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Hattingberg, Immo; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 10. Abhandlung): Sensibilitätsuntersuchungen an Kranken mit Schwellenverfahren: aus der Nervenabteilung der Medizinischen Klinik der Universität Freiburg i. Br — Heidelberg, 1939

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43768#0037
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an Kranken mit Schwellenverfahren

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Reiz während 3 Minuten immer empfunden wurde. War der
Reiz 50 g/mm oder die Stachelborste 30 g unterschwellig, so
wurde mit Nadelspitze oder -köpf gereizt. Nach dem Versuch
wurde wieder die Schwelle bestimmt.
e) Es wurde immer abwechselnd die rechte und die linke
symmetrische Stelle erst mit Reizhaar und dann mit Stachelborste
mit einer Reizstärke untersucht. Wenn die Schwellen gleich blie-
ben, dauerte ein Versuch 12 Minuten. Bei Veränderlichkeit der
Schwelle dauerte ein Versuch bis zu 30 Minuten.
f) Die Schwellenveränderlichkeit wurde festgestellt, indem
für jede Versuchsminute die Antworten und Fehler ausgezählt
wurden. Als „Fehler“ wurde sowohl das Ausbleiben der Ant-
worten wie die Scheinempfindung gewertet.
g) Um die Ausbreitung der Veränderung zu bestimmen, wurden
vor dem Versuch einige Sinnespunkte der Umgebung bezeichnet
und ihre Schwellen vermerkt. Wurde ein Steigen der Schwelle
oder Reizverschmelzung beobachtet, so wurde die Ausbreitung
auf diesen vorbestimmten Punkten untersucht.
h) Vor jedem Umstimmungsversuch wurde außer der Druck-
schwelle auch die Schmerzschwelle beiderseits bestimmt. War
Schwellenerhöhung eingetreten, so wurde geprüft, ob sich die
Schmerzschwelle durch die Druckreize mitverändert hatte, bzw.
ob die symmetrische Hautstelle sich an der Veränderung be-
teiligt hatte.
6. Untersuchung des Zahlenerkennens und des
Figurenerkennens auf der Haut.
Die Zahlen wurden so geschrieben, daß sie von der Ver-
suchsperson aus die richtige Lage hatten. Es wurden die arabi-
schen Zahlen 1—9 in wahlloser Reihenfolge benutzt und die
Antworten im Protokoll unter die geschriebenen Zahlen gesetzt.
Der Versuch wurde mit der Stoppuhr verfolgt. Die Größe der
Zahlen war je nach der Fähigkeit der Versuchsperson verschieden.
7. Untersuchung geführter Bewegung der Finger
und der Zehen.
Es wurde der Mittelfinger oder die große Zehe der Versuchs-
person so fest angefaßt, daß der Unterschied der Druckrichtung
beim Aufwärts- und Abwärtsbewegen nicht erkannt werden konnte.
Die Nachbarfinger wurden mit der anderen Hand abgespreizt.
 
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