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Hattingberg, Immo; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 10. Abhandlung): Sensibilitätsuntersuchungen an Kranken mit Schwellenverfahren: aus der Nervenabteilung der Medizinischen Klinik der Universität Freiburg i. Br — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43768#0056
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56

Immo v. Hattingberg: Sensibilitätsuntersuchungen

ein System in diese krankhafte Veränderlichkeit des Hautsinnes zu
bringen. Im vorhergehenden Abschnitt wurde gelegentlich der Be-
schreibung der Schwellenbilder bei Krankheiten des Zentralnerven-
systems mehrfach auf solche Erscheinungen hingewiesen. Die fol-
genden Untersuchungen befassen sich mit der Abgrenzung dieser
krankhaften Veränderlichkeit gegenüber den normalen Schwan-
kungen, ferner mit der Untersuchung, ob sie ein besonderes Merk-
mal bestimmter Nervenbahnen und Nervenzentren ist, und end-
lich mit der Frage, welche Bedeutung ihr für die geordneten
Leistungen des Hautsinnes zukommt.

A. Allgemeine Verlaufstypen.
In den Übersichtstabellen VI und VII sind die Untersuchungen
auf Schwellenkonstanz zusammengestellt. Die Tabellen sollen ver-
anschaulichen, wie weit die Veränderlichkeit „noch normal ist“,
bzw. wo die Störung anfängt. In den Spalten sind drei Ver-
laufstypen aufgeführt, die für diese Frage wichtig sind: die „kon-
stante Schwelle“ ist die gesunde. Der „wellenförmige Verlauf“

Tabelle VI.

Übersicht über die Ergebnisse der Umstimmungsversuche
mit Reizhaaren.

Vesuchs-
personen
Konst.
Schwelle
Wellenform
Schwellenveränderung
Summe
bis 10
g/mm
darüber
bis 10
g/mm
bis 20
g/mm
darüber
Nerven¬
gesunde
44
15
4
8
3
2
76
Kranke:
peripher
11
4
2
4
7
9
37
spinal und
Med. obl.
7
1
1
8
8
14
39
cerebral
5
3
1
5
2
12
28
unklare
Fälle
4
3

1
4
2
14
S u m m e
71
26
8
26
24
39
194

wird gleichfalls bei Gesunden häufig gefunden. Bei den schwellen-
nahen Reizen ist dieser Verlauf ein Zeichen des periodischen
Schwankens der Aufmerksamkeit. Die eigentliche „Schwellenver-
änderlichkeit“ ist meist als krankhaft anzusehen.
 
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