Die Rolle der Anatexis
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fleckig oder flammig verteilten Bahnen oder in randlichen Säumen
die kalkreicheren verdrängen (vergl. S. 30). Kalifeldspat vor-
wiegend Orthoklas, doch fehlt hier der sonst so seltene Mi-
kroklin nicht. Perthitische Entmischung vereinzelt. Serizitisierung
häufiger im Plagioklas als im Kalifeldspat. Quarz teils zwischen
den übrigen Gemengteilen in meist stark gefelderten Zwickeln,
teils in Körnern, Tropfen und Dihexaedern in den Feldspäten.
Struktur und Textur wechseln. Verbreitet ist ein Typus,
in dem im Gesteinsgewebe Kalifeldspat ganz oder fast fehlt oder
auf orientierten Antiperthit beschränkt ist. Quarz und Plagioklas
pflasterartig körnig, oft buchtig ineinander greifend. Tritt Kali-
feldspat hinzu, so ist er zumeist gegen Plagioklas xenomorph,
und Quarz beginnt, Restecken zu füllen; es ergibt sich eine An-
näherung an „granitisches“ Gefüge mit „normaler Kristallisations-
folge“.
Mit zunehmendem Gehalt an Kalifeldspat beginnt eine aus-
gesprochene Verdrängung des Plagioklases durch diesen; manche
Plagioklase sind durch ein Netz von Ortholdastrümern und -adern
in zahlreiche gleich orientierte Teilstücke zerlegt. Solche Durch-
aderung kommt zugleich mit orientiertem Antiperthit im gleichen
Kristall, aber räumlich von diesem getrennt, vor. Sehr häufig
sind die Amöbenplagioklase; an den Or-Plag-grenzen tritt zu-
weilen, aber durchaus nicht immer, Myrmekit auf, und zwar
keineswegs nur an die „granitähnlichen“ Typen gebunden.
Besonders auffallend ist das Verhalten der großen Kalifeldspat-
blasten zum Gewebe der Gesteinshauptmasse: Abb. 18 (S. 51)
zeigt, wie diese letztere vom Orthoklas teilweise in einzelnen zu-
sammenhängenden Stücken aufgenommen und umhüllt wird, und
wie sie ihrerseits wieder in Einzelkörner zerfällt, die im Orthoklas
zerstreut liegen. Auch abseits drängt sich lokal Orthoklas oder
Mikroklin zwischen die Quarz- und Plagioklaskörner des Gesteins-
gewebes.
Die von z. T. korrodierten Plagioklasen, Quarzkörnern und Biotit-
blättchen poikilitisch durchbrochenen Kalifeldspäte gleichen in
diesem Verhalten durchaus denen im Typus Frohnau der Glimmer-
syenite. Auch der Quarz kann Träger dieser Einschlüsse sein.
Diese Erscheinung zeigt mit Sicherheit das jüngere Alter des
Kalifeldspates gegenüber der Bildung des eigentlichen Gesteins-
gewebes, wobei nicht ausgeschlossen — wenn auch kaum be-
weisbar — ist, daß etwas Kalifeldspat diesem letzteren „primär“
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fleckig oder flammig verteilten Bahnen oder in randlichen Säumen
die kalkreicheren verdrängen (vergl. S. 30). Kalifeldspat vor-
wiegend Orthoklas, doch fehlt hier der sonst so seltene Mi-
kroklin nicht. Perthitische Entmischung vereinzelt. Serizitisierung
häufiger im Plagioklas als im Kalifeldspat. Quarz teils zwischen
den übrigen Gemengteilen in meist stark gefelderten Zwickeln,
teils in Körnern, Tropfen und Dihexaedern in den Feldspäten.
Struktur und Textur wechseln. Verbreitet ist ein Typus,
in dem im Gesteinsgewebe Kalifeldspat ganz oder fast fehlt oder
auf orientierten Antiperthit beschränkt ist. Quarz und Plagioklas
pflasterartig körnig, oft buchtig ineinander greifend. Tritt Kali-
feldspat hinzu, so ist er zumeist gegen Plagioklas xenomorph,
und Quarz beginnt, Restecken zu füllen; es ergibt sich eine An-
näherung an „granitisches“ Gefüge mit „normaler Kristallisations-
folge“.
Mit zunehmendem Gehalt an Kalifeldspat beginnt eine aus-
gesprochene Verdrängung des Plagioklases durch diesen; manche
Plagioklase sind durch ein Netz von Ortholdastrümern und -adern
in zahlreiche gleich orientierte Teilstücke zerlegt. Solche Durch-
aderung kommt zugleich mit orientiertem Antiperthit im gleichen
Kristall, aber räumlich von diesem getrennt, vor. Sehr häufig
sind die Amöbenplagioklase; an den Or-Plag-grenzen tritt zu-
weilen, aber durchaus nicht immer, Myrmekit auf, und zwar
keineswegs nur an die „granitähnlichen“ Typen gebunden.
Besonders auffallend ist das Verhalten der großen Kalifeldspat-
blasten zum Gewebe der Gesteinshauptmasse: Abb. 18 (S. 51)
zeigt, wie diese letztere vom Orthoklas teilweise in einzelnen zu-
sammenhängenden Stücken aufgenommen und umhüllt wird, und
wie sie ihrerseits wieder in Einzelkörner zerfällt, die im Orthoklas
zerstreut liegen. Auch abseits drängt sich lokal Orthoklas oder
Mikroklin zwischen die Quarz- und Plagioklaskörner des Gesteins-
gewebes.
Die von z. T. korrodierten Plagioklasen, Quarzkörnern und Biotit-
blättchen poikilitisch durchbrochenen Kalifeldspäte gleichen in
diesem Verhalten durchaus denen im Typus Frohnau der Glimmer-
syenite. Auch der Quarz kann Träger dieser Einschlüsse sein.
Diese Erscheinung zeigt mit Sicherheit das jüngere Alter des
Kalifeldspates gegenüber der Bildung des eigentlichen Gesteins-
gewebes, wobei nicht ausgeschlossen — wenn auch kaum be-
weisbar — ist, daß etwas Kalifeldspat diesem letzteren „primär“