
Wenn die Reizstärke, mit der die Punkte aufgesucht werden, nur an den
Punkten überschwellig ist, so ist anzugeben, ob man etwas empfindet
oder nicht. Das ist leicht Wenn aber die Zwischenräume auch für die
entsprechende Reizstärke empfindlich sind, dann muß angegeben werden,
wo die Empfindung am stärksten ist. Da aber die verglichenen Qualitäten
fast niemals gleich sind, so kann diese Aufgabe so schwer sein, daß sie auch
von Geschulten nur mit großen Fehlern gelöst wird.
 
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