66 Immo v. Hattingberg: Sensibilitätsuntersuchungen
Eine Erklärung dieses Befundes kann nicht gegeben werden.
Es besteht kein Anhaltspunkt dafür, daß eine latente Nerven-
erkrankung zugrunde liegt. Bedeutsam ist dieser Befund vor
allem, weil er zeigt, daß auch eine hochgradige Schwellenver-
änderlichkeit die Tastleistung und die Geschicklichkeit feinster
Hantierungen nicht beeinträchtigen muß.
Zu sam menf assun g.
1. Bei der Mehrzahl der organisch Nervengesunden sind die
Schwellen des Druck- und Schmerzsinnes bei dem hier gewählten
Untersuchungsverfahren in ausgeruhtem Zustande beständig.
2. Hohes Alter und Arteriosklerose der peripheren und Hirn-
gefäße brauchen die Schwellenkonstanz nicht zu beeinträchtigen.
3. Verarmung an Haemoglobin bis herab zu 4 g auf 100 ccm
Blut bewirkt noch keine Schwellenveränderlichkeit. Ihr Auftreten
spricht für beginnende funiculäre Myelose.
4. Schwere entzündliche und atrophierende Hautveränderungen
müssen die Schwellenkonstanz nicht schädigen.
5. Bei den zehrenden Krankheiten (z. B. schwerer Tuberkulose)
verhält sich die Schwelle so veränderlich, wie sie sonst nur bei
organischen Nervenschädigungen angetroffen wird.
6. Es wird ein Fall berichtet, der eine erhebliche Schwellen-
veränderlichkeit aufweist, ohne daß sonstige Zeichen einer orga-
nischen Nervenschädigung vorlagen
2. Die Schwellenveränderlichkeit bei Schädigungen
des Nervensystems.
a) Die Schwellenveränderlichkeit bei peripheren Nervenschädigangen.
Bei den peripheren Nervenschädigungen sind schwere Ver-
änderlichkeiten der Druck- und Schmerzschwelle zu finden. Dieser
Befund steht im Gegensatz zu den Beobachtungen, die man bei
oberflächlichlicher Untersuchung mit ungeeichten Reizen macht.
Die Art und Weise dieser Veränderungen unterscheidet sich von
denjenigen, die bei zentralen Störungen auftreten.
Bei den 37 bzw. 27 untersuchten peripheren Schädigungen
wurde 22 mal bei der Druckschwelle und 15 mal bei der Schmerz-
schwelle ein Verhalten beobachtet, das von der Norm abwich.
Die Druckschwelle stieg in neun Fällen über 20 g/mm, die Schmerz-
schwelle in sieben Fällen über 20 g.
Eine Erklärung dieses Befundes kann nicht gegeben werden.
Es besteht kein Anhaltspunkt dafür, daß eine latente Nerven-
erkrankung zugrunde liegt. Bedeutsam ist dieser Befund vor
allem, weil er zeigt, daß auch eine hochgradige Schwellenver-
änderlichkeit die Tastleistung und die Geschicklichkeit feinster
Hantierungen nicht beeinträchtigen muß.
Zu sam menf assun g.
1. Bei der Mehrzahl der organisch Nervengesunden sind die
Schwellen des Druck- und Schmerzsinnes bei dem hier gewählten
Untersuchungsverfahren in ausgeruhtem Zustande beständig.
2. Hohes Alter und Arteriosklerose der peripheren und Hirn-
gefäße brauchen die Schwellenkonstanz nicht zu beeinträchtigen.
3. Verarmung an Haemoglobin bis herab zu 4 g auf 100 ccm
Blut bewirkt noch keine Schwellenveränderlichkeit. Ihr Auftreten
spricht für beginnende funiculäre Myelose.
4. Schwere entzündliche und atrophierende Hautveränderungen
müssen die Schwellenkonstanz nicht schädigen.
5. Bei den zehrenden Krankheiten (z. B. schwerer Tuberkulose)
verhält sich die Schwelle so veränderlich, wie sie sonst nur bei
organischen Nervenschädigungen angetroffen wird.
6. Es wird ein Fall berichtet, der eine erhebliche Schwellen-
veränderlichkeit aufweist, ohne daß sonstige Zeichen einer orga-
nischen Nervenschädigung vorlagen
2. Die Schwellenveränderlichkeit bei Schädigungen
des Nervensystems.
a) Die Schwellenveränderlichkeit bei peripheren Nervenschädigangen.
Bei den peripheren Nervenschädigungen sind schwere Ver-
änderlichkeiten der Druck- und Schmerzschwelle zu finden. Dieser
Befund steht im Gegensatz zu den Beobachtungen, die man bei
oberflächlichlicher Untersuchung mit ungeeichten Reizen macht.
Die Art und Weise dieser Veränderungen unterscheidet sich von
denjenigen, die bei zentralen Störungen auftreten.
Bei den 37 bzw. 27 untersuchten peripheren Schädigungen
wurde 22 mal bei der Druckschwelle und 15 mal bei der Schmerz-
schwelle ein Verhalten beobachtet, das von der Norm abwich.
Die Druckschwelle stieg in neun Fällen über 20 g/mm, die Schmerz-
schwelle in sieben Fällen über 20 g.