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Immo v. Hattingberg: Sensibilitätsuntersuchungen
Zusammenfassung der Befunde bei
peripheren Schädigungen.
1. Nach vollständiger Unterbrechung der sensiblen Leitungs-
bahnen in der Peripherie findet sich vor, während und nach der
Regeneration an den erhaltenen, schwellenerhöhten Sinnespunkten
eine krankhafte Schwellenveränderlichkeit. Sie äußert sich in
Schwellenanstieg und Empfindungsverschmelzung.
2. Diese Veränderung unterscheidet sich von der „zentral
verursachten“ dadurch, daß sie sich nur auf Punkte der Nachbar-
schaft überträgt, die mitgereizt werden.
3. Neben der Schwellenveränderung der gereizten Punkte ent-
stehen während des Umstimmungsversuches flächenhafte Par-
aesthesien, die sich ins Gesunde hinein ausbreiten. Sie sind vom
Reiz bei Übung abtrennbar.
4. Wenn während der Regeneration eine Hyperpathie besteht,
so kann außerhalb der eigentlichen Sensibilitätsstörung eine
Schwellenveränderlichkeit im hyperpathischen Gebiet auftreten.
Es kann zur Empfindungsänderung kommen.
5. Bei den neuritischen Schädigungen kommt es nur dann
zur Schwellenveränderlichkeit, wenn die Störung zu starker
Schwellenerhöhung geführt hat und ausgedehnt ist.
b) Die Schwellenveränderlichkeit bei Erkrankungen der sensiblen
Rückenmarksbahnen und der medialen Schleifenbahn.
Beim Umstimmungsversuch mit Reizhaaren wurde in 22 von
39 Fällen eine hochgradige Schwellenveränderlichkeit festgestellt.
In vier Fällen war sie auch mit dem Nadelkopf nachweisbar. Bei
Reizung mit Stachelborsten ging in 10 von 25 Fällen die Ver-
änderlichkeit über 20 g. In vier Fällen ging sie bis 10 g.
Die Veränderlichkeit der Druckschwelle ist bei den Hinter-
strangstörungen von allen Nachuntersuchern Stein’s bestätigt
worden.
Hier sind vor allem zwei Fragen zu behandeln:
1. Welche Bedeutung hat die Schwellenveränderlichkeit für die
geordnete Leistung des Tastsinnes?
2. Beschränkt sich die Schwellenveränderlichkeit auf die Hinter-
strangschädigungen ?
Immo v. Hattingberg: Sensibilitätsuntersuchungen
Zusammenfassung der Befunde bei
peripheren Schädigungen.
1. Nach vollständiger Unterbrechung der sensiblen Leitungs-
bahnen in der Peripherie findet sich vor, während und nach der
Regeneration an den erhaltenen, schwellenerhöhten Sinnespunkten
eine krankhafte Schwellenveränderlichkeit. Sie äußert sich in
Schwellenanstieg und Empfindungsverschmelzung.
2. Diese Veränderung unterscheidet sich von der „zentral
verursachten“ dadurch, daß sie sich nur auf Punkte der Nachbar-
schaft überträgt, die mitgereizt werden.
3. Neben der Schwellenveränderung der gereizten Punkte ent-
stehen während des Umstimmungsversuches flächenhafte Par-
aesthesien, die sich ins Gesunde hinein ausbreiten. Sie sind vom
Reiz bei Übung abtrennbar.
4. Wenn während der Regeneration eine Hyperpathie besteht,
so kann außerhalb der eigentlichen Sensibilitätsstörung eine
Schwellenveränderlichkeit im hyperpathischen Gebiet auftreten.
Es kann zur Empfindungsänderung kommen.
5. Bei den neuritischen Schädigungen kommt es nur dann
zur Schwellenveränderlichkeit, wenn die Störung zu starker
Schwellenerhöhung geführt hat und ausgedehnt ist.
b) Die Schwellenveränderlichkeit bei Erkrankungen der sensiblen
Rückenmarksbahnen und der medialen Schleifenbahn.
Beim Umstimmungsversuch mit Reizhaaren wurde in 22 von
39 Fällen eine hochgradige Schwellenveränderlichkeit festgestellt.
In vier Fällen war sie auch mit dem Nadelkopf nachweisbar. Bei
Reizung mit Stachelborsten ging in 10 von 25 Fällen die Ver-
änderlichkeit über 20 g. In vier Fällen ging sie bis 10 g.
Die Veränderlichkeit der Druckschwelle ist bei den Hinter-
strangstörungen von allen Nachuntersuchern Stein’s bestätigt
worden.
Hier sind vor allem zwei Fragen zu behandeln:
1. Welche Bedeutung hat die Schwellenveränderlichkeit für die
geordnete Leistung des Tastsinnes?
2. Beschränkt sich die Schwellenveränderlichkeit auf die Hinter-
strangschädigungen ?