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Hattingberg, Immo; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 10. Abhandlung): Sensibilitätsuntersuchungen an Kranken mit Schwellenverfahren: aus der Nervenabteilung der Medizinischen Klinik der Universität Freiburg i. Br — Heidelberg, 1939

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43768#0092
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an Kranken mit Schwellenverfahren

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Grenzen eine Verarmung der Punkte; die erhaltenen Punkte hatten
aber normale Schwellen. Hacker ist der Ansicht, daß der Befund
erhöhter Schwellen in solchen Fällen ein Zeichen falscher Unter-
suchung ist. v. Frey erwähnt in seiner Arbeit ausdrücklich, daß
die Schwellen dieser rarefizierten Punkte veränderlich sind, d. h.
sie verhalten sich doch anders als der normale Punkt.
Um diesen Widerspruch zu klären, haben wir bei zwei Mit-
arbeitern, Schwarz (43) und Leoff(44), die gesamten Einzelschwel-
len eines Hautstückes bestimmt und darauf den versorgenden
Hautnerven durchschnitten. Der Vergleich der Schwellen vor und
nach dem Schnitt ergab nun Folgendes: Die einzelnen Schwellen
der rarefizierten Punkte an der Grenze sind bei den ersten Unter-
suchungen auf das 3—6fache erhöht. Die Schwellen sinken dann
und sind nach mehreren Tagen in ausgeruhtem Zustand fast
normal. Sie ermüden aber jetzt noch so schnell, daß sie
bei längerer Untersuchung immer erhöht getroffen werden. Der
Unterschied unserer Ergebnisse von denen v. Frey’s und Hacker’s
beruht demnach auf dem verschiedenen Zeitpunkt der Unter-
suchungen und auf der Veränderlichkeit der rarefizierten Sinnes-
punkte.
Diese Schädigung der Grenzpunkte vor der Regeneration
könnte auf verschiedene Weise erklärt werden.
Es könnte sich um Punkte handeln, die tiefer in der Haut
liegen und die durch normale Sinnespunkte sonst überdeckt sind.
Dagegen spricht, daß sie größtenteils an der Stelle der nor-
malen Punkte, neben den Haarbälgen, gefunden werden. Außer-
dem ergibt die fortlaufende Überprüfung dieser Punkte bis zum
Abschluß der Regeneration, daß sie sich mit der Zeit wieder zu
normalen Druckpunkten entwickeln. Es handelt sich um echte
Sinnespunkte.
Ferner könnten diese Punkte durch den Degenerationsprozeß,
der nach der Nervendurchschneidung am peripheren Stumpf ein-
setzt, mitgeschädigt sein. Dagegen spricht, daß diese Schwellen-
erhöhung sofort nach der Durchschneidung auftritt und später
zurückgeht.
Die wahrscheinlichste Erklärung liegt in der mehrfachen Ner-
venversorgung des einzelnen Sinnespunktes, die histologisch er-
wiesen ist. Dem Sinnespunkt entspricht eine Ansammlung
mehrerer Tastzellen, und es verlassen fast immer mehrere
Fasern ein solches Endorgan. Die gleichzeitige Erregung der ver-
 
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