0. H. Erdmannsdörffer:
Orthoklas xenomorph, ebenfalls mit Quarztropfen; frischer
als der Plagioklas. In den Trümern deutlich angereichert, im
„Gneis“ sehr spärlich. Spuren von Albitkornbildung (vergl. S. 64)
und Myrmekit.
Biotit meist zwischen, selten als Einschluß in den Feldspäten.
Apatit und spärlicher Granat in Körnern.
Strukturell ist bezeichnend die allgemeine buchtige Ver-
zapfung aller Gemengteile, die auch in den Trümern vorherrscht
und beiden Teilen des Gesamtgesteines einen einheitlichen Typus
gibt, der auf einen gemeinsamen Kristallisationsvorgang zu-
rückgeht, der statisch endete. Wie bei der „normalen“ Kontakt-
metamorphose überprägt dieser Prozeß auch die aus einer früheren
Phase stammende Paralleltextur der Gneisanteile, die jetzt ge-
wissermaßen nur noch als Paramorphose vorliegt.
Die gleiche Verknüpfungsweise findet sich bei den noch näher
zu beschreibenden „Kristallgraniten“ von Zindelstein (Taf. I, Fig. 2).
e) Die Gneise vom Typus Thurner. Die Gesteine dieser
Art finden sich in anscheinend weiterer Verbreitung im Gebiet
des Hohlen Grabens (Blatt Höllsteig), beim Thurner und
Hutberg SW von St. Märgen (Blatt St. Peter); größere Auf-
schlüsse fehlen.
Vorwiegend sind es helle Gesteine, deren Biotit meist ohne
spezifische Regelung in einzelnen lockeren Lagen angereichert
ist, sodaß ein fast rein massiger Bruch entsteht; nur wo der
Biotitgehalt — und damit auch seine schärfere Regelung — an-
wächst, entsteht uneben schieferige bis flachflaserige Teilbarkeit
nach s. Das Korn ist fein (um 1 mm), doch heben sich in manchen
Typen Kalifeldspäte ohne kristallographische Begrenzung durch
ihre Größe (bis 12 mm) hervor; es entsteht so eine schwache
Neigung zur Bildung einer augengneisähnlichen Textur. Die Bio-
tite bilden auch mehrfach größere geballte Häufchen.
Der Mineralbestand zeigt einfache Züge: Lepidomelan
isoliert oder in schwach geregelten Lagen, doch auch, selbst in
den biotitreicheren Gesteinen, oft schief oder quer zu s; pleo-
chroitische Höfe reichlich, Muskovitblättchen nur vereinzelt.
Zirkon und Apatit in Körnern spärlich, Granatkörner nur lokal
etwas reichlicher. Plagioklas unregelmäßig schwankend zwischen
An17 und Anl0, diese letztere Zusammensetzung nur selten. Zwil -
linge nach Albit häufig, Karlsbad und Perildin selten. Man ge-
winnt mehrfach den Eindruck, daß die albitreicheren Teile in
Orthoklas xenomorph, ebenfalls mit Quarztropfen; frischer
als der Plagioklas. In den Trümern deutlich angereichert, im
„Gneis“ sehr spärlich. Spuren von Albitkornbildung (vergl. S. 64)
und Myrmekit.
Biotit meist zwischen, selten als Einschluß in den Feldspäten.
Apatit und spärlicher Granat in Körnern.
Strukturell ist bezeichnend die allgemeine buchtige Ver-
zapfung aller Gemengteile, die auch in den Trümern vorherrscht
und beiden Teilen des Gesamtgesteines einen einheitlichen Typus
gibt, der auf einen gemeinsamen Kristallisationsvorgang zu-
rückgeht, der statisch endete. Wie bei der „normalen“ Kontakt-
metamorphose überprägt dieser Prozeß auch die aus einer früheren
Phase stammende Paralleltextur der Gneisanteile, die jetzt ge-
wissermaßen nur noch als Paramorphose vorliegt.
Die gleiche Verknüpfungsweise findet sich bei den noch näher
zu beschreibenden „Kristallgraniten“ von Zindelstein (Taf. I, Fig. 2).
e) Die Gneise vom Typus Thurner. Die Gesteine dieser
Art finden sich in anscheinend weiterer Verbreitung im Gebiet
des Hohlen Grabens (Blatt Höllsteig), beim Thurner und
Hutberg SW von St. Märgen (Blatt St. Peter); größere Auf-
schlüsse fehlen.
Vorwiegend sind es helle Gesteine, deren Biotit meist ohne
spezifische Regelung in einzelnen lockeren Lagen angereichert
ist, sodaß ein fast rein massiger Bruch entsteht; nur wo der
Biotitgehalt — und damit auch seine schärfere Regelung — an-
wächst, entsteht uneben schieferige bis flachflaserige Teilbarkeit
nach s. Das Korn ist fein (um 1 mm), doch heben sich in manchen
Typen Kalifeldspäte ohne kristallographische Begrenzung durch
ihre Größe (bis 12 mm) hervor; es entsteht so eine schwache
Neigung zur Bildung einer augengneisähnlichen Textur. Die Bio-
tite bilden auch mehrfach größere geballte Häufchen.
Der Mineralbestand zeigt einfache Züge: Lepidomelan
isoliert oder in schwach geregelten Lagen, doch auch, selbst in
den biotitreicheren Gesteinen, oft schief oder quer zu s; pleo-
chroitische Höfe reichlich, Muskovitblättchen nur vereinzelt.
Zirkon und Apatit in Körnern spärlich, Granatkörner nur lokal
etwas reichlicher. Plagioklas unregelmäßig schwankend zwischen
An17 und Anl0, diese letztere Zusammensetzung nur selten. Zwil -
linge nach Albit häufig, Karlsbad und Perildin selten. Man ge-
winnt mehrfach den Eindruck, daß die albitreicheren Teile in